Wie effektiv sind Abnehm- und Adipositas Medikamente wirklich?

Welche Medikamente helfen beim Abnehmen? Hier liest du, welche Medikamente in Deutschland für die Adipositas-Behandlung zugelassen sind, wie sie wirken und was du von rezeptfreien Präparaten erwarten kannst. Doc denke bitte daran: Medikamente zum Abnehmen solltest du nur in Kombination mit einer Ernährungs- und Verhaltensumstellung nutzen. Das Oviva Abnehmprogramm hilft dir dabei, deine Ernährung dauerhaft umzustellen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Medikamente können die Adipositas Basisbehandlung unterstützen
- In Deutschland sind die Wirkstoffe Orlistat, Liraglutid und Semaglutid sowie die Wirkstoffkombination Naltrexon/Bupropion als Antiadiposita zugelassen
- Chitosan, sogenannte Fatburner und andere rezeptfreie Präparate, die laut Werbung gegen Adipositas helfen sollen, sind eher wirkungslos
- Antiadiposita werden in der Regel nur zusammen mit einer kalorienreduzierten Ernährung empfohlen. Oviva hilft dir bei der Ernährungsumstellung
Was ist Adipositas?
Als Adipositas bezeichnen Mediziner besonders starkes Übergewicht. Die allgemein anerkannte Definition von Adipositas ist ein Body-Mass-Index von 30 oder mehr – in die Berechnung des BMI gehen Körpergewicht und Größe ein. Laut BMI gibt es drei unterschiedliche Adipositas Grade.
Leider sind Folgeerkrankungen nicht selten – viele Übergewichtige haben zusätzlich eine oder mehrere von ihnen. Adipositas Symptome wie Kurzatmigkeit und Gelenkbeschwerden können den Alltag zusätzlich schwer machen.

