Langzeitzucker: So verbesserst du deinen HbA1c-Wert

Zucker

Ist dein Langzeitzucker, HbA1c-Wert, zu hoch, sind Symptome eines schlecht eingestellten Diabetes wahrscheinlich bald die Folge. In vielen Fällen ist dann eine Ernährungsumstellung sinnvoll. Oviva unterstützt dich dabei.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Langzeitzuckerwert misst den durchschnittlichen Blutzucker der letzten Wochen.
  • Zur Verlaufskontrolle bei Diabetes wird der Langzeitwert regelmäßig bestimmt.
  • Umstellung auf eine kohlenhydratbewusste, ausgewogene Ernährung und mehr körperliche Aktivität wirken sich günstig auf den Langzeitzucker aus.
  • Das Oviva Abnehmprogramm wird von den meisten Krankenkassen komplett übernommen.

Was ist der Langzeitzuckerwert? (HbA1c-Wert)

Der HbA1c-Wert (Langzeitzuckerwert) gibt an, wie viel Glykohämoglobin dein Blut enthält. Das ist ein Maß dafür, wie stark dein Blutzucker in den vergangenen acht bis zwölf Wochen durchschnittlich erhöht war.

Bei erhöhtem Blutzucker können Zuckermoleküle fest an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin binden, es entsteht Glykohämoglobin. Glykohämoglobin wird abgekürzt auch als HbA1c bezeichnet. Ein Hämoglobin- oder Glykohämoglobinmolekül zirkuliert durchschnittlich etwa drei Monate im Blut, bis es durch ein neues Molekül ersetzt und vom Körper abgebaut wird. 

Der Anteil von Glykohämoglobin am Gesamthämoglobin ist also so etwas wie das „Blutzuckergedächtnis“ der vergangenen zwei bis drei Monate. Ein erhöhter Anteil von Glykohämoglobin weist darauf hin, dass der Blutzucker in dieser Zeitspanne öfter zu hoch war.

Was sich aus dem Wert nicht schlussfolgern lässt, ist allerdings, ob der Blutzucker beispielsweise konstant leicht erhöht war oder ob es starke Schwankungen zwischen hohen und niedrigen Werten gab.

Unterschied zwischen Blutzucker und Langzeitzuckerwert

Blutzuckermessungen sind immer nur eine Momentaufnahme: Hier wird bestimmt, wie viel freie Glukose das Blut gerade enthält. Diese Messungen lassen keinen Rückschluss darauf zu, ob ein hoher Wert ein durch eine kohlenhydratreiche Mahlzeit verursachter „Ausreißer“ oder doch ein Hinweis auf Diabetes oder eine beginnende Insulinresistenz ist. (Und auch ein niedriger Wert muss nicht in jedem Fall Entwarnung bedeuten.) Deshalb wird bei erhöhten Blutzuckerwerten immer auch der Langzeitzuckerwert erhoben.

Warum ist der Langzeitzuckerwert wichtig?

Ein erhöhter Langzeitzuckerwert zeigt zunächst einmal an, dass es ein Problem mit der Blutzuckerregulation gibt. Ist das bekannt und eine Ernährungstherapie, eine Behandlung mit Medikamenten bzw. eine Insulintherapie wurden eingeleitet, geben die Langzeitzuckerwerte darüber Aufschluss, ob die Behandlung wirkt.

Das Ziel bei Diabetes ist es, den Blutzucker möglichst gut einzustellen und Episoden mit stark erhöhten Blutzuckerwerten zu vermeiden. Ein normaler Langzeitzuckerwert ist in dieser Hinsicht aussagekräftiger als ein normaler Blutzuckerwert.

Ist der Langzeitzuckerwert erhöht, muss die Behandlung dringend angepasst werden. Schlecht eingestellte, hohe Blutzuckerwerte schädigen vor allem die kleinen Blutgefäße, beeinträchtigen so die Wundheilung bei Verletzungen und gefährden die Versorgung der Körpergewebe, Organe und Nerven. So kann es beispielsweise zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Niereninsuffizienz, zu Nervenschäden und/oder zum diabetischen Fuß kommen.

Wie hoch darf der Langzeitzucker sein?

