Wie lässt sich einem Schlaganfall vorbeugen?
Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes, lebensveränderndes Ereignis. Da häufig gesundheitliche Folgen zurückbleiben, ist es sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen, wie Sie einem Schlaganfall vorbeugen können.
Übergewicht zählt zu den vermeidbaren Risikofaktoren. Eine Änderung des Lebensstils durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung kann das Risiko erheblich senken. Lassen Sie sich dabei gerne von Oviva unterstützen!
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schlaganfall wird durch den Verschluss oder das Reißen eines Blutgefäßes im Gehirn verursacht.
- Es sind eine Reihe von Risikofaktoren für einen Schlaganfall bekannt. Viele davon sind beeinflussbar.
- Zur Vorbeugung eines Schlaganfalles können Sie Ihre Risikofaktoren reduzieren, zum Beispiel durch eine gesunde Gewichtsabnahme.
Was ist ein Schlaganfall?
Bei einem Schlaganfall werden akut Hirnareale geschädigt und es gehen Gehirnnervenzellen verloren. In der Folge fallen, je nach betroffenem Ort im Gehirn, verschiedene Körperfunktionen aus. Der Grund für den Zelltod ist entweder eine Ischämie (Minderdurchblutung infolge eines Gefäßverschlusses) oder eine Hirnblutung (hämorrhagischer Infarkt).
Bei einer Ischämie verschließt sich ein Blutgefäß im Gehirn, sodass das dahinter liegende Gewebe nicht mehr mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird. Meist ist ein Blutgerinnsel schuld am Gefäßverschluss, das aus den Halsschlagadern oder dem Herzen in das Gehirn verschleppt wurde. Werden Nervenzellen von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten, sterben sie ab.
Seltener ist eine Hirnblutung für einen Schlaganfall verantwortlich. Dabei reißt ein Blutgefäß im Gehirn, und es fließt Blut in das Hirngewebe. Dieses verursacht dann druckbedingte Gewebeschäden bis hin zum Nervenzelltod.
Die Symptome eines Schlaganfalles setzen plötzlich ein. Dazu gehören besonders häufig eine halbseitige Lähmung, ein einseitig hängender Mundwinkel und eine verwaschene Sprache. Manchmal verstehen Betroffene auch den Sinn von Worten nicht mehr. Weitere Symptome können sein:
- Taubheitsgefühle an bestimmten Stellen
- Schwindel
- Gangunsicherheiten
- Schluckstörungen
- Sehstörungen
- starke Kopfschmerzen
- Bewusstlosigkeit
Bis zu einem Viertel der Betroffenen sterben innerhalb des ersten Jahres nach dem Ereignis. In anderen Fällen können glücklicherweise im Verlauf der Genesung bis zu einem gewissen Grad andere Nervenzellen die Funktion der verloren gegangenen übernehmen. Das erfordert allerdings regelmäßige Übungen, weshalb im Anschluss an einen Schlaganfall in der Regel eine Rehabilitation folgt.
Was sind die Risikofaktoren für einen Schlaganfall?
Es sind eine Reihe von Risikofaktoren für einen Schlaganfall bekannt. Viele davon sind beeinflussbar, wie:
Bluthochdruck: Bluthochdruck ist der wichtigste Schlaganfall-Risikofaktor – etwa die Hälfte aller Schlaganfälle ist darauf zurückzuführen. Hoher Blutdruck greift die Wände der Blutgefäße an. Solche Schäden werden dann oft zum Ausgangspunkt für Arteriosklerose. Im Bereich der arteriosklerotischen Ablagerungen kann es später zu Entzündungsreaktionen mit Blutungen kommen. Dabei bilden sich Blutgerinnsel, die sich ablösen, mit dem Blutfluss ins Gehirn wandern und dort kleine Blutgefäße verstopfen können. Arteriosklerose der Halsschlagader ist in diesem Szenario besonders kritisch. Aber auch arteriosklerotische Verengungen vor Ort im Gehirn können direkt zum Blutgefäßverschluss und damit zu einem ischämischen Schlaganfall führen.
