Was tun bei Überzuckerung (Hyperglykämie)?

Auch wenn dein Diabetes bereits behandelt wird: Zu einer Überzuckerung kann es trotzdem mitunter kommen – zum Beispiel bei Erkrankungen oder Stress, oder wenn du bestimmte Medikamente einnimmst. Zu häufig sollte das allerdings nicht geschehen, denn stark erhöhte Blutzuckerwerte schaden dem Körper. Hier liest du, was bei Überzuckerung zu tun ist – und wie eine geeignete Ernährung solche Krisen vermeiden kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Überzuckerung ist der Blutzucker gefährlich hoch.
- Zu den ersten Symptomen von Überzuckerung gehören heftiger Durst und starker Harndrang.
- Im schlimmsten Fall kann Überzuckerung zum diabetischen Koma führen.
- Erste-Hilfe-Maßnahmen sind: viel Wasser trinken und Korrektur-Insulin spritzen. Bei Bewusstseinstrübungen unbedingt den Notarzt rufen.
- Vorbeugen kannst du unter anderem mit einer kohlenhydratbewussten Ernährung. Oviva unterstützt dich dabei.
Was ist Überzuckerung (Hyperglykämie)?
Wenn zu viel Zucker im Blut ist, wird das als Überzuckerung oder Hyperglykämie bezeichnet. Meist hängt Überzuckerung mit Diabetes zusammen, einer Krankheit, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, Zucker aus der Nahrung richtig zu verwerten. Dadurch bleibt zu viel davon im Blut, und der Blutzuckerspiegel kann stark ansteigen.
Für Menschen ohne Diabetes sind Blutzuckerwerte oberhalb von 100 mg/dl (vor dem Essen gemessen) oder 140 mg/dl (nach dem Essen gemessen) bereits zu hoch. Bei Menschen mit Diabetes sind solche Werte dagegen nicht ungewöhnlich. Kritisch wird es hier, wenn der Blutzuckerspiegel Werte von 200 bis 250 mg/dl überschreitet.
Überzuckerung ist in jedem Fall ein Gesundheitsrisiko – und kann sogar richtig gefährlich sein. Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen zu kennen und zu wissen, was zu tun ist, wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch wird.
Was ist eine diabetische Ketoazidose?
Eine besonders gefährliche Begleiterscheinung von Überzuckerung kann eine diabetische Ketoazidose sein. Dabei kommt es zusätzlich zur massiven Überzuckerung auch zu einer Übersäuerung des Blutes und zu erheblichen Verlusten von Wasser und im Blut gelösten Salzen über die Nieren. Eine diabetische Ketoazidose kann relativ rasch zu Bewusstseinstrübungen und Ohnmacht bis hin zum lebensgefährlichen ketoazidotischen Koma führen.

