
Wann ist eine Magenverkleinerung sinnvoll?
Dauerhaft Gewicht verlieren? Über Ernährung und Lebensstil kann bei Adipositas nicht immer eine ausreichende Gewichtsabnahme erreicht werden. Eine Magenverkleinerung ermöglicht rasche, umfangreiche Gewichtsreduktionen. Eine Ernährungs- und Verhaltensumstellung gehört unbedingt zur Nachsorge und ist in den meisten Fällen verpflichtend in der Vorsorge.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Magenverkleinerung ist ein wirksamer, wenn auch nicht risikofreier Weg zur deutlichen und anhaltende Gewichtsabnahme.
- Folgeerkrankungen der Adipositas sind meist Anlass für einen Eingriff.
- Eine Ernährungsberatung gehört unbedingt zur Nachsorge und ist in den meisten Fällen verpflichtend in der Vorsorge. Oviva unterstützt Sie dabei!
Magenverkleinerung: Ab wann ist es sinnvoll?
Bei starker Adipositas ist es oft sehr schwer und in jedem Fall äußerst langwierig, eine ausreichende Gewichtsreduktion nur durch kalorienreduzierte Ernährung und Lebensstiländerungen zu erzielen. Insbesondere für die Adipositas Grade 2 und 3 und/oder wenn bereits Folgeerkrankungen vorliegen, kann eine Magenverkleinerung eine schnellere und nachhaltigere Gewichtsabnahme erzielen und damit auch die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Zu den Erkrankungen, die durch eine Magenverkleinerung günstig beeinflusst werden, gehören unter anderem:
- Typ-2-Diabetes
- Bluthochdruck
- Herzerkrankungen
- Fettleber
- Schlafapnoe
- schwere Arthrosen der Knie- und/oder Hüftgelenke.
Ärzte und Ärztinnen empfehlen Adipositaschirurgie in folgenden Fällen:
- Patient*innen mit einem Body Mass Index (BMI) ab 35 und einer oder mehreren Folgeerkrankungen, nach vorangegangenen erfolglosen Versuchen zur Gewichtsreduktion auf klassischem Weg
- Patient*innen mit einem BMI ab 40 auch ohne Folgeerkrankungen, nach vorangegangenen erfolglosen Versuchen zur Gewichtsreduktion
In bestimmten Fällen kann eine Magenverkleinerung bei Adipositas auch ohne vorangegangene konservative Behandlungsversuche sinnvoll sein, so etwa bei Patient*innen mit BMI ab 50 sowie bei besonders schweren Adipositas Symptomen und Begleiterkrankungen. In solchen Fällen ist allerdings abzuwägen, ob der Gesundheitszustand der Patient*innen einen aufwendigen chirurgischen Eingriff gestattet.
Eine Magenverkleinerung OP kann schließlich auch für Patient*innen mit einem BMI ab 30 und Typ-2-Diabetes in Frage kommen, deren Blutzuckerwerte durch Medikamente nicht ausreichend kontrollierbar sind.
Die verschiedenen Verfahren bei einer Magenverkleinerung
Die durch medizinische Studien am besten untersuchten und am häufigsten durchgeführten adipositaschirurgischen Operationen sind die Schlauchmagen-OP (Sleeve Magen-OP) und der Magenbypass. Beide Operationen werden minimal invasiv durchgeführt: Die Eingriffe erfolgen über kleine Einschnitte in die Bauchdecke, durch die dünne Schläuche mit chirurgischen Instrumenten und einer Kamera eingeführt werden. So bleiben nur sehr unauffällige Operationsnarben zurück.
Schlauchmagen / Sleeve Magen
Bei der Schlauchmagenbildung wird der Magen auf einen Schlauch mit einem Fassungsvermögen von etwa 200 Milliliter verkleinert. Der Restmagen wird entfernt. Die Schlauchmagen-OP ist ein verhältnismäßig einfacher Eingriff und dauert etwa eine Stunde.
Durch den verkleinerten Magen kann weniger Nahrung aufgenommen werden. Die Darmpassage der Nahrung und damit die Nährstoffaufnahme durch die Darmwand bleiben, mit wenigen Ausnahmen, unverändert.
Magenbypass
Der Magenbypass ist ein aufwendiger Eingriff, bei dem nicht nur der Magen stark verkleinert, sondern auch die Darmpassage der Nahrung verkürzt wird. Der Eingriff dauert etwa zwei Stunden. Durch eine chirurgische Naht wird ein kleiner Teil des Magens mit einem Fassungsvermögen von maximal 40 Milliliter abgetrennt. Der Dünndarm wird hinter dem Zwölffingerdarm durchtrennt, und das freie untere Ende wird mit dem Magenbeutelchen, genannt Pouch, verbunden. Der verbliebene obere Teil, bestehend aus Restmagen und Zwölffingerdarm, wird 100 bis 150 Zentimeter weiter unten wieder an den Dünndarm angeschlossen. Hier erst vermischen sich Nahrungsbrei und die im Restmagen und Zwölffingerdarm produzierten Verdauungssäfte. Erst ab diesem Punkt können Verdauung und Nährstoffaufnahme durch die Darmwand beginnen.
Der stark verkleinerte Magen kann nur geringe Nahrungsmengen aufnehmen. Durch die effektiv verkürzte Darmpassage gelangen zudem weniger Nährstoffe aus der Nahrung ins Blut.
Weitere Verfahren
Im Gegensatz zu den eben beschriebenen Verfahren sind Magenband und Magenballon Eingriffe, die vollständig wieder rückgängig gemacht werden können. Die beiden Methoden werden mitunter eingesetzt, wenn der schlechte Gesundheitszustand von Patient*innen ein zweistufiges Vorgehen erfordert: Magenballon oder -band können eine erste Gewichtsabnahme und damit auch eine gesundheitliche Besserung herbeiführen, durch die später eine Schlauchmagen-OP oder ein Magenbypass möglich werden.
Magenband: Ein kleiner Teil des Magens wird mit einem verstellbaren Silikonband so abgetrennt, dass nur noch ein schmaler Durchgang zum Restmagen verbleibt. So tritt Sättigungsgefühl bereits nach sehr kleinen Portionen ein, und Patient*innen essen weniger und langsamer. Das Magenband kann wieder entfernt werden, falls Komplikationen auftreten.
Magenballon: Der Magenballon ist ein Ballon, der über die Speiseröhre in den Magen eingebracht und mit etwa einem halben Liter Kochsalzlösung gefüllt wird. Dadurch kann weniger Nahrung aufgenommen werden. Der Magenballon muss auch nach spätestens einem Jahr wieder entfernt werden, da das Material durch die Magensäure angegriffen wird.
Vorteile einer Magenverkleinerung
Wenn Sie sich den Magen verkleinern lassen, begrenzt das die Nahrungsmenge, die Sie aufnehmen können, ganz erheblich: Essen sehr kleiner Portionen wird zur Notwendigkeit. Beim Magenbypass ist zudem die Nährstoffaufnahme im Darm weniger effizient als beim Schlauchmagen. Diese Effekte führen zu einer verhältnismäßig raschen, deutlichen und in der Regel auch dauerhaften Gewichtsabnahme. Durch einen Schlauchmagen oder Magenbypass verlieren Patient*innen im Schnitt um die 60 Prozent ihres Ausgangsgewichts.
Der Abbau von Bauchfett – und speziell beim Magenbypass auch Änderungen von Darmflora und Hormonbalance – beeinflussen typische Adipositas Folgeerkrankungen günstig, und das Risiko von Herzinfarkt oder Schlaganfall sinkt.