Normal für den Langzeitzucker ist ein Wert unterhalb von 6,5 Prozent. Höhere Werte bedeuten, dass die Blutzuckerregulation gestört ist. 

Früher wurde bei Zuckerkranken generell ein HbA1c-Zielwert unterhalb von 7 Prozent als sinnvoll angesehen, um das Risiko von Diabetes-Komplikationen zu minimieren. 

Heute wird eine individuelle Festlegung des Zielwerts für die Blutzuckerkontrolle empfohlen. Dabei werden unter anderem Alter, Gesundheitszustand und Erkrankungsdauer berücksichtigt. Wichtig ist zudem, ob ein niedriger Zielwert nur mit einer aggressiven Therapie, also mit Mehrfachkombinationen von Medikamenten und einem entsprechend hohen Risiko von Unterzuckerungen und Medikamentennebenwirkungen zu erreichen ist.

Je nach der individuellen Situation können dann Werte aus dem Zielbereich zwischen 7,5 und 8,5 Prozent als ausreichend angesehen werden. Die folgende Langzeitzuckerwert Tabelle trägt dem Rechnung.

HbA1c-Wert Beurteilung
< 6,5 % Normaler Blutzucker
6,5 % – 8,5 % Zielbereich für einen gut eingestellten Diabetes, abhängig von Lebensalter, Erkrankungsdauer, Risiko von Unterzuckerung und Arzneimittelnebenwirkungen
> 9 % Schlecht eingestellter Diabetes mit erhöhtem Risiko von Diabetes-Komplikationen 

Wie wird der Langzeitzuckerwert gemessen?

So wie die Blutzuckermessung ist auch die Bestimmung des Langzeitzuckerwerts ein Bluttest, für den ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe genügt. Im Rahmen einer Laboruntersuchung wird dann der Glykohämoglobingehalt der Blutprobe bestimmt. Die Tageszeit und ob du vorher etwas gegessen hast oder nicht, spielen für das Ergebnis keine Rolle – du musst also nicht wie beim Nüchternglukose-Test morgens nach zehnstündiger Essenspause erscheinen. 

Zur Verlaufskontrolle von Typ-1- und Typ-2-Diabetes wird der Langzeitzuckerwert in Messintervallen von etwa drei Monaten beim Arzt bestimmt. Es gibt auch Messgeräte, mit denen der Test zuhause durchgeführt werden kann.

Wie kann ich meinen Langzeitzuckerwert verbessern?

Ein zu hoher Langzeitzuckerwert bedeutet, dass du ein erhöhtes Risiko von Diabetes-Komplikationen hast. Ziel aller Therapieansätze bei Diabetes ist es, den Langzeitzuckerwert in den individuell festgesetzten Zielbereich zu bringen. Dabei spielen Ernährung und Lebensstil ebenso eine Rolle wie Medikamente und gegebenenfalls auch eine konsequent durchgeführte Insulintherapie

Langzeitzuckerwert_Ernährung

Ernährungstipps und Lebensstiländerungen zur Senkung des Langzeitzuckerwerts

Teil jeder Strategie zur Senkung des Langzeitzuckerwerts sollte eine kohlenhydratbewusste Ernährung sein. Dazu gehört:

  • Beschränkung von Lebensmitteln, die den Blutzuckerspiegel rasch und schnell ansteigen lassen – das gilt insbesondere für zuckerreiche Lebensmittel, Weißmehlprodukte wie Brötchen, Toast, Weißbrot und Pasta, Kartoffeln und weißen Reis
  • Bevorzugung von Lebensmitteln, die den Blutzucker langsamer und weniger stark ansteigen lassen – dazu gehören insbesondere Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und viele Obstsorten
  • Bevorzugung von Lebensmitteln, die Proteine und gesunde Fette enthalten – dazu gehören Fisch, mageres Fleisch, Eier, Milchprodukte, pflanzliche Öle sowie Nüsse und Samen

Ärztliches Fachpersonal rät Menschen mit einem nicht ideal eingestellten Diabetes zu einer Ernährungsberatung. Oviva bietet dir eine moderne, App-gestützte Ernährungsberatung mit nachgewiesenem Nutzen, die Blutzuckerwerte und Körpergewicht ebenso berücksichtigt wie deine Wünsche, Verträglichkeiten und persönlichen Werte. Unser Angebot wird von den meisten deutschen Krankenkassen übernommen!