Welche Medikamente helfen bei Adipositas?
Bei der Behandlung einer Adipositas können Medikamente, die beim Abnehmen helfen (sogenannte Antiadiposita), dich zusätzlich unterstützen. Die medizinischen Leitlinien zur Adipositas betonen jedoch, dass Medikamente zum Abnehmen nur in Kombination mit einer Ernährungsumstellung und weiteren Maßnahmen eingesetzt werden sollten.
Aktuell sind in Deutschland die Wirkstoffe Orlistat, Liraglutid und Semaglutid sowie die Wirkstoffkombination Naltrexon/Bupropion zur Behandlung von Adipositas zugelassen. Darüber hinaus existieren Präparate, die als Nahrungsergänzungsmittel bzw. Medizinprodukte vermarktet werden und nicht extra zugelassen werden müssen. Oftmals gibt es dafür aber keine Nachweise, dass sie wirken.
Ohne Rezept: Welche Tabletten helfen beim Abnehmen?
Einige Adipositas-Medikamente sind rezeptfrei erhältlich. Der Wirkstoff Orlistat ist in Deutschland in einer kleinen Dosis von 60 Milligramm als Kapseln und 27 Milligramm als Kautabletten für den rezeptfreien Verkauf in Apotheken zugelassen. Das Originalpräparat heißt Alli, mittlerweile sind auch Generika im Fachhandel. Orlistat hemmt im Darm die Aufnahme von Fetten ins Blut. So wird ein Teil der verzehrten Fette unverdaut wieder ausgeschieden. Die gewichtsreduzierende Wirkung des Präparats bei Betroffenen mit einem BMI ab 28 wurde in medizinischen Studien nachgewiesen.
Achtung: Die Wirkung setzt nur ein, wenn du dich gleichzeitig fettarm ernährst.
Für zahlreiche, vorwiegend über das Internet angebotene Nahrungsergänzungsmittel, die als gewichtsreduzierend beworben werden, gibt es keine überzeugenden Nachweise ihrer Wirksamkeit. Das gilt etwa für
- Mittel, die den Energieumsatz des Körpers steigern sollen (z.B. Guarana, Koffein, Mate, Bitterorange, Sandmalve)
- Mittel, die den Kohlenhydratstoffwechsel modulieren sollen (Chrom, Ginseng)
- Quellstoffe, die das Sättigungsgefühl fördern sollen (Guarkernmehl, Flohsamen, Glucomannan)
- Mittel, die in den Fettstoffwechsel eingreifen (L-Carnithin, Hydroxyzitronensäure, Grüntee, Vitamin B5, Lakritz, konjugierte Linolsäure, Pyruvat)
- Mittel, die im Darm Fette binden sollen (Chitosan)
- Mittel, die die Wasserausscheidung fördern sollen bzw. abführend wirken (Löwenzahn, Cascara sagrada)
Das pflanzliche Alkaloid Ephedra führte in Kombination mit Koffein in medizinischen Studien zu nachweisbaren Gewichtsverlusten. Dem stehen aber schwere potentielle Nebenwirkungen gegenüber, die von psychiatrischen Komplikationen bis zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten und Krampfanfällen mit Todesfolge reichen.
Darüber hinaus warnen Verbraucherschützerverbände, dass viele angeblich pflanzliche Schlankheitsmittel mitunter undeklarierte pharmazeutische Wirkstoffe enthalten. In erster Linie sind das verschiedene Appetitzügler (Sibutramin, Rimonabant, Lorcaserin), die wegen gefährlicher Nebenwirkungen offiziell bereits vom Markt genommen wurden.
Verschreibungspflichtige Medikamente gegen Adipositas
Generell können Antiadiposita ab einem BMI von 30 verordnet werden. Bestehen Gesundheitsrisiken durch Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, kann dir dein Arzt diese Präparate auch bereits ab einem BMI von 27 verschreiben.
Wichtig: Medikamente unterstützen die Gewichtsabnahme, ersetzen aber keine Ernährungs- und Lebensstiländerung.
Mounjaro (Tirzepatid)
Seit Dezember 2023 ist Mounjaro auch zur Behandlung von Adipositas zugelassen. Es gehört zur Gruppe der GLP-1- und GIP-Rezeptor-Agonisten und wirkt, indem es die Magenentleerung verzögert und das Sättigungsgefühl verstärkt. Studien zeigen, dass es zu einer signifikanten Gewichtsabnahme führen kann – in einigen Fällen bis zu 20 % des Körpergewichts. Mounjaro wird einmal wöchentlich gespritzt. Die Kosten für die Anwendung zur Gewichtsabnahme werden derzeit nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Orlistat (Xenical) – Fettblocker
Der Wirkstoff Orlistat ist in der Dosierung von 120 Milligramm als verschreibungspflichtiges Medikament in Deutschland zugelassen. Das Originalpräparat wird unter dem Namen Xenical verkauft. Auch Generika sind erhältlich. Orlistat ist ein sogenannter Lipasehemmer: Der Wirkstoff hemmt bestimmte Enzyme im Darm, die Nahrungsfette aufspalten und damit ihre Aufnahme ins Blut ermöglichen. Orlistat bewirkt so, dass ein Teil der mit der Nahrung aufgenommenen Fette unverdaut ausgeschieden wird und nicht zur Energiegewinnung zur Verfügung steht. Orlistat muss dreimal täglich mit fetthaltigen Mahlzeiten eingenommen werden. Studien zeigen eine mäßige Gewichtsreduktion von etwa 5–7 % des Körpergewichts. Die Kosten für die Anwendung zur Gewichtsabnahme werden derzeit nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Saxenda (Liraglutid) & Wegovy (Semaglutid) – Appetitzügler
Seit 2016 ist Liraglutid (Saxenda) zur Behandlung von Adipositas zugelassen. Es wirkt, indem es die Insulinfreisetzung steigert, die Magenentleerung verzögert und den Appetit zügelt. Das Medikament wird einmal täglich als Injektion verabreicht.
Semaglutid (Wegovy), ein weiterentwickelter Wirkstoff aus derselben Gruppe, wurde 2022 in der EU zugelassen. Es muss nur einmal wöchentlich gespritzt werden und zeigte in Studien eine noch stärkere Gewichtsreduktion als Liraglutid. Die Kosten für beide Medikamente werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Naltrexon/Bupropion (Mysimba) – Einfluss auf Hunger und Energieverbrauch
Die Kombination aus Naltrexon und Bupropion ist unter dem Markennamen Mysimba als verschreibungspflichtiges Medikament gegen Adipositas erhältlich. Naltrexon wird auch zur Behandlung von Suchterkrankungen eingesetzt, während Bupropion als Antidepressivum bekannt ist. Der genaue Wirkmechanismus bei der Gewichtsabnahme ist nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass das Medikament den Appetit zügelt und den Energieverbrauch des Körpers erhöht. In medizinischen Studien führte Mysimba zu einer moderaten Gewichtsabnahme.
Nachteile von Medikamenten zum Abnehmen
Medikamente zum Abnehmen – ob rezeptfrei oder rezeptpflichtig – haben oftmals Risiken und Nebenwirkungen. Tatsächlich mussten über die Jahre immer wieder zugelassene Antiadiposita wegen gravierender Nebenwirkungen vom Markt genommen werden.
Die Nebenwirkungen der aktuell zugelassenen Präparate reichen von weniger schwerwiegenden Problemen wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Durchfall über vermehrte fettige oder ölige Stühle (speziell bei Orlistat) bis hin zu erheblichen Komplikationen. So kann es bei einer Behandlung mit Liraglutid relativ häufig zu Unterzuckerungen und in sehr seltenen Fällen zu einer gefährlichen Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen.
Bei Behandlung mit Naltrexon/Bupropion können psychische Störungen wie Depressionen oder Ängste auftreten. Auch von Selbstmordgedanken und Suiziden wird in der Fachliteratur berichtet. Weiterhin kann es zu erhöhtem Blutdruck kommen, was besonders problematisch sein kann, wenn du bereits Bluthochdruck hast.
Adipositas Betroffene nehmen häufig Medikamente zur Behandlung verschiedener Adipositas Folgeerkrankungen ein. Frag daher deinen Arzt unbedingt auch nach möglichen Arzneimittelinteraktionen der Antiadiposita. Es gibt aber auch Alternativen zu Adipositas und Abnehm-Medikamenten, die wir dir im Folgenden vorstellen möchten.

