Wie beeinflussen Hormonstörungen dein Gewicht?
Insulin, Cortisol & Co. – Störungen im Haushalt einer Reihe von Hormonen können für unerwünschte Gewichtszunahme verantwortlich sein. Mit gesunder Ernährung stellst du das Gleichgewicht wieder her – Oviva unterstützt dich dabei.
Das Wichtigste in Kürze
- Hormonstörungen können zu Gewichtszunahme führen – und Übergewicht zu Hormonstörungen, die das Abnehmen erschweren.
- Manche Hormonstörungen lassen sich durch Medikamente behandeln.
- In vielen anderen Fällen ist ausgewogene Ernährung auch der Schlüssel zu einem balancierten Hormonhaushalt.
- Du möchtest Unterstützung? Oviva ist für dich da.
Die Hormone sind schuld – diese Erklärung hört man nicht selten, wenn es um Übergewicht geht. Betroffene argumentieren so, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass sie trotz großer Anstrengungen kaum Gewicht verlieren. Medizinisches Fachpersonal ist allerdings der Auffassung, dass Übergewicht bei den meisten Menschen einfach das Ergebnis einer zu hohen Kalorienbilanz ist und Hormonstörungen bei Gewichtszunahme nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Wer hat recht? Kann man durch Hormone zunehmen? Welches Hormon verursacht Gewichtszunahme?
Die aktuelle medizinische Auffassung von Übergewicht verknüpft beide Hypothesen: Ja, Übergewicht ist fast immer das Ergebnis einer zu hohen Kalorienbilanz. Und ja, es sind auch Hormone. Bei Übergewicht werden bestimmte regulatorische Prozesse im Körper verändert. Das führt dazu, dass sich der Körper vieler Übergewichtiger Abnehmbestrebungen regelrecht widersetzt. Die Ursache des Problems ist dann gleichzeitig auch seine Lösung. Mit der richtigen Ernährung – und nicht mit Diäten! – lässt sich die Hormonbalance langfristig wiederherstellen und so auch das Gewicht reduzieren.
Ich habe mich viel zurückgezogen und verbrachte sehr viel Zeit vor dem Fernseher oder generell zu Hause. Mit Hilfe von Oviva lernte ich meine Ernährung so umzustellen, dass ich nicht das Gefühl hatte, eine Diät zu machen. Ich ernährte mich einfach bewusster und hörte auf meinen Körper. Ich habe mittlerweile fast 20 kg verloren. Ich ziehe mich nicht mehr zurück und gehe regelmäßig spazieren, treffe mich wieder mit Freunden und bin zudem viel zufriedener geworden. Ich bekomme viele Komplimente zum Abnehm-Erfolg. Das spornt mich an, weiterzumachen.
Was ist eine Hormonstörung?
Hormone sind körpereigene Botenstoffe, von denen so ziemlich jede Körperfunktion gesteuert und beeinflusst wird. Sie werden größtenteils in spezialisierten Körpergeweben, den sogenannten Hormondrüsen, gebildet. Dazu gehören die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die Schilddrüse, die Bauchspeicheldrüse und die Nebennieren. Geschlechtshormone werden auch in den Eierstöcken und im Hoden produziert.
Hormone regulieren unter anderem:
- Nahrungsaufnahme, Stoffwechsel und Energiehaushalt
- Blutdruck und Körpertemperatur
- Wachstums- und Abbauprozesse
- Tagesrhythmus, geistige und körperliche Leistungsfähigkeit
- Immunabwehr
- Sexualentwicklung, Sexualtrieb und den weiblichen Zyklus
Jede einzelne Funktion wird dabei in der Regel durch mehrere Hormone beeinflusst. So wird zum Beispiel der Blutzucker durch das blutzuckersenkende Hormon Insulin und das blutzuckeranhebende Hormon Glukagon reguliert, oder der weibliche Zyklus durch das luteinisierende Hormon, das follikelstimulierende Hormon sowie Östrogen und Progesteron.
Hormone können Wirkketten bilden, bei denen ein Hormon die Bildung des anderen stimuliert, oder sie können als Gegenspieler agieren. So entsteht ein komplexes, fein ausbalanciertes System von Regelkreisen, das es ermöglicht, den Körper und seine Funktionen bei wechselnden Umweltbedingungen in einem weitgehend stabilen Optimum zu halten.
Von einer Hormonstörung spricht man immer dann, wenn das Regelsystem der Hormone aus der Balance geraten ist. Dann kommt es zu Störungen von Gesundheit und Wohlbefinden, wie etwa Gewichts- oder Stimmungsveränderungen. Ursache von Hormonstörungen kann ein Defekt – zum Beispiel eine Entzündung oder ein Tumor – in einer der Hormondrüsen sein. Aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente (dazu gehört zum Beispiel der antientzündliche Wirkstoff Cortison) oder eine langfristige Fehlernährung können zu Hormonstörungen führen.
Welche Hormone tragen zur Gewichtszunahme bei?
Hormone steuern auch, wie viel Appetit wir haben, wie gut wir unsere Nahrung verwerten und wie effizient überschüssige Energie als Fett gespeichert wird. Damit beeinflussen sie natürlich auch das Körpergewicht und können bei Störungen zu Gewichtszunahme (oder auch Gewichtsabnahme) führen. Aber welches Hormon macht dick?
Insulin
Wenn nach einer Mahlzeit der Blutzuckerspiegel steigt, regt Insulin Muskel- und andere Körperzellen zur Aufnahme von Glukose aus dem Blut an. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel wieder, und Glukose steht den Zellen zur Energiegewinnung zur Verfügung. Insulin wirkt auch im Fettgewebe. Hier wird der aufgenommene Zucker überwiegend in Fett umgewandelt und gespeichert.
