Wie beeinflusst Diabetes das Gewicht?

Nimmt man bei Diabetes zu? Umgekehrt stimmt es eher: Wenn du Übergewicht hast, ist die Wahrscheinlichkeit, Typ-2-Diabetes zu bekommen, erhöht. Bei dir wurde Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes diagnostiziert? Dann nimm jetzt deine Gesundheit selbst in die Hand und starte deine Abnehmreise. Oviva unterstützt dich dabei.
Das Wichtigste in Kürze
- Typ-2-Diabetes ist heute die bei weitem häufigste Form der Diabetes-Erkrankung. Übergewicht ist ein großer Risikofaktor dafür.
- Umgekehrt ist Diabetes an sich selten für eine Gewichtszunahme verantwortlich. Menschen mit schlecht eingestelltem Typ-1-Diabetes nehmen eher ungewollt ab.
- Allerdings gehört bei Behandlung des Diabetes mit Insulin Gewichtszunahme zu den häufigen Nebenwirkungen.
- Durch eine Gewichtsabnahme können Typ-2-Diabetiker ihren Blutzucker wieder besser unter Kontrolle bringen.
Was ist Diabetes?
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper Probleme hat, Kohlenhydrate aus der Nahrung richtig zu verwerten. Weil die Aufnahme von Zucker durch die Körperzellen gestört ist, kommt es nach kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten zu einer besonders starken und langanhaltenden Erhöhung des Blutzuckerspiegels. Auch der Nüchternblutzucker – das ist der Zuckergehalt des Blutes nach einer längeren Esspause, beispielsweise morgens vor dem Frühstück – ist gegenüber normalen Werten erhöht.
Ist zu viel Zucker im Blut, können Blutgefäße und Nerven geschädigt werden. Diese Schäden summieren sich mit der Zeit und erhöhen das Risiko für viele Folgeerkrankungen.
Eine Schlüsselrolle bei der Blutzuckerkontrolle spielt das von der Bauchspeicheldrüse produzierte Hormon Insulin: Es regt die Körperzellen dazu an, Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Ursache von Diabetes ist ein Mangel an Insulin.
Welche Formen von Diabetes gibt es?
Je nachdem, ob der Insulinmangel relativ oder absolut ist, unterscheidet die Medizin zwei Formen von Diabetes:
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der ein absoluter Insulinmangel auftritt. Bei diesem Erkrankungstyp greift das eigene Immunsystem die Bauchspeicheldrüse an. Dadurch geschädigt, verliert sie ihre Fähigkeit, Insulin zu bilden. Typ-1-Diabetes beginnt oft bereits im Kindes- oder Jugendalter.
Beim Typ-2-Diabetes besteht dagegen zunächst nur ein relativer Insulinmangel: Die Bauchspeicheldrüse produziert hier nämlich auf Hochtouren Insulin – aber die Körperzellen reagieren kaum noch darauf. Mediziner nennen das Insulinresistenz. Bei länger anhaltender Erkrankung wird tendenziell auch beim Typ-2-Diabetes die Bauchspeicheldrüse geschädigt und verliert ihre Fähigkeit zur Insulinbildung.
Typ-2-Diabetes ist die bei weitem häufigere Form von Diabetes: Etwa 90 Prozent aller Menschen mit Diabetes leiden daran. Früher wurde er auch Altersdiabetes genannt, mittlerweile erkranken aber zunehmend auch jüngere Erwachsene.
Vor allem im Zusammenhang mit der Entstehung eines Typ-2-Diabetes ist oft auch von Prädiabetes die Rede. Bei einem Prädiabetes ist die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen bereits herabgesetzt und der Blutzucker erhöht, liegt aber noch unterhalb der für die Diagnose einer Diabetes-Erkrankung festgesetzten Schwelle.

