Schlauchmagen-OP: Ihre Chance, wenn alle anderen Abnehmversuche scheitern?

Sie kämpfen schon länger mit Adipositas und haben alles ausprobiert, um abzunehmen? Vielleicht leiden Sie sogar unter Folgediagnosen, wie Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck? Hier im Beitrag stellen wir Ihnen die Schlauchmagen-OP vor, die unter bestimmten Umständen für Sie infrage kommen kann.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schlauchmagen-OP kann eine Lösung bei Adipositas sein, wenn alle anderen Abnehmversuche scheitern.
  • Ein Schlauchmagen hat Langzeitfolgen: Nach der Operation müssen lebenslang die Portionsgröße der Nahrung begrenzt sowie zusätzlich bestimmte Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
  • Adipositas-Betroffene müssen für eine Schlauchmagen-OP einige Voraussetzungen erfüllen.

Was ist ein Schlauchmagen?

Mit der Schlauchmagen-OP wird der Magen verkleinert, sodass keine großen Mahlzeiten mehr möglich sind. Auch das Hungergefühl bleibt insbesondere in den ersten Monaten nach der Operation aus. Die Operation kommt bei Personen mit Adipositas unter bestimmten Voraussetzungen infrage.

Ein Gewichtsverlust ist immer das Resultat dieses Eingriffs. Betroffene verlieren damit mindestens die Hälfte ihres Übergewichts.

Andere Eingriffe zur Magenverkleinerung, wie das Legen eines Magenbandes oder eines Magenballons, werden seltener angewandt. Eine Alternative zum Schlauchmagen stellt der sogenannte Magenbypass dar. Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie in unserem Artikel Abnehmen durch Magenverkleinerung.

Ablauf der Schlauchmagen-OP

Bevor operiert wird, werden Sie aufgefordert, bereits im Vorfeld etwas abzunehmen. Hintergrund ist, dass damit Bauchfett verringert und eine in der Regel vorliegende Fettleber verkleinert werden soll. Das erleichtert während der OP den Zugang zum Magen.

Vor dem Eingriff sind einige vorbereitende Untersuchungen erforderlich, wie:

  • Labordiagnostik
  • Ultraschall der Bauchorgane
  • Magenspiegelung

Die Operation erfolgt minimalinvasiv in Vollnarkose. Minimalinvasiv bedeutet, dass nur vier bis fünf kleine Schnitte in die Bauchdecke gemacht werden, statt eines großen Bauchschnittes. Das erleichtert die Heilung und vermindert Schmerzen nach der OP, weil weniger Gewebe verletzt wird. Durch die kleinen Schnitte werden verschiedene Instrumente eingeführt.

Zuerst wird der Bauchraum mit Kohlendioxid aufgebläht, um einen besseren Überblick zu erhalten. Dann wird der zu entfernende Magenanteil mit einem speziellen Klammergerät, dem sogenannten Stapler, durch eine Klammernaht abgetrennt und mithilfe eines sogenannten Bergebeutels aus dem Bauchraum herausgezogen.

Die Naht sorgt für den dichten Verschluss des Restmagens. Die Dichtigkeit wird noch während der OP überprüft. Übrig bleibt ein schlauchförmiger Restmagen, der nur noch um die 100 Milliliter fassen kann.

Im Anschluss an die Operation, die rund eine Stunde dauert, müssen Sie nur wenige Tage im Krankenhaus bleiben. In den ersten zwei Wochen dürfen Sie nur flüssige Kost zu sich nehmen, später gehen Sie zur Breikost über. Die Gewöhnung des Schlauchmagens an feste Nahrung erfolgt nachfolgend langsam und schrittweise.

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Was sind die Vorteile der Schlauchmagen-OP? 

Die Vorteile der Operation liegen auf der Hand. Mit kaum einer anderen Methode gelingt es, in relativ kurzer Zeit so viel abzunehmen. Die Bewegung wird einfacher und damit wieder Freude am Sport und alltäglichen Aktivitäten..

