Person misst Insulinspiegel

Ernährung bei Insulinresistenz: das sollten Sie wissen

Was tun bei Insulinresistenz? Um die Entstehung eines Prädiabetes oder sogar eines Diabetes zu verhindern, sollten Sie jetzt unbedingt aktiv werden. Hier lesen Sie, wie Insulinresistenz durch Ernährung beeinflusst werden kann.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Insulinresistenz ist eine Vorstufe von Typ 2 Diabetes und stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.
  • Lebensstiländerungen sind besonders erfolgversprechend im Rahmen einer Ernährungstherapie. Sie sind das beste Mittel zur Behandlung einer Insulinresistenz.
  • Bewusste Ernährung, Gewichtsreduzierung und mehr Bewegung gehören zum Plan.

Was ist eine Insulinresistenz?

Ärzte sprechen von Insulinresistenz, wenn die Zellen von Muskulatur, Bindegewebe, Fettgewebe, Leber, Nieren und weiteren Körpergeweben nicht mehr ausreichend auf Insulin reagieren. Der Botenstoff regt Körperzellen normalerweise bereits in kleinen Mengen zur Aufnahme von Zucker aus dem Blut an. Bei Insulinresistenz ist dieser Mechanismus gestört: Die Zellen reagieren erst auf deutlich erhöhten Insulinspiegel.

Wie äußert sich eine Insulinresistenz? 

Zunächst bleibt die Insulinresistenz weitgehend symptomfrei. Mitunter treten unspezifische Symptome wie allgemeines Unwohlsein, verstärkte Müdigkeit und körperliche Abgeschlagenheit auf. Verstärktes Durstgefühl und häufiges Wasserlassen können ebenfalls vorkommen.

Labordiagnostisch können bei Insulinresistenz ein Anstieg des Blutzuckers und ein erhöhter Insulinspiegel im Blut nachgewiesen werden. Durch die hohen Insulinspiegel kann es einige Stunden nach einer Mahlzeit auch zu einer kurzzeitigen Unterzuckerung kommen. Heißhungerattacken, eventuell auch Schwindelanfälle sind die Folge.

Wie kommt es zu einer Insulinresistenz?

Insulinresistenz und Ernährung hängen eng zusammen: Die Stoffwechselstörung ist fast immer eine Folge von ungünstiger Ernährung mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten, mangelnder Bewegung und Übergewicht. Ein erhöhter Anteil von Bauchfett spielt bei der Entstehung einer Insulinresistenz eine besonders ungünstige Rolle.

Folgen einer Insulinresistenz

Die bei Insulinresistenz auftretenden hohen Blutzuckerspiegel schädigen die Wände der Blutgefäße. Es kommt zu Gefäßverengungen mit Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen vor allem in den Füßen und Fingern. Die Haut trocknet aus, kleine Wunden heilen schlechter, und die Neigung zu Infektionen mit Bakterien und Pilzen verstärkt sich. Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist erhöht. Auch Nervenschäden und eine Fettleber treten häufig im Zusammenhang mit Insulinresistenz auf.

Insulinresistenz wird auch als Prädiabetes bezeichnet. Werden Ernährung und Lebensstil nicht umgestellt, führt Insulinresistenz in vielen Fällen zu einem Typ 2 Diabetes.

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Was kann man gegen eine Insulinresistenz tun?

Insulinresistenz ist heilbar. Das nachhaltigste und beste Mittel gegen Insulinresistenz ist Abnehmen – nicht durch Diäten, sondern durch eine konsequente Umstellung von Essgewohnheiten und Lebensstil. Jedes Kilo Bauchfett, das Sie so verlieren, hat einen günstigen Einfluss auf Ihren Stoffwechsel.

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Richtige Ernährung bei Insulinresistenz

Bei Insulinresistenz sollten Sie in erster Linie darauf achten, ernährungsbedingte massive Anstiege des Blutzuckers zu vermeiden. Das bedeutet, dass Sie den Verzehr von Zucker und leicht verdaulichen Kohlenhydraten bewusster gestalten sollten. Eine in diesem Sinne kohlenhydratbewusste Ernährung hilft, den Kohlenhydratstoffwechsel zu normalisieren und die gesundheitlichen Langzeitfolgen hoher Blutzuckerspiegel zu verhindern oder zumindest einzudämmen.

Eine Ernährungsberatung kann bei Insulinresistenz helfen, indem sie individuell auf die Bedürfnisse und Vorlieben des Betroffenen abgestimmte Empfehlungen zur Ernährung und Lebensstilveränderungen gibt. Bei Oviva weisen wir Ihnen eine persönliche, zertifizierte Ernährungsfachkraft zu. Gemeinsam legen Sie individuelle Ziele fest und erhalten Empfehlungen, die in Ihren Alltag passen. Zusätzlich nutzen Sie begleitend unsere Oviva App. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Ernährungsberatung, wenn Sie bei einer unserer Partner-Krankenkassen versichert sind. Bezahlt Ihre Krankenkasse die Ernährungsberatung?

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Warum ist Abnehmen mit Insulinresistenz so schwierig?

