Sind Fertiggerichte ungesund?

Curry mit Kokosmilch und Brokoli

Sie verlangen kaum Kochkenntnisse oder Backkünste: Fertiggerichte. Sie sind praktisch, zeitsparend und beliebt. Für diejenigen, die mittags oder abends alleine essen, gibt es praktische Single Größen. Für diejenigen mit Unverträglichkeiten gibt es spezielle Produkte. Doch sind Fertiggerichte auch gesund? Fantasievolle Namen und unzählige Siegel sind irreführend. Sie verschleiern einen hohen Gehalt an Zucker, Salz, Konservierungs- und Zusatzstoffen mit negativen Auswirkungen auf deine Gesundheit. Mit Oviva lernst du, dich gesund und ausgewogen zu ernähren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Fertiggerichte sind vorgefertigte Speisen, die vor dem Verzehr lediglich aufgewärmt werden müssen
  • Eine Vielzahl von Zutaten in Fertiggerichten wirken sich negativ auf die Gesundheit aus
  • Der Verarbeitungsgrad eines Lebensmittels ist nicht immer leicht erkennbar
  • Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln ist wichtig für das Wohlbefinden und für ein gesundes Körpergewicht

Was sind Fertiggerichte?

Bei vorgefertigten Speisen, die du in Supermärkten kaufen kannst, handelt es sich um Fertiggerichte. Sie bestehen aus einer Zusammenstellung verschiedener Zutaten, die bis zu einem gewissen Grad bereits verarbeitet sind. Unternehmen der Lebensmittelindustrie erzeugen diese Mahlzeiten. Du musst sie nur noch in Topf, Pfanne, Backofen oder Mikrowelle entsprechend den Angaben auf der Verpackung erhitzen. Gegebenenfalls fügst du noch etwas Wasser oder Milch hinzu. Zu Fertiggerichten zählen: 

  • Tiefkühlgerichte wie zum Beispiel Tiefkühlpizza oder gefrorene Gemüsepfannen
  • Konserven wie Ravioli
  • Instantprodukte aus Pulver oder getrockneten Lebensmitteln wie Instantnudeln
  • Fertigmischungen aus Pulver wie Kartoffelpüree oder Soßen in Tüten
  • Gläser, die Soßen oder Suppen enthalten
  • Beutel oder Portionsschalen für die Mikrowelle
  • Shakes, die Mahlzeiten ersetzen
  • „grab and go“-Lebensmittel, die schnell und bequem unterwegs konsumiert werden können wie Sandwiches aus dem Kühlregal, Pizzaschnecken aus dem Backautomaten, Sushi-Boxen oder Proteinriegel

Die Begriffe Fertiggericht und Convenience Food werden häufig synonym verwendet. Der Begriff Convenience Food ist ein Sammelbegriff für Lebensmittel mit unterschiedlichem Verarbeitungs- und Zubereitungsgrad. Diese Produkte können mehr Zubereitungsschritte erfordern als Fertigprodukte. Sie enthalten mitunter mehr frische Zutaten als Fertiggerichte.

Warum sind Fertiggerichte ungesund?

Bei hoch verarbeiteten Lebensmitteln liegt häufig ein Vitaminverlust vor. Für gleichbleibenden Geschmack, Konsistenz und lange Haltbarkeit sind eine Vielzahl von Zutaten nötig. Besonders hoch ist in der Regel der Anteil an preiswerten Rohstoffen wie Zucker und Weizen. Außerdem sind Fertiggerichte stark gesalzen. 

Salz und Zucker stehen auf einem Tisch im Restaurant.

Salz

Der Verzehr von viel Salz kann zu Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Problemen führen. Die Nieren, die überschüssiges Salz ausscheiden, werden ebenfalls belastet.

Zucker

Zucker erhöht das Risiko für Karies, Übergewicht und Diabetes.

Weizen

Weizen an sich ist nicht ungesund. Stark verarbeitetes Weizenmehl wie in Toastbrot erhöht allerdings das Risiko für Übergewicht, da Blutzucker- und Insulinspiegel nach dem Verzehr schnell wieder abfallen und so erneut für ein Hungergefühl sorgen.

Auf eine Vielzahl weiterer Zutaten verzichtest du im Alltag ebenfalls lieber. Hier folgt eine Auflistung.