Stellt die Ernährung mehr Glukose zur Verfügung, als die Muskelzellen verbrauchen können, verringert sich die Empfindlichkeit, mit der sie auf Insulin reagieren – eine sogenannte Insulinresistenz entwickelt sich. Um den Blutzucker trotzdem zu senken, produziert die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin. Damit führen schon wenig erhöhte Blutzuckerspiegel zu stark erhöhten Insulinspiegeln. Diese stimulieren die Umwandlung von Zucker in Fett: Fettzellen lagern dann trotz knapperen Angebots immer noch Fett ein.
Leptin
Das Hormon Leptin wird im Fettgewebe gebildet und signalisiert dem Gehirn, wie viele Fett- und damit Energiereserven vorhanden sind. Normalerweise antwortet das Gehirn auf erhöhte Leptinspiegel mit einer Steigerung des Sättigungsgefühls – die Nahrungsaufnahme wird eingestellt, und das eingelagerte Fett wird nach und nach zur Energiegewinnung verbraucht. Leptin ist also eigentlich ein Hormon, das übermäßige Fetteinlagerung verhindern soll.
Bei vielen übergewichtigen Menschen haben die Nervenzellen des Gehirns jedoch eine Resistenz gegenüber Leptin entwickelt. Trotz hoher Leptinspiegel stellt sich bei diesen Menschen kein Sättigungsgefühl ein. Leptinresistenz gilt heute als eine der wichtigsten Ursachen für Übergewicht und Adipositas.
Cortisol
Das Stresshormon Cortisol wird in Gefahrensituationen, aber auch bei Stress und Schlafmangel gebildet. Entwicklungsgeschichtlich soll Cortisol dafür sorgen, dass dem Körper und vor allem dem Gehirn in herausfordernden Situationen ausreichend Energie zur Verfügung steht. Der Botenstoff erhöht den Blutzucker und senkt die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen (und macht Insulin damit seine Arbeit noch schwerer), steigert den Appetit auf süßes und fettes Essen, stoppt Wachstums- und Aufbauprozesse und reduziert die Wärmeproduktion des Körpers.
Kurzfristig fördert Cortisol den Abbau von gespeichertem Fett. Trotzdem führen langfristig erhöhte Cortisolspiegel stets zu einer ausgeprägten Gewichtszunahme. Typisch ist das für die Erkrankung Morbus Cushing, eine Hormonstörung, bei der die Cortisolproduktion stark erhöht ist. Auch Menschen, die den Cortisol-eng verwandten Arzneistoff Cortison einnehmen, haben häufig Probleme mit hormoneller Gewichtszunahme. Cortisol ist also ein Hormon, das auf Dauer buchstäblich dick macht. Warum das so ist, ist tatsächlich nicht abschließend geklärt. Wahrscheinlich spielen die durch Cortisol chronisch erhöhten Blutzucker- und Insulinspiegel dabei die Hauptrolle.
Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3)
Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) werden in der Schilddrüse gebildet. Direkt oder indirekt über Wirkketten mit weiteren Botenstoffen beeinflussen die beiden Schilddrüsenhormone unter anderem Wachstums- und Aufbauprozesse, den Stoffwechsel der Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße und die Energie- und Wärmeproduktion in den Körperzellen.
Bei Schilddrüsenunterfunktion, einer vergleichsweise häufigen Hormonstörung (sie betrifft ein bis zwei Prozent der Bevölkerung) kommt es zu einem Mangel am T3 und T4. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, leichte Erschöpfbarkeit und Antriebsschwäche, erhöhte Kälteempfindlichkeit und Infektanfälligkeit, aber auch eine Neigung zu Gewichtszunahme. Letztere dürfte in erster Linie durch die Herabsetzung der Wärme- und Energieproduktion des Körpers zu erklären sein.
Östrogen
Östrogen gehört zu den weiblichen Sexualhormonen. Der Botenstoff ist an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt und hat viele weitere Funktionen im Körper. In den Wechseljahren produzieren die Eierstöcke weniger Östrogen. Zu den dadurch ausgelösten Veränderungen können Muskel- und Knochenabbau sowie Gewichtszunahme gehören. Dabei bildet sich vor allem das besonders ungesunde Bauchfett.
Wie eine gesunde Ernährung und Lebensstiländerungen helfen können
Einige Hormonstörungen sind relativ leicht behandelbar. Dazu gehört die Schilddrüsenunterfunktion, bei der der Hormonmangel durch synthetisches Thyroxin problemlos ausgeglichen werden kann. Andere Behandlungsversuche haben sich als problematisch erwiesen: Versuche, die Beschwerden der Wechseljahre mit Östrogengabe zu lindern, haben zum Beispiel bei den behandelten Frauen zu deutlich mehr Brustkrebserkrankungen geführt.
Sind einfach diagnostizierbare Hormonstörungen ausgeschlossen, wird dir deine Arztpraxis beim Thema Übergewicht und Hormone höchstwahrscheinlich einfach zu einer gesunden, kalorienreduzierten Ernährung und mehr Bewegung raten, um Stoffwechsel und Hormonspiegel zu regulieren. Und das ist im Grunde auch richtig so.
Einige Hormonstörungen – wie etwa Insulin- und Leptinresistenz – werden letztlich durch Fehlernährung verursacht. Hier ist die Ernährung offensichtlich der Schlüssel zur Wiederherstellung einer gesunden Balance. Auch ein zu hoher Cortisolspiegel spricht oft gut auf eine ausgewogene Ernährung und Lebensstiländerungen an. Und auch bei Östrogenmangel in den Wechseljahren können gesunde Ernährung sowie Kraft- und Ausdauertraining, Muskel- und Knochenabbau und Gewichtszunahme erfolgreich entgegenwirken.
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