Kann ich wegen Übergewicht Diabetes Typ 2 bekommen?
Nicht jeder Mensch mit Übergewicht bekommt Diabetes – andere Lebensstilfaktoren können eine erschwerende Rolle spielen, ebenso genetische Veranlagung. Trotzdem: Die überwiegende Mehrheit aller Fälle von Typ-2-Diabetes entsteht infolge von Übergewicht. Mit anderen Worten: Insbesondere starkes Übergewicht – Adipositas – ist ein zentraler Risikofaktor für diese Erkrankung.
Fakt ist aber auch, dass nicht alle Formen von Übergewicht in diesem Sinne gleich gefährlich sind. Das Risiko wächst insbesondere mit dem Anteil von Bauchfett. Weniger Sorgen musst du dir um Fettpolster an Hüften und Oberschenkeln machen.
Wie Übergewicht zu Diabetes führen kann
Fettgewebe ist nicht einfach ein passiver Energiespeicher, sondern spielt im Stoffwechsel eine aktive, problematische Rolle: Die Fettzellen produzieren diverse Botenstoffe und entzündungsfördernde Substanzen und setzen sie ins Blut frei. Diese Stoffe machen einerseits die Körperzellen weniger empfindlich für Insulin, lassen also eine Insulinresistenz entstehen. Andererseits können sie auch die Bauchspeicheldrüse schädigen und so die Insulinproduktion beeinträchtigen. Damit erhöht Übergewicht das Diabetesrisiko gleich zweifach.
Auswirkungen von Diabetes Typ 2 auf die Gesundheit
Der bei Diabetes stark erhöhte Blutzuckerspiegel ist eine große Belastung für den Körper. Zum einen schädigt der Zucker im Blut die Wände der Blutgefäße. Besonders betroffen sind weiterhin die Nervenzellen: Neben den roten Blutkörperchen sind sie nämlich die einzigen Körperzellen, deren Zuckeraufnahme nicht durch Insulin geregelt wird. Daher nehmen Nervenzellen bei hohem Blutzucker auch mehr Zucker auf – so viel, dass letztlich ihr Stoffwechsel gestört und ihre Funktion beeinträchtig wird.
Nerven- und Gefäßschäden sind die Ursache für eine Reihe gesundheitlicher Probleme und Folgeerkrankungen, die bei Diabetes sehr häufig sind:
- Arteriosklerose
- Bluthochdruck
- Herzerkrankungen
- Erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
- Niereninsuffizienz
- Durchblutungsstörungen, vor allem in den Beinen
- Störungen der Wundheilung bis hin zur Bildung permanenter offener Wunden – hier vor allem der berüchtigte diabetische Fuß
- Nervenschmerzen (sogenannte Polyneuropathien)
- Kognitive Beeinträchtigungen (Lernen, Erinnerungsvermögen, Orientierung)
- Beeinträchtigung der Sehkraft bis hin zur Erblindung durch Schädigung der Netzhaut des Auges
Schreitet eine Diabetes-Erkrankung unbehandelt fort, verschlechtert sich die Blutzuckerkontrolle zunehmend, und das Risiko der genannten Folgeerkrankungen wächst. Neben Medikamenten wie Metformin, die die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen wieder steigern, ist vor allem Gewichtsabnahme eine wichtige Strategie zur Behandlung eines Typ-2-Diabetes.
Wie kannst du mit Diabetes Typ 2 abnehmen?
Die beste Strategie, um mit Typ-2-Diabetes abzunehmen, ist eine Kombination aus Ernährungsumstellung und mehr Bewegung. Schon kleine Abnehmerfolge machen sich durch erhöhte Insulinsensibilität der Körperzellen und dadurch verbesserte Blutzuckerkontrolle bemerkbar. Mit einer kohlenhydratbewussten Ernährung kannst du zudem extreme Blutzuckerspitzen vermeiden und so deinen Körper weiter entlasten.
Besonders gut stehen deine Chancen, Gewicht zu verlieren, solange du noch nicht insulinpflichtig bist. Ist es erst einmal soweit, dass dein Diabetes mit Insulin behandelt werden muss, kämpfst du beim Abnehmen auch gegen die oft durch das Insulin verursachte Gewichtszunahme an. Warte also nicht länger, sondern beginne möglichst jetzt mit der Gewichtsreduktion!

Die richtige Ernährung
Wie genau sieht denn nun eine sinnvolle Ernährung bei Typ-2-Diabetes aus?
- Zuckerarm und Kohlenhydratbewusst: Kohlenhydrate aus ballaststoffreichen Lebensmitteln (Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte) werden nur langsam in Zucker umgewandelt und halten in Sachen Blutzuckerspiegel den Ball flach.
- Proteinreich: Lebensmittel mit viel Protein (zum Beispiel Magerquark, Tofu, Fisch oder Hühnchen) sind weitestgehend blutzuckerneutral. Zudem helfen sie dabei, Muskeln aufzubauen und sportlicher zu werden.
- Fettarm: Erhöhte Blutfettspiegel können Diabetes-Folgeerkrankungen wie Arteriosklerose und Herzerkrankungen noch verschlimmern. Deshalb empfiehlt es sich, auch beim Fett deutlich Maß zu halten. Besonders gilt das für Wurst und fettes Fleisch. Aber auch Sahne, Butter und fetter Käse sollten nur sparsam auf den Tisch kommen.
- Bevorzugt ungesättigte Fettsäuren: Nicht alle Fette sind ungesund. Fette mit ungesättigten Fettsäuren – sie sind insbesondere in fettem Seefisch, Nüssen, vielen pflanzlichen Ölen sowie in Avocados enthalten – schützen sogar vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Mehr Bewegung
Bewegung braucht Energie, und Zucker ist die wichtigste Energiequelle deines Körpers. Das heißt: Bewegung hilft dabei, den Blutzuckerspiegel zu senken und kann sogar die Körperzellen wieder empfindlicher für Insulin machen. Es muss kein schweißtreibender Leistungssport sein – moderate körperliche Aktivität ist für den Anfang genau das richtige. Achte einfach darauf, täglich mehr Bewegung in deinen Alltag einzubauen:
- Kürzere Wege, die du normalerweise mit dem Bus oder dem Auto zurücklegst, könntest du einfach zu Fuß gehen.
- Du könntest Treppen steigen, statt den Fahrstuhl oder die Rolltreppe zu nehmen.
- Du könntest in Haus und Garten tätig werden, in deiner Freizeit spazieren gehen oder dich aufs Rad schwingen.
Aber natürlich spricht auch nichts gegen einen gelenkschonenden Sport wie Schwimmen oder ein angeleitetes Ausdauer- und Krafttraining im Fitnessstudio.
Stressmanagement
Wer nie wirklich abschalten kann, sich überfordert fühlt, vielleicht auch noch schlecht schläft, hat oft erhöhte Spiegel des Stresshormons Cortisol. Cortisol aber trägt zur Insulinresistenz der Körperzellen bei – wirklich das Letzte, was du bei Diabetes gebrauchen kannst. Deshalb ist es ganz wichtig, Strategien zum Stressmanagement zu erlernen.
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FAQ

Geprüft durch:
Veronika Albers