Rauchen: Menschen, die rauchen, haben ein etwa verdoppeltes Schlaganfallrisiko. Nikotin verengt die Blutgefäße und beschleunigt den Herzschlag. Der dadurch erhöhte Blutdruck bringt wiederum ein gesteigertes Arteriosklerose-Risiko mit sich. Darüber hinaus können giftige Substanzen im Zigarettenrauch die Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln erhöhen und die Blutfettwerte negativ beeinflussen.
Diabetes: Auch Diabetiker leben mit einem ungefähr verdoppelten Schlaganfallrisiko. Die Erkrankung ist durch stark erhöhte Blutzuckerwerte charakterisiert. Der erhöhte Zuckerspiegel fördert Entzündungen und Schädigungen der Blutgefäßwände, die zum Ausgangspunkt von Arteriosklerose werden können.
Hohe Blutfettwerte: Hohe Blutfettwerte – insbesondere hohe Spiegel des „bösen“ LDL-Cholesterins – sind ein weiterer Risikofaktor für Arteriosklerose: Cholesterin ist die Grundsubstanz der arteriosklerotischen Beläge. Je mehr überschüssiges LDL-Cholesterin im Blut zirkuliert, desto rascher können sich an kleinsten Verletzungen der Blutgefäßwände solche Beläge bilden. Hohe Blutfettwerte allein erhöhen das Schlaganfallrisiko allerdings „nur“ um etwa 10 Prozent. Kritisch wird es insbesondere, wenn sie – wie das häufig der Fall ist – zusammen mit Bluthochdruck und/oder Diabetes auftreten.
Übergewicht/Adipositas: Übergewichtige Menschen haben ein um 20 Prozent, adipöse sogar ein um etwa 60 Prozent erhöhtes Schlaganfallrisiko. Übergewicht – und hier vor allem das gesundheitsschädliche Bauchfett – erhöht die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens gleich mehrerer unmittelbarer Schlaganfall-Risikofaktoren: Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte und Diabetes.
Vorhofflimmern: Bei Vorhofflimmern – der häufigsten Form von Herzrhythmusstörungen – ist die Pumpleistung des Herzens im Bereich der Vorhöfe (Vorkammern) vorübergehend oder dauerhaft stark eingeschränkt. Dadurch werden die Vorhöfe im Zuge der Herzkontraktion nicht mehr vollständig entleert. In den dort stagnierenden Blut-Pools können sich relativ leicht Blutgerinnsel bilden, die dann mit dem Blutfluss auch ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall auslösen können. Menschen mit Vorhofflimmern haben ein 3- bis 5-fach erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Starker Alkoholkonsum: Wer regelmäßig viel Alkohol trinkt, beeinflusst eine Reihe von Schlaganfall-Risikofaktoren negativ. Alkoholmissbrauch erhöht den Blutdruck und kann Vorhofflimmern auslösen. Alkohol verringert die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen und kann so auch zur Entstehung von Diabetes beitragen. Alkohol begünstigt die Entstehung von Fettstoffwechselstörungen und das LDL-Cholesterin kann stark ansteigen. Da alkoholische Getränke sehr kalorienreich sind, ist ein hoher Alkoholkonsum überdies nicht selten auch mit Übergewicht verknüpft.
Dauerstress: Auch chronischer Stress ist ein Risikofaktor für den Kreislauf. Stresshormone erhöhen den Blutdruck und fördern Entzündungsreaktionen, die auch Arteriosklerose begünstigen können. Zudem führt Stress häufig zu gesundheitsschädlichem Verhalten: ungesunde Ernährung, erhöhter Alkohol- und Nikotinkonsum werden häufig durch Stressgefühle getriggert.
Bluthochdruck, Diabetes, hohe Blutfettwerte und Vorhofflimmern lassen sich zwar durch Medikamente kontrollieren, die Grundlage sollte jedoch immer eine gesunde Ernährung sein. Rauchen und Alkoholkonsum sind Lebensstilfaktoren, die Sie direkt in der Hand haben. Und auch Stress und Übergewicht lassen sich durch Lebensstiländerungen sowie einer gesunden Ernährung beeinflussen.