Symptome einer Überzuckerung
Eine ausgeprägte Überzuckerung führt immer dazu, dass Zucker über die Nieren ausgeschieden wird. Das ist verbunden mit der unerwünschten Abgabe großer Mengen von Flüssigkeit und Elektrolyten. Die akuten Symptome einer Überzuckerung sind teilweise Anzeichen des so entstandenen Flüssigkeits- und Elektrolytmangels.
Zu hohen Blutzucker erkennst du meist an folgenden Symptomen und Beschwerden:
- Starkes Durstgefühl
- Trockener Mund
- Verstärkter Harndrang mit erhöhten Urinmengen
- Verschwommenes oder doppeltes Sehen
- Übelkeit
- Schwindel
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Stark erhöhte Blutzuckerwerte ab etwa 600 mg/dl können durch die damit verbundene massive Flüssigkeits- und Elektrolytausscheidung zu niedrigem Blutdruck und Bewusstseinstrübungen bis hin zum sogenannten hyperosmolaren diabetischen Koma führen. Während Typ-1-Diabetiker eher ein ketoazidotisches Koma entwickeln, stellt das hyperosmolare Koma für Typ-2-Diabetiker eine Gefahr dar.
Das hyperosmolare Koma unterscheidet sich vom ketoazidotischen Koma dadurch, dass es bei ersterem nicht zur Übersäuerung kommt. Potenziell lebensbedrohlich sind beide: Du musst möglichst rasch mit Infusionen von Flüssigkeit, Elektrolyten und Insulin intensivmedizinisch behandelt werden. Suche bei entsprechenden Symptomen deshalb umgehend einen Arzt auf oder rufe den medizinischen Notdienst.
Langfristige gesundheitliche Folgen von Überzuckerung
Dauerhaft oder regelmäßig phasenweise erhöhte Blutzuckerwerte schaden der Gesundheit, indem sie Blutgefäße und Nerven schädigen. Es entwickeln sich Durchblutungsstörungen, die unter anderem das Herz (koronare Herzkrankheit), die Augen (diabetische Retinopathie), die Nieren (diabetische Nephropathie), die Füße (diabetischer Fuß) oder das Zahnfleisch (Parodontitis) betreffen können. Nervenschäden können zu Schmerzen und Empfindungsstörungen (diabetische Polyneuropathie), aber auch zu psychischen Problemen führen.
Was sind die Ursachen der Überzuckerung?
Überzuckerung hängt in den meisten Fällen mit einer Diabetes-Erkrankung zusammen. Bei Diabetes ist die Fähigkeit der Körperzellen, Zucker aus dem Blut aufzunehmen, gestört.
Eigentlich soll die Behandlung einer Diabetes-Erkrankung mit Medikamenten oder Insulin die Blutzuckerkontrolle wiederherstellen – und schafft das auch die meiste Zeit. Trotzdem kann es ab und zu noch zu Überzuckerungen kommen – beispielsweise im Zusammenhang mit:
- Sehr kohlenhydratreichen Mahlzeiten
- Zu niedrig dosierten Diabetes-Medikamenten (oder vergessener Einnahme)
- Defekten des Insulinpens, der Insulinpumpe oder des Infusionssets
- Einnahme bestimmter Medikamente: z.B. Blutdrucksenker (Betablocker), harntreibende Arzneimittel (Diuretika), Asthmamedikamente (Broncholytika), Psychopharmaka, Entzündungshemmer (Immunsuppressiva), Blutfettsenker (Statine) oder antiretrovirale Wirkstoffe in der HIV-Therapie
- Fieber oder Stress

Sofortmaßnahmen bei Überzuckerung
Wenn du bei dir oder einer anderen Person Anzeichen einer Überzuckerung bemerkst, solltest du folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden:
- Reichlich Wasser trinken
- Gegebenenfalls Korrekturinsulin spritzen (entsprechend Ihrem individuellen Behandlungsplan)
- Stündlich den Blutzucker kontrollieren
Bei Bewusstseinstrübungen oder drohender Ohnmacht empfiehlt es sich, den Notarzt anzurufen und die stabile Seitenlage einzunehmen.
Wie kann einer Überzuckerung vorgebeugt werden?
Häufige Überzuckerungen schaden der Gesundheit. Um dem vorzubeugen, kannst du Folgendes tun:
- Nimm deine Diabetes-Medikamente gewissenhaft so ein, wie du es mit deinem Arzt besprochen hast.
- Kontrolliere regelmäßig deinen Blutzucker – so hast du gute Chancen, eine beginnende Überzuckerung rechtzeitig zu erkennen.
- Stärke dein Immunsystem und kurbel deinen Stoffwechsel an – z.B. durch Sauna und Bewegung im Freien bei jedem Wetter. So beugst du auch fiebrigen Infekten am besten vor.
- Verringere Stress – u.a. durch ausreichend Schlaf, aktive Erholung und tägliche kleine Auszeiten.
- Bewege dich regelmäßig: Krafttraining, Ausdauertraining und das alltägliche Bewegungsprogramm von Bettenmachen bis Treppensteigen verbrauchen Zucker und verbessern die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen.
- Trinke ausreichend (etwa 1,5 bis 2 Liter täglich) – am besten nur Wasser und ungesüßten Tee.
- Ernährst du dich kohlenhydratbewusst? Zucker und andere leicht verdauliche Kohlenhydrate führen besonders leicht zu Überzuckerung. Bevorzuge Vollkornprodukte und ballaststoffreiches Obst und Gemüse. Ausführliche Tipps zur Ernährung bei Typ-2-Diabetes findest du in einem eigenen Oviva Beitrag.
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Geprüft durch:
Veronika Albers