Ich habe mich viel zurückgezogen und verbrachte sehr viel Zeit vor dem Fernseher oder generell zu Hause. Mit Hilfe von Oviva lernte ich meine Ernährung so umzustellen, dass ich nicht das Gefühl hatte, eine Diät zu machen. Ich ernährte mich einfach bewusster und hörte auf meinen Körper. Ich habe mittlerweile fast 20 kg verloren. Ich ziehe mich nicht mehr zurück und gehe regelmäßig spazieren, treffe mich wieder mit Freunden und bin zudem viel zufriedener geworden. Ich bekomme viele Komplimente zum Abnehm-Erfolg. Das spornt mich an, weiterzumachen.

Alternativen zu Adipositas und Abnehm- Medikamenten
Die Adipositas Behandlung umfasst heute in jedem Fall die Kombination von Ernährungs-,Bewegungs- und Verhaltenstherapie. Bevor Medikamente eingesetzt werden, solltest du vorher für mindestens ein halbes Jahr diese Basistherapie durchlaufen haben. Oviva kann dich dabei unterstützen.
Oviva ist eine Abnehm-App, mit der du stressfrei und ohne Kalorienzählen abnehmen kannst. Die App begleitet dich rund um die Uhr – zum Beispiel mit dem Foto-Ess-Tagebuch, mit dem du alle Mahlzeiten ganz einfach festhältst und sofort Feedback von unserem Ernährungsteam bekommst.
Mit Erinnerungsfunktionen, die täglich dafür sorgen, dass du deine Ziele nicht aus den Augen verlierst. Mit relevanten Lerninhalten. Übersichtlichen Darstellungen deiner Fortschritte. Und mit dem direkten Chat mit deiner Ernährungsfachkraft. So begleiten wir dich auf dem Weg zu deinem Wunschgewicht.
Und das Beste: Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten für Oviva bei einem BMI von 30 bis 40 komplett.
Alle Alternativen im Überblick:
Bewegungsprogramm
Ein Bewegungsprogramm steigert den Energieumsatz des Körpers, baut Muskeln auf und verbessert die Gesundheit und Lebensqualität. Neben gezieltem Sport (empfohlen sind etwa 150 Minuten Ausdauertraining pro Woche wie Radfahren, Laufen oder Schwimmen) zählt hier auch die Bewegung im Alltag: Treppensteigen und Besorgungen zu Fuß sind ebenfalls sinnvolle körperliche Aktivitäten.
Verhaltenstherapie
Verhaltenstherapie unterstützt dich beim Einüben eines gesunden Ess- und Bewegungsverhaltens, trainiert den Umgang mit Konflikten und adressiert Denkmuster und Einstellungen, die der Gewichtsabnahme im Wege stehen. Verhaltenstherapie kann als Einzel- oder Gruppentherapie erfolgen.
Ernährungsumstellung
Klassische Diäten sind bei Adipositas langfristig in der Regel wirkungslos: Wenn du nach dem Ende der Diät wieder zu deiner gewohnten Ernährung zurückkehrst, nimmst du meist rasch wieder zu – es kommt zum Jo-Jo-Effekt. Im Rahmen der Ernährungsumstellung erhältst du deshalb Ernährungsempfehlungen für eine leicht kalorienreduzierte, ausgewogene Ernährung, die du langfristig beibehalten und mit der du gesund abnehmen kannst.
Operationen
Chirurgische Eingriffe sind eine sehr effektive Methode zur Behandlung von Übergewicht. Die am häufigsten angewandten Verfahren sind die Schlauchmagen-OP und der Magenbypass. Den guten Abnehmerfolgen stehen allerdings ein gewisses Risiko von Komplikationen, unangenehme Nebenwirkungen bei der Verdauung sowie mögliche Vitamin- und Mineralstoffmängel gegenüber. Deshalb musst du nach dem Eingriff lebenslang bestimmte Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und regelmäßig zu Nachsorgeuntersuchungen gehen.