Das Gute daran: Positive Lebensstiländerungen wirken mehrfach. Wer zum Beispiel Übergewicht abbaut und sich gesund ernährt, senkt Bluthochdruck, Blutzucker und Blutfettwerte, beeinflusst also gleich drei wichtige Risikofaktoren.
Risikofaktoren, die man nicht beeinflussen kann
Es gibt aber auch Risikofaktoren, auf die Sie keinen Einfluss nehmen können, wie eine erbliche Neigung zu Schlaganfällen, höheres Lebensalter und männliches Geschlecht. Auch wer bereits in der Vergangenheit einen Schlaganfall erlitten hat, hat ein höheres Risiko für ein erneutes Ereignis.
Umso wichtiger ist es in diesem Fall, die übrigen Faktoren zu reduzieren. Das fällt sicher nicht immer leicht. Holen Sie sich, wenn nötig, professionelle Unterstützung.
Was sind die Vorboten eines Schlaganfalls?
Manchmal treten Stunden, Tage oder sogar Wochen vor einem Schlaganfall bereits Vorboten des Ereignisses auf. Wenn ein herumwanderndes Blutgerinnsel sich nur kurz in einem Blutgefäß festsetzt und dann weitergespült wird, treten kurzfristig Symptome auf, die denen eines Schlaganfalls stark ähneln – aber rasch wieder verschwinden. Mediziner nennen das eine Transitorische Ischämische Attacke (TIA).
Vorboten eines Schlaganfalls können sein:
- Lähmungserscheinungen in einer Körperhälfte
- Ein herabhängender Mundwinkel
- Verwaschene Sprache, Wortfindungsstörungen und/oder Sprachverständnisstörungen
- Sehstörungen, oft als einseitige Blindheit
- Starker Kopfschmerz
Wichtig: Die Symptome einer TIA setzen ganz plötzlich ein und klingen innerhalb von wenigen Minuten bis einer Stunde wieder ab. Aber das Blutgerinnsel oder die Engstelle im Blutgefäß sind natürlich immer noch da. Das Risiko, einen „richtigen“ Schlaganfall zu erleiden, ist deshalb nach der TIA stark erhöht – insbesondere in den ersten zwei Tagen!
Ignorieren Sie diese Vorboten deshalb auf keinen Fall – begeben Sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung! Eine rechtzeitig eingeleitete Therapie mit Blutverdünnern und Blutfettsenkern kann jetzt einen Schlaganfall verhindern.
Wie lässt sich einem Schlaganfall vorbeugen? 10 Tipps
- Hören Sie mit dem Rauchen auf. Sofort. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin zum Beispiel nach der NichtraucherHelden-App. Die App bietet ein individualisiertes Rauchstopp-Programm; die Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür. Sie schaffen den Ausstieg nicht? Dann steigen Sie auf E-Zigaretten um. Das ist weniger gefäßschädigend als Rauchen.
- Achten Sie auf eine gesunde Ernährung! Essen Sie zu jeder Mahlzeit Gemüse oder Obst, verwenden Sie Olivenöl, Rapsöl und andere pflanzliche Öle, essen Sie mehr Nüsse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte und reduzieren Sie Ihren Konsum von Wurstwaren, Fertigprodukten und Softdrinks. Gehen Sie sparsam mit Salz um. Oviva ist Ihr Partner in Sachen Ernährungsumstellung!
- Trinken Sie ausreichend! Flüssigkeitsmangel lässt auch das Blut dickflüssiger werden. Mindestens 1,5 Liter pro Tag sollten es normalerweise sein – am besten Wasser oder ungesüßter Kräutertee. Sie nehmen entwässernde Medikamente (Diuretika)? Dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über die für Sie optimale Trinkmenge.
