Wie wird Schlafapnoe effektiv behandelt?
Das Schlafapnoe-Syndrom bringt ausgeprägte Tagesmüdigkeit und eine Reihe von Gesundheitsrisiken mit sich. Weil auch Übergewicht zu den Risikofaktoren gehört, ist Gewichtsreduktion eine wichtige Strategie gegen Schlafapnoe. Eine Gewichtsreduktion kann Ihnen helfen, die Symptome zu lindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Zu den Begleiterscheinungen von Adipositas gehören oft auch nächtliche Atemaussetzer.
- Behandlungsoptionen bei Schlafapnoe umfassen in erster Linie Hilfsmittel wie Atemmasken oder Zahnschienen.
- Eine Gewichtsreduktion kann sehr hilfreich sein – Oviva unterstützt Sie dabei!
Was ist Schlafapnoe?
Schlafapnoe ist eine im Schlaf auftretende Atmungsstörung, bei der es immer wieder zu längeren Atemaussetzern kommt. Die Betroffenen wachen meist nicht auf, haben jedoch eine sehr schlechte Schlafqualität, die tagsüber zu Müdigkeit und Leistungsschwäche führt.
Der durch Schlafapnoe bedingte Mangel an erholsamem Schlaf kann die Bewältigung des Alltags erheblich erschweren und die Gesundheit beeinträchtigen. Chronische Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder Diabetes können durch Schlafapnoe begünstigt werden.
Oftmals entsteht Schlafapnoe, wenn die oberen Atemwege im Schlaf zusammenfallen, weil beim Einatmen ein starker Unterdruck entsteht. Bestimmte anatomische Besonderheiten, wie vergrößerte Rachenmandeln, ein zurückgesetzter Unterkiefer oder eine besonders große Zunge, aber auch Alkohol und Nikotin können diese sogenannte obstruktive Schlafapnoe fördern. Oft gehört sie auch zu den Begleiterscheinungen einer Adipositas – lesen Sie alles über Adipositas Symptome.
Typische Symptome bei einer Schlafapnoe
Typische Schlafapnoe Symptome sind starkes Schnarchen und 10 Sekunden oder länger andauernde Atemstillstände (Apnoen), während derer das Schnarchen stoppt, um danach wieder einzusetzen. Da die Betroffenen in der Regel nicht aufwachen, werden diese Vorgänge durch sie nicht wahrgenommen. Partner bemerken das ungewöhnliche Schnarchen dagegen in der Regel, wissen jedoch oft nicht, dass es sich um ein behandlungsbedürftiges Problem handelt.
Der durch die Apnoen ausgelöste Sauerstoffmangel bewirkt eine Stressreaktion des Körpers, die die Schlafqualität stark beeinträchtigt. Als weitere nächtliche Schlafapnoe Symptome bei Frauen und Männern können verstärkter Harndrang und heftiges Schwitzen, eventuell auch kurzzeitiges Aufschrecken aus dem Schlaf mit Atemnot hinzukommen.
Die Betroffenen wachen morgens unausgeruht und zerschlagen, mit schmerzendem Kopf und trockenem Mund auf, sind tagsüber permanent müde, unkonzentriert und verstimmt und neigen dazu, ungewollt einzuschlafen. Auf die Dauer kann das Schlafapnoe Syndrom zu Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen und insgesamt starken Lebenseinschränkungen führen.
Wie wird Schlafapnoe diagnostiziert?
Der Verdacht auf Schlafapnoe kann durch ein sogenanntes Schlafapnoe-Screening bestätigt werden. Dafür legen Sie zu Hause ein mobiles Schlafdiagnostikgerät an, das eine Nacht lang Atmung, Körperlage, Puls und Sauerstoffgehalt des Blutes aufzeichnet. Liefert das Gerät Hinweise auf nächtliche Atemprobleme, wird Ihr ärztliches Fachpersonalin der Regel weitere Diagnostik im Schlaflabor veranlassen.
Wann muss Schlafapnoe behandelt werden?
Eine Schlafapnoe Behandlung sollte immer eingeleitet werden, wenn stündlich mehr als 5 Atemaussetzer auftreten, die 10 Sekunden oder länger dauern.