Schritt für Schritt zum Wohlfühlgewicht mit Oviva
Wir begleiten dich dabei, dauerhaft abzunehmen. Ohne Kalorienzählen, Punktesystem oder andere strenge Regeln. Unser Programm ist vollständig digital, klinisch getestet und für dich geeignet, wenn dein BMI zwischen 30 und 40 liegt.
- 100% Kostenübernahme durch alle gesetzlichen Krankenkassen
- Schrittweise und dauerhafte Ernährungsumstellung inklusive Ernährungsplan
- Praktisches Foto-Ess-Tagebuch, motivierende Ziele, hilfreiche Lerninhalte und vieles mehr
Erfolgsgeschichten mit Oviva

Katja S.
| Bei Oviva seit
Henry P.
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Anna A.
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Umfrage: Jede 6. Person in Deutschland würde Abnehmspritzen benutzen
Abnehmspritzen boomen – eine der populärsten, Wegovy, ist erst seit dem 15. Juli 2023 in Deutschland zugelassen. Doch wie denken eigentlich die Deutschen über Abnehmspritzen?

Abnehmspritze: ein (ge)wichtiges Thema
Die Umfrage zeigt, dass Menschen mit Übergewicht deutlich aufgeschlossener gegenüber Abnehmspritzen sind: Bei stark Übergewichtigen ist es fast jede zweite Person (43,3 Prozent) sowie 16,7 Prozent bei den leicht Übergewichtigen, die sie anwenden würden. Aber selbst bei den Normalgewichtigen (5,2 Prozent) und Untergewichtigen (5,6 Prozent) würde jede zwanzigste Person (5,2 Prozent) Abnehmspritzen in Erwägung ziehen. Die Ergebnisse machen deutlich: Ganz unabhängig vom Körpergewicht stoßen diese neuartigen Medikamente auf ein großes Interesse in breiten Teilen der Bevölkerung.

Skepsis verursachen vor allem Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken
Trotz der Popularität gibt es doch Fragezeichen bei der Nutzung von Abnehmspritzen. Viele der zugelassenen Abnehmspritzen sind erst seit kurzem im Einsatz (Wegovy). Andere, wie etwa Ozempic, waren zuvor für einen anderen Behandlungszweck (Diabetesmittel) zugelassen. So haben fast drei Viertel der Teilnehmenden (73,0 Prozent) Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken. Dabei sind Frauen (76,9 Prozent) deutlich unsicherer als Männer (68,9 Prozent) bei diesen Punkten. Aber auch die Kosten (36,2 Prozent), die Abhängigkeit von diesen Medikamenten (34,9 Prozent) sowie die langfristige Wirksamkeit (32,4 Prozent) sind Aspekte, bei denen die Befragten unsicher sind.
Übergewicht und Adipositas sind Volkskrankheiten mit ernsthaften Folgen. Dass jetzt Medikamente zur Verfügung stehen, die beeindruckende Erfolge in der Gewichtsreduktion zeigen, bietet vielen eine wichtige Chance. Wer abnimmt und sein Zielgewicht hält, verbessert nicht nur seine Mobilität und Lebensqualität, sondern senkt auch das Risiko für Folgeerkrankungen des Übergewichts wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Krebs. Dennoch können die Abnehmspritzen nur ein begleitender Teil einer langfristigen Gewichtsabnahme sein. Dafür braucht es nämlich eine dauerhafte Ernährungs- und Lebensumstellung.

Geprüft durch:
Veronika Albers