- Machen Sie Bewegung – täglich mindestens 30 Minuten. Im Rahmen der Schlaganfall-Prophylaxe ist vor allem Ausdauertraining wichtig. Lassen Sie keine Treppe mehr links liegen: Rolltreppe und Fahrstuhl sind tabu (na gut: ab dem sechsten Stock dürfen Sie den Fahrstuhl nehmen…). Holen Sie das Fahrrad aus dem Keller. Machen Sie Nordic Walking. Gehen Sie in flottem Tempo spazieren. Oder finden Sie eine Sportart, die Ihnen Spaß macht, gerne in der Gruppe! Mindestens 3000 Schritte sollten Sie täglich machen. Sie schaffen 7000 oder mehr? Fantastisch! (Mit Oviva können Sie übrigens nicht nur Ihre Ernährung, sondern auch Ihre Schritte und sportlichen Aktivitäten tracken.)
- Üben Sie Zurückhaltung beim Alkohol! Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm, Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol täglich zu sich nehmen (das entspricht für die verschiedenen alkoholischen Getränke einigermaßen genau 2 bzw. einem Standardglas). Ob ein Glas Rotwein pro Tag wirklich eine gewisse schützende Wirkung für Herz und Blutgefäße hat, ist allerdings unter Medizinern weiterhin umstritten.
- Sorgen Sie für erholsamen Schlaf. 7 bis 9 Stunden Schlaf sind optimal. Schlafmangel ist eine Quelle von Stress für Körper und Gehirn – und kann Gewichtszunahme begünstigen. Frische Luft, kühle Temperaturen und ein Bildschirm-Tabu im Schlafzimmer verbessern die Schlafqualität. Übrigens: Auch für Schwierigkeiten mit dem Ein- und Durchschlafen können Sie sich Apps verordnen lassen: Zum Beispiel den zwölfwöchigen Online-Kurs HelloBetter Schlafen.
- Gehen Sie zum Vorsorge-Check-Up! Ab dem 35. Geburtstag zahlen die Krankenkassen alle 3 Jahre für eine Vorsorgeuntersuchung, die unter anderem der Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes dient.
- Informieren Sie sich über Ihr familiäres Risiko! Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, hat auch eine erbliche Komponente. Sind in Ihrer Familie bereits Schlaganfälle oder Herzinfarkte aufgetreten? Teilen Sie das unbedingt Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit. So kann rechtzeitig nach weiteren Risikofaktoren gesucht und besonders konsequent gegengesteuert werden.
- Nehmen Sie Ihre Medikamente! Ihnen wurden Blutdrucksenker, Blutfettsenker und/oder Diabetes-Medikamente verordnet? Die regelmäßige Einnahme entsprechend den ärztlichen Anweisungen senkt auch Ihr Schlaganfallrisiko.
- Zeigen Sie Stress die kalte Schulter. Sie können nicht alles in Ihrem Leben kontrollieren. Aber Sie können beeinflussen, wie Sie mit Belastungen umgehen. Bauen Sie täglich mehrere kurze (smartphone-freie!) Entspannungspausen in Ihren Alltag ein: Machen Sie einen kleinen Spaziergang, trinken Sie ein Glas Wasser, atmen Sie bewusst.
Extra Tipp: So kann Oviva Ihnen helfen
Die Oviva App unterstützt Sie dabei, Ihre Gewohnheiten zu ändern. Dabei stehen gesunde Ernährung und Gewichtsreduzierung im Vordergrund. Aber auch Stress und Herz-Kreislauf-Gesundheit sind Themen, die Sie mit der App angehen können.
Oviva ermöglicht es Ihnen, Mahlzeiten, Trinkmengen und Bewegung ebenso zu tracken wie Ihren Blutdruck und andere körperliche Symptome.
Individuelle Ernährungstipps helfen bei einer ausgewogenen Ernährung. Die Erinnerungsfunktion lässt Sie Ihre selbst gewählten Ziele für jeden Tag nicht aus den Augen verlieren, und gut aufbereitete Lerninhalte erweitern Ihre Perspektive auf das Zusammenspiel von Ernährung, Psyche und Gesundheit.
Oviva wird von den meisten Krankenkassen übernommen. Finden Sie in nur 2 Minuten unverbindlich heraus, ob auch Ihre Krankenkasse die Kosten übernimmt.
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Katja S.
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Veronika Albers