Lipödem vs Adipositas: Was habe ich?
Das Thema Lipödem und Adipositas kann oft zu Verwirrung führen. Beide betreffen das Körpergewicht und die Fettverteilung, doch ihre Ursachen und Symptome variieren. In diesem Artikel bieten wir Ihnen einen klaren Überblick über beide Begriffe, damit Sie die richtigen Entscheidungen für Ihre Gesundheit treffen können. Eine ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung können bei beiden helfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Lipödem und Adipositas betreffen beide das Körpergewicht und die Fettverteilung, haben jedoch unterschiedliche Ursachen und Symptome.
- Adipositas ist eine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit, die durch übermäßige Fettansammlung im Körper gekennzeichnet ist, während Lipödem eine fortschreitende Erkrankung des Fettgewebes ist, die bestimmte Körperbereiche betrifft. Adipositas ist keine Ursache für das Lipödem.
- Adipositas kann das Lipödem verschlimmern, da zusätzliches Gewicht den Druck auf das schmerzhafte Bindegewebee erhöht.
- Oviva bietet eine moderne, app-begleitete Ernährungsberatung, die speziell für Menschen mit Adipositas und Lipödem entwickelt wurde, um eine nachhaltige Ernährungsumstellung zu unterstützen.
Was ist Adipositas?
Adipositas, oft Fettleibigkeit genannt, ist eine chronische Stoffwechselkrankheit durch zu viel Fett im Körper. Sie entsteht, wenn mehr Energie durch Nahrung aufgenommen als verbraucht wird. Der Körpermasseindex (BMI) bestimmt die Diagnose. WHO-BMI-Kategorien:
Normalgewicht: 18,5-24,9 kg/m²
Übergewicht: 25-29,9 kg/m²
Adipositas Grad I: 30-34,9 kg/m²
Adipositas Grad II: 35-39,9 kg/m²
Adipositas Grad III: ≥40 kg/m²
Das Risiko wird erhöht für unterschiedliche Adipositas Folgeerkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Atemwegs- und Gelenkprobleme sowie psychische Störungen. Sie entsteht durch genetische, biologische, umwelt- und verhaltensbedingte Faktoren. Behandelt wird Adipositas mit einer ausgewogenen Ernährung, mehr Bewegung, langfristiger Verhaltensänderung und ggf. medizinischen Eingriffen. Finden Sie mit unserem BMI Rechner heraus, ob Sie adipös sind.
Was ist ein Lipödem?
Das Lipödem ist eine Erkrankung des Fettgewebes, die vor allem Frauen betrifft und zu symmetrischer Fettvermehrung an Gesäß, Beinen und Armen führt. Es verursacht Schmerzen, Druckempfindlichkeit und Neigung zu blauen Flecken. Die Diagnose erfolgt durch Inspektion, Palpation und Krankengeschichte. Symptome sind unter anderem Schwellungen, Schmerzen, Hautveränderungen und Veränderung des Gangbilds. Hormonelle Veränderungen und genetische Faktoren können die Ursachen sein. Die Lipödem Behandlung beinhaltet Kompression, Bewegung, Hautpflege, Gewichtsreduktion und manuelle Lymphdrainage. Wenn das nicht funktioniert, kann eine Fettabsaugung erwogen werden.
Adipositas verschlimmert das Lipödem
Adipositas kann ein Lipödem verschlimmern. Das zusätzliche Gewicht kann den Druck auf die bereits geschädigten Lymphgefäße erhöhen. Dies kann zu einer verstärkten Flüssigkeitsansammlung und somit zu einer Verschlimmerung der Lipödem-Symptome führen. Zudem kann eine erhöhte Fettansammlung durch Adipositas die sichtbaren und spürbaren Symptome eines Lipödems intensivieren.
Lipödem vs. Adipositas: Was ist der Unterschied?
Merkmal | Lipödem | Adipositas |
Definition | Eine fortschreitende Erkrankung des Fettgewebes, die zu einer symmetrischen Fettansammlung an bestimmten Körperstellen führt. | Bei Adipositas (starkes Übergewicht) handelt es sich um eine starke Vermehrung des Körperfetts, die einen Krankheitswert besitzt. |
Betroffene Bereiche | Spezifische Körperbereiche wie Oberschenkel, Unterschenkel und Arme. | Ganzkörperliche Fettansammlung. |
Ursachen | Oft hormonell bedingt, genetische Veranlagung. | Positive Energiebilanz, genetische Faktoren, Lebensstil. |
Symptome | Schmerzen, Druckempfindlichkeit, Neigung zu blauen Flecken, unproportionale Fettansammlung. | Übergewicht, erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Atemwegserkrankungen. |
Diagnose | Klinische Untersuchung, Stemmersches Zeichen, Krankengeschichte. | Körpermasseindex (BMI), klinische Untersuchung. |
Häufigkeit bei Geschlechtern | Fast ausschließlich bei Frauen. | Bei beiden Geschlechtern, aber unterschiedliche Verteilung. |
Gemeinsamkeiten | Beide Zustände betreffen das Fettgewebe und können das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität beeinträchtigen. | |
Unterschiede | Lipödem ist oft schmerzhaft und betrifft spezifische Körperbereiche. | Adipositas betrifft den gesamten Körper und ist mit anderen gesundheitlichen Risiken verbunden. |
Behandlung von Lipödem | Kompressionstherapie, manuelle Lymphdrainage, Bewegung, Fettabsaugung. | |
Behandlung von Adipositas | Ernährungsumstellung, Bewegung, medizinische oder chirurgische Interventionen. |
Was können Betroffene tun?
Betroffene von Lipödem und Adipositas können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um ihre Symptome zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern:
Für Lipödem-Betroffene:
- Kompressionstherapie: Das Tragen von Kompressionskleidung kann helfen, die Schwellung zu reduzieren und die Lymphdrainage zu verbessern.
- Manuelle Lymphdrainage: Eine spezielle Massagetechnik, die von Physiotherapeuten durchgeführt wird, um die Lymphflüssigkeit aus den geschwollenen Bereichen zu drücken.
- Bewegung: Regelmäßige, sanfte Bewegung wie Schwimmen, Radfahren oder Gehen kann helfen, die Lymphzirkulation zu fördern und Schmerzen zu lindern.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und das Gewicht zu kontrollieren, was wiederum die Symptome des Lipödems beeinflussen kann.
- Fettabsaugung: In einigen Fällen kann eine chirurgische Fettabsaugung in Betracht gezogen werden, um das überschüssige Fettgewebe zu entfernen und die Symptome zu lindern.
- Hautpflege: Zur Vorbeugung oder Behandlung von Infektionen in Hautfalten sowie zur Erholung von der Kompressionstherapie.
Für Adipositas-Betroffene:
- Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung mit reduzierter Kalorienzufuhr kann helfen, das Körpergewicht zu reduzieren.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern verbessert auch die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden.
- Medizinische Unterstützung: In einigen Fällen können Medikamente oder chirurgische Eingriffe wie Magenverkleinerung oder Magenbypass in Betracht gezogen werden.
- Psychologische Unterstützung: Viele Menschen mit Adipositas profitieren von einer psychologischen Beratung oder Therapie, um die zugrunde liegenden Ursachen ihres Übergewichts zu adressieren und Unterstützung bei der Gewichtsabnahme zu erhalten.
Für beide Erkrankungen ist es wichtig, regelmäßige medizinische Untersuchungen durchzuführen und ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Auch Selbsthilfegruppen und digitale Angebote wie die Oviva App können zur erfolgreichen Behandlung der Erkrankungen beitragen.
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