Geschmacksverstärker Glutamat

Die Lebensmittelindustrie fügt vielen Fertigprodukten Glutamat hinzu. Damit verleiht sie Gerichten ihren herzhaften Geschmack. Auch wenn der Zusammenhang bislang nicht belegt ist, fühlen sich viele Menschen nach dem Verzehr von zugesetztem Glutamat unwohl. Vermutlich stört Glutamat die Gewichtsregulation sowie das hormonelle Gleichgewicht. Stehen viele Fertiggerichte auf dem Speiseplan, überschreitest du die als ungefährlich angesehenen Mengen von 30 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. So geht auch der Sinn für die Geschmacksvielfalt natürlicher Lebensmittel verloren.

eine Bowl mit gesunden Fetten aus Avocados und Nüssen.

Ungesunde, gesättigte Fettsäuren

Wir kennen gesättigte Fettsäuren auch als „schlechte Fette“. In Maßen verzehrt, erfüllen sie wichtige Funktionen im Körper. In größeren Mengen verzehrt, erhöhen sie in vielen Fällen den Cholesterinspiegel. Damit steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme 

Konservierungsstoffe

Konservierungsstoffe machen Lebensmittel länger haltbar, indem sie das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen verhindern. Sie verstecken sich in der Zutatenliste häufig hinter einer E-Nummer. In der Regel sind Konservierungsstoffe gesundheitlich unbedenklich, einige Menschen reagieren jedoch sensibel darauf.

Künstliche Aromen

Künstliche Aromen kommen nicht natürlich in Lebensmitteln vor. Die Lebensmittelproduzenten fügen die chemisch hergestellten Stoffe den Produkten hinzu. Auf diese Weise überdecken die Aromen den Geschmack eines billigen Ausgangsproduktes und lassen es edler und schmackhafter wirken als es eigentlich ist. Es gibt tausende von zugelassenen Aromen. Dazu zählen nur als gesundheitlich unbedenklich eingestufte Aromen. Die Datenlage ist jedoch lückenhaft. 

Phosphat

Phosphate kommen von Natur aus in allen Lebensmitteln vor. Wir benötigen Phosphate für den Aufbau von Skelett, Zähnen und Gewebe. Europäer nehmen mittlerweile 30 Prozent der Phosphate über Zusatzstoffe auf, zum Beispiel als Bindemittel oder Stabilisatoren. Auch in Wurst und Cola sind sie enthalten. Nimmst du zu viel davon auf, kannst du deine Nieren damit schädigen. 

Leere Kalorien

Kalorien sind eine Maßeinheit für den Energiegehalt von Lebensmitteln. „Leer“ sind Kalorien, wenn das Nahrungsmittel außer Energie kaum wertvolle Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe enthält. 

Gibt es auch gesunde Fertiggerichte?

In der Regel sind Fertigprodukte also ungesund. Es gibt jedoch Ausnahmen. Ein Indikator ist die Zutatenliste. Idealerweise bestehen Fertiggerichte, die gesund sein sollen, aus möglichst wenigen, dafür aber naturbelassenen Inhaltsstoffen. Hier gilt grundsätzlich „weniger ist mehr“. Geschmacksverstärker, Zusatzstoffe und Konservierungsstoffe stehen nicht auf der Zutatenliste gesunder Fertiggerichte. Sind Lebensmittel durch Trocknen oder Erhitzen lange haltbar, enthalten sie nicht mehr viele Vitamine. 

In tiefgekühlten Fertiggerichten hingegen steckt häufig erntefrisches Gemüse. Die Vitamine bleiben durch die schonende Verarbeitung und durch die Tiefkühlung oder durch das Schockgefrieren erhalten. So kann Tiefkühlgemüse eine sinnvolle Ergänzung auf dem Speiseplan darstellen, wenn du es in einigen Rezepten verarbeitest.

Ein fertiger Salat aus der Kühlung ist ebenfalls gesund. Bestenfalls verzehrst du ihn jedoch nicht mit einem fett- und zuckerhaltigen Fertigdressing, sondern mit einer Mischung aus Essig und Öl.

Besser selber kochen statt Fertiggerichte

Wie ungesund sind Fertiggerichte nun genau? Beim Einkaufen ist es oftmals nicht leicht, zu beurteilen, wie stark ein Lebensmittel verarbeitet ist und welche Stoffe sich hinter den unzähligen E-Nummern verbergen. Dabei ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig und trägt zu besserer Gesundheit, dem Wohlfühlgewicht und zum allgemeinen Wohlbefinden bei. 

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Geprüft durch:

Veronika Albers

Veronika Albers ist Diplom-Ökotrophologin und arbeitet als qualifizierte Ernährungsberaterin (VFED) bei Oviva. Sie glaubt an das hybride Ernährungsberatungsmodell – persönliche Beratung mit technischer Unterstützung der Oviva App.

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