Welche Nachteile hat eine Magenverkleinerung?
Gerade bei Adipositas bedeutet ein chirurgischer Eingriff unter Narkose immer auch ein gewisses Risiko, so können beispielsweise Blutungen, Infektionen oder Kreislaufprobleme auftreten. Ist die OP überstanden, benötigen Sie eine langfristige Nachsorge, um eventuelle postoperative Komplikationen oder drohende Mangelerscheinungen rechtzeitig zu erkennen.
Nach einer Magen-OP , müssen Sie lebenslang Supplemente einnehmen, um die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen zu sichern.
Sie vertragen eventuell manche Lebensmittel nicht mehr, und wenn Sie zu viel, zu zuckerreich oder zu fettig essen, verursacht das Beschwerden. Dazu gehören Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen, Bauchkrämpfe, Flatulenzen, Durchfall, Obstipation, Dumping-Syndrom, aber auch Schwindel, Zittern, Blutdruckabfall oder Herzrasen.
Bei bestehendem Kinderwunsch müssen Sie beachten, dass Sie für etwa 18 Monate nach einer Magenverkleinerung nicht schwanger werden dürfen.
Kosten einer Magenverkleinerung
Je nach Verfahren und Klinik kostet eine Magenverkleinerung zwischen 2000 bis 4000 Euro (Magenballon), 6000 bis 8000 Euro (Magenband) und 10.000 bis 15.000 Euro (Schlauchmagen und Magenbypass).
Was übernimmt die Krankenkasse?
Die Kosten für Magenverkleinerungen bei 18- bis 65-jährigen Patient*innen werden von den Krankenversicherungen auf Einzelfallbasis übernommen, wenn:
- der Eingriff medizinisch notwendig ist und konservative Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind
- das Operationsrisiko tolerabel erscheint
- Patient*innen motiviert sind, ihre Lebensgewohnheiten umzustellen
- die Nachsorge gesichert ist
- keine psychischen Erkrankungen oder Essstörungen vorliegen.
Dafür muss ein entsprechender Antrag eingereicht werden, den die Krankenkasse genau prüft. Die Kosten für einen Magenballon werden nur dann übernommen, wenn die Maßnahme im Vorfeld einer Schlauchmagen- oder Magenbypass-OP erfolgt.
Bei Patient*innen, die älter als 65 Jahre sind, finanzieren die Kassen adipositas-chirurgische Eingriffe grundsätzlich nicht.

Nach meiner Magenbypass-OP hatte ich über die Jahre wieder 10 Kilo zugenommen und suchte nach Kontrolle über mein Essverhalten. Mit Oviva fand ich genau das. Ich habe nun fast 9 Kilo verloren und esse bewusster, fühle mich fitter und sogar meine Rückenschmerzen sind besser geworden. Meine Umgebung bemerkt meinen gesünderen Lebensstil. Für mich war Oviva mehr als nur eine App – es war eine lebensverändernde Erfahrung!
Was sind Alternativen zu einer Magenverkleinerung?
Die Alternative zu einer Magenverkleinerung ist der konservative Weg: Das Bekämpfen der Adipositas Ursachen durch Umstellung auf eine kalorienreduzierte ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung. Erfahrungsgemäß können Sie auf diesem Wege nachhaltig im Schnitt etwa 2-4 Kilo pro Monat abnehmen. Unterstützend kann Ihnen Ihr ärztliches Fachpersonal ein Medikament verordnen, das die Fettaufnahme aus dem Darm hemmt.
Ob Sie eine Magenverkleinerung anstreben oder nicht – in jedem Fall sollten Sie auch die Möglichkeit einer Adipositas-Therapie wahrnehmen. Wir unterstützen Sie bei der langfristigen Umstellung von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.

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