Auch ausreichend Bewegung, gesunde Schlafgewohnheiten und weniger Stress sind wichtige Aspekte einer Strategie zur Senkung des Langzeitzuckerwerts. Neben mehr Bewegung im Alltag wird Diabetikern ein gezieltes Sportprogramm empfohlen, das sich aus Ausdauer- und Krafttraining zusammensetzen sollte.

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Beim jährlichen Checkup wurde ein erhöhter Langzeitzuckerwert festgestellt und mein Arzt empfahl mir, mein Gewicht zu reduzieren, um Folgeerkrankungen und Medikamente zu vermeiden. In der Zeit mit Oviva habe ich etwa 10 kg abgenommen und bin viel fitter geworden, was sich besonders beim Wandern bemerkbar macht. Der HbA1c-Wert ist von 6,3 auf 6,0 gesunken.

Britta M.

Insulintherapie

Bedeutung von Insulintherapie und Medikamenten

In vielen Fällen lässt sich Diabetes nicht allein durch Ernährung und Bewegung unter Kontrolle bringen. Beim Typ-2-Diabetes werden dann zunächst orale Antidiabetika verschrieben, die den Blutzucker senken, die Insulinproduktion stimulieren und/oder die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen steigern. Reicht das für die Blutzuckerkontrolle nicht aus, kann Insulin zur Injektion verordnet werden. Typ-1-Diabetiker erhalten grundsätzlich Insulin.

Beim Selbstmanagement von Diabetes sind die Betroffenen besonders gefragt: Kohlenhydratbewusste Ernährung und gesunder Lebensstil, regelmäßige Selbstmessung des Blutzuckers und zuverlässige Einnahme der Medikamente und/oder Injektion von Insulin erfordern viel Selbstdisziplin – sind aber extrem wichtig für eine günstige Langzeitprognose.

Besondere Herausforderungen bei Typ 1 und Typ 2 Diabetes

Typ-1-Diabetes ist eine chronische, meist angeborene Erkrankung und nicht heilbar. Typ-1-Diabetiker sind grundsätzlich insulinabhängig. Neben den regelmäßigen Insulininjektionen gehören zum Selbstmanagement der Erkrankung auch das möglichst zuverlässige Abschätzen des Kohlenhydratgehalts der Mahlzeiten und die Berechnung der benötigten Insulindosis.

Eine Einschränkung der Kohlenhydratzufuhr zugunsten anderer Energiequellen reduziert die benötigte Insulinmenge. Gewichtsreduktion steht bei Typ-1-Diabetes nicht im Fokus: Typ-1-Diabetiker sind in der Regel normalgewichtig oder haben sogar Probleme mit Untergewicht. In unserem Artikel liest du Tipps zur Diabetes Typ 1 Ernährung.

Typ-2-Diabetiker sind dagegen häufig übergewichtig. Gewichtsreduktion kann die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen oft zumindest teilweise wiederherstellen und damit die Blutzuckerregulation günstig beeinflussen. Im Frühstadium lässt sich mit konsequenter Gewichtsabnahme sogar noch die Heilung bzw. Remission des Typ-2-Diabetes erreichen.

Auch ohne Medikamente ist der Langzeitzuckerwert dann wieder normal oder fast normal. Wenn das nicht gelingt, kann der erworbene Diabetes dennoch oft ohne Insulintherapie – durch Ernährungs- und Lebensstiländerungen in Kombination mit Medikamenten – gut unter Kontrolle gebracht werden.

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Freundliche Ernährungsberaterin in einem Patientengespräch

Geprüft durch:

Veronika Albers

Veronika Albers ist Diplom-Ökotrophologin und arbeitet als qualifizierte Ernährungsberaterin (VFED) bei Oviva. Sie glaubt an das hybride Ernährungsberatungsmodell – persönliche Beratung mit technischer Unterstützung der Oviva App.

*Die Kosten für Oviva werden auf Rezept von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

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