Der wichtigste Effekt aus medizinischer Sicht ist allerdings die positive Beeinflussung der Folgediagnosen. So bessern sich ein hoher Blutdruck oder Blutzucker in den meisten Fällen. Gelenkschmerzen aufgrund des zuvor hohen Körpergewichtes nehmen ab und die Entwicklung von Arthrose wird gebremst. Nicht zuletzt wird das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles gesenkt.

Ein Schlauchmagen kann aber auch Nachteile mit sich bringen, die in der folgenden Tabelle gegenübergestellt werden.

Vor- und Nachteile einer Schlauchmagen-OP

Vorteile Schlauchmagen-OP Nachteile Schlauchmagen-OP
Rasche Gewichtsabnahme Lebenslange Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erforderlich
Positive Beeinflussung von Folgediagnosen OP kann nicht rückgängig gemacht werden
Verbesserung der Lebensqualität OP-Risiken
Höhere körperliche Belastbarkeit Sodbrennen verschlimmert sich oder tritt neu auf
Hungergefühl ist nach der OP stark gedämpft Lebenslange Umstellung des Lebensstils erforderlich

Potentielle Risiken und Komplikationen einer Schlauchmagen-OP

Eine Schlauchmagen-OP ist mit Risiken verbunden. Dazu gehören die allgemeinen OP-Risiken, wie:

  • Blutungen
  • Infektionen
  • Gewebeverletzungen im Rahmen des Eingriffs
  • Thrombosen
  • Wundheilungsstörungen
  • Narkoserisiko

Das Sterblichkeitsrisiko infolge der OP liegt bei weniger als 1 Prozent. Eine typische Komplikation ist eine Undichtigkeit der Klammernaht. In diesem Fall muss meistens nachoperiert werden.

Voraussetzungen für eine Schlauchmagen-Operation

Damit die Operation nicht mehr schadet als nutzt, müssen Übergewichtige bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Hierzu wird die Krankengeschichte mit Blick auf begleitende Diagnosen sorgfältig erhoben. Routinemäßig erfolgen körperliche und gegebenenfalls weitere klärende Untersuchungen.

Auch eine Ernährungsberatung gehört zu den Voraussetzungen für die Zulassung der OP.

Übergewichtige Frau im Wohnzimmer

Für wen ist ein Schlauchmagen geeignet?

Eine Schlauchmagen-OP kommt vor allem infrage, wenn zuvor alle anderen Abnehmversuche gescheitert sind. Der BMI soll bei mindestens 40 liegen oder bei mindestens 35, sofern die Adipositas bereits für Folgediagnosen verantwortlich ist. Beträgt der BMI mehr als 50 oder gibt es Begleitdiagnosen, die schwerer ausgeprägt sind, kann die Operation auch ohne vorherige Abnehmversuche erwogen werden.

In jedem Fall müssen Sie bereit und in der Lage sein, Ihren Lebensstil nach der Operation den Erfordernissen anzupassen.

Für wen ist ein Schlauchmagen nicht geeignet?

Nicht geeignet ist die OP, wenn die im vorigen Absatz genannten Kriterien nicht erfüllt werden.

Zudem dürfen keine Essstörungen vorliegen, da diese sich mithilfe der Operation nicht verbessern lassen. Aufgrund der im Nachgang erforderlichen Disziplin im Zusammenhang mit dem Essen kann ansonsten nicht nur der OP-Erfolg gefährdet werden, sondern die Gesundheit grundsätzlich weiteren Schaden nehmen.

Weniger geeignet ist der Eingriff außerdem für Personen mit einer Refluxerkrankung, die landläufig oft als Sodbrennen bezeichnet wird.