Abnehmen mit Insulinresistenz ist deshalb so schwierig, weil ein hoher Insulinspiegel den Abbau von Fettgewebe blockiert – auch dann, wenn Sie Ihre Kalorienaufnahme einschränken. Auch hier wirkt sich eine kohlenhydratbewusste Ernährung günstig aus: Wenn es gelingt, hohe Blutzuckerspiegel zu vermeiden, bleibt auch der Insulinspiegel relativ niedrig.

Welche Lebensmittel sind günstig?

Bei Insulinresistenz sollten Sie Lebensmittel bevorzugen, deren Kohlenhydrate im Verdauungsprozess erst langsam freigesetzt werden. Solche Lebensmittel erzeugen ein stabiles Plateau des Blutzuckers auf niedrigem Niveau. Das ist optimal für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. In diesem Sinne empfehlenswert sind ballaststoffreiche Naturprodukte wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornreis sowie Gebäck und Pasta aus Vollkornmehl. Ebenfalls gut sind proteinreiche Lebensmittel wie mageres Geflügel, magerer Joghurt und Quark. Der Fettverzehr sollte möglichst eingeschränkt werden. Pflanzliche Öle, Nüsse und Samen sind als Fettquellen gegenüber tierischen Fetten zu bevorzugen. Eine Ausnahme ist fetter Seefisch wie Lachs, Hering oder Makrele: Die hier enthaltenen Omega-3-Fettsäuren können einer Insulinresistenz aktiv entgegenwirken. 

Besonders empfohlen wird heute die sogenannte Mittelmeerernährung. Dabei stehen regelmäßig Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornbrot und Vollkornpasta, Nüsse, Samen und frisches Obst auf dem Speiseplan. Die hauptsächliche Fettquelle ist extra natives Olivenöl. Milchprodukte, Fisch, Geflügel und Eier werden sparsam gegessen, rotes Fleisch nur selten. Wichtiger Bestandteil der Mittelmeerernährung sind rote und violette Früchte und Gemüse wie Auberginen, Trauben, Paprika und Beerenfrüchte – die Farbe dieser Naturprodukte ist auf Anthocyane zurückzuführen, die eine wichtige Schutzwirkung vor im Zusammenhang mit Insulinresistenz auftretenden Entzündungsprozessen haben. Empfehlenswert ist außerdem ein Glas Rotwein zu den Mahlzeiten: Die enthaltenen Resveratrol wirken ebenfalls antientzündlich.

Was darf ich nicht essen bei einer Insulinresistenz?

Bei einer Insulinresistenz sollte der Verzehr von Zucker und leicht verdaulichen Kohlenhydraten eingeschränkt werden. Da auch Fruchtzucker (Fruktose) im Verdacht steht, Insulinresistenz zu verstärken, ist zumindest bei Trockenobst und Obstkonserven Vorsicht geboten. Tierisches Fett sollte nur sparsam auf den Teller kommen. Grundsätzlich gibt es keine Verbote, aber es ist empfehlenswert, bestimmte Nahrungsmittel mit Bedacht einzusetzen.

Zu den nicht empfohlenen Lebensmitteln gehören im Einzelnen:

  • Zucker und Süßigkeiten (eine Ausnahme bildet dunkle Schokolade)
  • Zuckerhaltige Getränke
  • Weißmehlprodukte wie Weißbrot, Brötchen, Toastbrot und Pasta
  • auf Basis von Weißmehl hergestellte Kuchen, Torten, Kleingebäck und Kekse mit normalem Zuckergehalt
  • weißer Reis
  • Fast Food: Pommes Frites, Pizza, Burger
  • Snacks: Kartoffelchips, Nachos, Salzstangen, Cracker, Erdnussflips etc.
  • zuckerhaltige Getränke (Limonade, Fertig-Eistee, Energy-Drinks, Instant-Kaffee- und Kakaogetränke)
  • Fruchtsäfte, Obstkompott und Konfitüren
  • Trockenobst
  • fruktosereiche Obstsorten (Kaki, Granatapfel, Weintraube, Birne, Süßkirsche, Apfel) sind erlaubt, sollten aber maßvoll gegessen werden
  • rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm und Wild)
  • verarbeitetes Fleisch (Aufschnitt, Wurstaufstrich, Würste)

Falls Sie sich durch diese Liste entmutigt fühlen: Holen Sie sich Hilfe! Studien haben gezeigt, dass eine individuelle Ernährungsberatung wesentlich bessere Erfolgschancen hat als allgemeine Ernährungsempfehlungen. Die Oviva Ernährungsfachkräfte unterstützen Sie beim Abnehmen – individuell, motivierend und auf Basis neuester ernährungsmedizinischer Erkenntnisse. Da auch die Krankenkassen den Wert solcher Ernährungsinterventionen anerkennen, können Sie sich eine Ernährungstherapie von Ihrem Hausarzt verschreiben lassen. Oviva ist dann für Sie kostenfrei!

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Freundliche Ernährungsberaterin in einem Patientengespräch

Geprüft durch:

Veronika Albers

Veronika Albers ist Diplom-Ökotrophologin und arbeitet als zertifizierte Ernährungsberaterin (VFED) bei Oviva. Sie glaubt an das hybride Ernährungsberatungsmodell – persönliche Beratung mit technischer Unterstützung der Oviva App.

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