Was hilft gegen Schlafapnoe?
Schlafapnoe wird in der Regel mit Hilfsmitteln behandelt, die die nächtlichen Atemstillstände weitgehend verhindern. Werden die Atemprobleme durch stark vergrößerte Rachenmandeln oder einen zurückweichenden Unterkiefer ausgelöst, kann eine operative Korrektur dieser Fehlbildungen die Schlafapnoe heilen. Folgende Behandlungsmöglichkeiten können helfen:
Medikamente & CPAP-Therapie
Den meisten Betroffenen wird die sogenannte CPAP-Therapie empfohlen. CPAP steht für Continuous Positive Airway Pressure: Es handelt sich um eine in der Nacht getragene Atemmaske, die Luft mit leichtem Überdruck in Ihre Atemwege strömen lässt und sie dadurch offen hält. Eventuell weiterhin bestehende Tagesmüdigkeit kann mit aufmerksamkeitssteigernden Medikamenten behandelt werden.
Gewohnheiten umstellen
Bei Schlafapnoe sollten Sie besonders auf regelmäßige, gute Schlafgewohnheiten achten. Dazu gehören gleichbleibende Schlafenszeiten, frische Luft im Schlafzimmer und möglichst kein Alkohol am Abend. Der Verzicht auf Nikotin kann Ihre Atmung verbessern und eine Schlafapnoe günstig beeinflussen. Schlaftabletten sind nicht zu empfehlen: Sie verstärken die nächtliche Erschlaffung der Rachenmuskulatur.
Da die Atemstillstände, begünstigt durch die Schwerkraft, häufiger in Rückenlage auftreten, sollten Sie besser in Seiten- oder Bauchlage schlafen. Es gibt spezielle Shirts, Westen und Gurte mit am Rücken eingenähten Luftkissen oder Schaumstoffblöcken, die ein unbewusstes Umdrehen in die Rückenlage im Schlaf verhindern.
Die Muskulatur der Atemwege lässt sich mit einem Atemtrainingsgerät kräftigen. Einen ähnlichen Effekt haben auch Singen oder das Spielen eines Blasinstruments – der Nutzen dieser Interventionen bei Schlafapnoe wurde bereits in einigen medizinischen Studien untersucht.
Unterkieferschiene
Ist die Ursache Ihrer Schlafapnoe ein zu kleiner, zurückweichender Unterkiefer, kann eine beim Schlafen getragene sogenannte Unterkieferprotrusionsschiene eine Alternative zur CPAP-Behandlung sein. Die auf Maß für Sie angefertigte Kunststoffschiene schiebt den Unterkiefer weiter nach vorn, hält so die Atemwege offen und kann nächtliche Atemaussetzer verhindern.
Zungenschrittmacher
Wird die Überdruckbeatmung nicht toleriert, kann auch ein sogenannter Zungenschrittmacher bei Schlafapnoe helfen. Das kleine Gerät wird unter dem Schlüsselbein implantiert, misst kontinuierlich die Atembewegungen und gibt in ihrem Rhythmus leichte elektrische Impulse an den Zungenmuskel ab. Dies verhindert das Erschlaffen und Zurückfallen der Zunge in den Rachenraum, und die Atemwege bleiben offen.
Ernährungsumstellung
Eine gesunde, vollwertige Ernährung kann nicht nur die Schlafqualität unmittelbar verbessern, sondern auch die mit Schlafapnoe verknüpften Risiken verringern. So lassen sich etwa Bluthochdruck und Diabetes durch eine ausgewogene Ernährung günstig beeinflussen.
Nicht zuletzt sind Lebensstil und Ernährung häufige Adipositas Ursachen. Mit dem Abbau von Übergewicht verringert sich in der Regel auch die Schwere einer Schlafapnoe. Oviva unterstützt Sie bei der Umstellung Ihrer Ernährung!
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Gewichtsreduktion
Bei bestehendem Übergewicht kann eine Gewichtsreduktion die Symptome einer Schlafapnoe günstig beeinflussen. Bei schwerer Adipositas ist in der Regel bereits eine Verringerung des Adipositas Grades hilfreich.
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Geprüft durch:
Veronika Albers