Langzeitfolgen und Nachsorge nach einer Schlauchmagen-OP

Der Nachsorge kommt eine große Bedeutung zu, denn die Operation wird Ihr Leben für immer verändern. Da ein großer Teil des Magens entfernt wird, kann er nach dem Eingriff bestimmte Funktionen nicht mehr in ausreichendem Maße ausüben. Das beeinflusst unter anderem die Aufnahme bestimmter Vitamine und Mineralstoffe. Betroffen sind vor allem:

  • Eisen
  • Vitamin B12
  • Vitamin D
  • Kalzium

Diese sind unverzichtbar für wichtige Körperprozesse, wie den Knochenstoffwechsel und die Blutbildung. Ihr Spiegel im Blut wird bei den Nachsorgeuntersuchungen bestimmt, um gezielt Mängel ausgleichen zu können.

Aber auch die aufgenommene Eiweißmenge kann aufgrund der neuen, kleineren Portionsgrößen nicht ausreichend sein, sodass es zu einem Muskelabbau kommen kann. Um diesem vorzubeugen, ist ebenso auf regelmäßige Bewegung zu achten.

Frisches gesundes Gemüse

Ernährung nach einer Schlauchmagen-OP 

Nach dem oben erwähnten langsamen Kostaufbau müssen Sie nach einer Schlauchmagen-OP dauerhaft für eine ausgewogene Ernährung sorgen, die möglichst vitamin- und mineralstoffreich ist und ausreichend Eiweiß beinhaltet.

Eine Beschränkung auf kleine Portionen ist nicht nur wichtig, um Verdauungsstörungen zu vermeiden, sondern beugt einer möglichen Aufweitung des Magenschlauches nach der OP vor, die mit einer erneuten Gewichtszunahme einhergehen würde.

Das Trinken sollte aufgrund der begrenzten Magenkapazität getrennt von den Mahlzeiten mit mindestens einer halben Stunde Abstand erfolgen. Essen Sie langsam und kauen Sie die Nahrung gründlich. Das kann Verdauungsstörungen, wie Übelkeit und Erbrechen, vorbeugen. Diese können infolge der OP übrigens auch durch zucker- und fetthaltige Nahrungsmittel ausgelöst werden.

Mit dem Konsum von Alkohol sollten Sie künftig etwas vorsichtiger sein, da der Alkoholspiegel im Blut rascher ansteigt.

Eine professionelle Ernährungsberatung ist unerlässlich, um nicht in Mangelsituationen mit gesundheitlichen Folgen zu geraten. Die regelmäßige zusätzliche Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel ist unverzichtbar.

Was kostet eine Schlauchmagen-OP? 

Liegt ein medizinischer Grund für die Schlauchmagen-OP vor, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen oftmals die Kosten. Dazu müssen Sie allerdings einen Antrag stellen und ein ärztliches Attest, ein Motivationsschreiben bezüglich der notwendigen Lebensstilanpassungen sowie weitere Unterlagen vorlegen.

Falls Sie die Operation selbst bezahlen, rechnen Sie mit Kosten um die 10.000 Euro.

Oviva als Unterstützung vor und nach der Operation

Oviva stellt mit einer professionellen Ernährungsberatung und einer Trackingfunktion für Gewicht, Mahlzeiten und Bewegung eine optimale Begleitung Ihrer Adipositastherapie dar. Sollten Sie sich für eine Schlauchmagen-OP entschieden haben, hilft Ihnen die App beim Abnehmen vor der Operation und unterstützt Sie bei der Nachsorge.

Egal, wo Ihr BMI gerade liegt, Oviva bietet Ihnen das passende Programm, um Ihr Dauerwohlfühlgewicht zu erreichen und auch zu halten. Bezahlt auch Ihre Krankenkasse?

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Geprüft durch:

Veronika Albers

Veronika Albers ist Diplom-Ökotrophologin und arbeitet als qualifizierte Ernährungsberaterin (VFED) bei Oviva. Sie glaubt an das hybride Ernährungsberatungsmodell – persönliche Beratung mit technischer Unterstützung der Oviva App.

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