
Abnehm- und Adipositas Medikamente: Wirkung, Nebenwirkungen und Alternativen
Welche Medikamente helfen beim Abnehmen? Hier lesen Sie, welche Medikamente in der Schweiz für die Adipositas-Therapie zugelassen sind, wie sie wirken und was Sie von rezeptfreien Präparaten erwarten können. Abnehmmedikamente sollten nur in Kombination mit einer Ernährungsumstellung eingesetzt werden. Die Ernährungsberater*innen von Oviva unterstützen Sie gerne auf dem Weg zu Ihrem Wohlfühlgewicht. Wussten Sie, dass die Kosten für die Ernährungsberatung in vielen Fällen von der Krankenkasse übernommen werden?
Das Wichtigste in Kürze:
- Medikamente können die Adipositas Basistherapie unterstützen
- In der Schweiz sind die Wirkstoffe Orlistat unter dem Handelsnamen Xenical®, Liraglutid unter dem Handelsname Saxenda® und Semaglutid unter dem Handelsname Wegovy® als Antiadiposita zugelassen. Die Wirkstoffkombination Naltrexon/Bupropion hingegen ist in der Schweiz nicht zugelassen.
- Chitosan, sogenannte Fatburner und andere rezeptfreie Präparate, die laut Werbung gegen Adipositas helfen sollen, sind eher wirkungslos.
- Antiadiposita werden in der Regel nur zusammen mit einer kalorienreduzierten Ernährung empfohlen.
- Oviva hilft Ihnen bei der Ernährungsumstellung und begleitet Sie professionell während und nach der Medikamenteneinnahme.
Was ist Adipositas?
Als Adipositas bezeichnen Mediziner*innen besonders ausgeprägtes Übergewicht. Die allgemein anerkannte Definition von Adipositas ist ein Body-Mass-Index von 30 oder mehr – in die Berechnung des BMI gehen Körpergewicht und Grösse ein. Nach dem BMI werden drei unterschiedliche Adipositas Grade unterschieden.
Betroffene leiden oft an Folgeerkrankungen der Fettleibigkeit. Adipositas Symptome wie Kurzatmigkeit und Gelenkbeschwerden können zudem die Bewältigung des Alltags erschweren.

Welche Medikamente helfen bei Adipositas?
Bei der Behandlung einer Adipositas können Medikamente, die beim Abnehmen helfen (sogenannte Antiadiposita), unterstützend zum Einsatz kommen. Die medizinischen Leitlinien zur Adipositas betonen jedoch, dass Medikamente zum Abnehmen nur in Kombination mit einer Ernährungsumstellung und weiteren Massnahmen eingesetzt werden sollten.
Aktuell sind in der Schweiz die Wirkstoffe Orlistat, Liraglutid und Semaglutid zur Behandlung von Adipositas zugelassen. Darüber hinaus existieren Präparate, die als Nahrungsergänzungsmittel bzw. Medizinprodukte vermarktet werden und damit keiner Zulassung bedürfen. Für diese liegen aber in der Regel keine überzeugenden Wirksamkeitsnachweise vor.
Ohne Rezept: Welche Tabletten helfen beim Abnehmen?
Für zahlreiche, vorwiegend über das Internet angebotene Nahrungsergänzungsmittel, die als gewichtsreduzierend beworben werden, existieren keine überzeugenden Nachweise ihrer Wirksamkeit. Das gilt etwa für
- Mittel, die den Energieumsatz des Körpers steigern sollen (z.B. Guarana, Koffein, Mate, Bitterorange, Sandmalve)
- Mittel, die den Kohlenhydratstoffwechsel modulieren sollen (Chrom, Ginseng)
- Quellstoffe, die das Sättigungsgefühl fördern sollen (Guarkernmehl, Flohsamen, Glucomannan)
- Mittel, die in den Fettstoffwechsel eingreifen (L-Carnithin, Hydroxyzitronensäure, Grüntee, Pantothensäure (Vitamin B5), Lakritz, konjugierte Linolsäure, Pyruvat)
- Mittel, die im Darm Fette binden sollen (Chitosan)
- Mittel, die die Wasserausscheidung fördern sollen bzw. abführend wirken (Löwenzahn, Cascara sagrada)
Das pflanzliche Ephedra (Meerträubel Gewächs) führte in Kombination mit Koffein in medizinischen Studien zu nachweisbaren Gewichtsverlusten. Dem stehen aber schwere potentielle Nebenwirkungen gegenüber, die von psychiatrischen Komplikationen bis zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten und Krampfanfällen mit Todesfolge reichen.
Darüber hinaus warnen Verbraucherschützer*innen, dass vorgeblich pflanzliche Schlankheitsmittel mitunter undeklarierte pharmazeutische Wirkstoffe enthalten. In erster Linie sind das verschiedene Appetitzügler (Sibutramin, Rimonabant, Lorcaserin), die wegen gefährlicher Nebenwirkungen offiziell bereits vom Markt genommen wurden.
Verschreibungspflichtige Medikamente gegen Adipositas
Generell können Antiadiposita ab einem BMI von 30 verordnet werden. Bestehen Gesundheitsrisiken durch Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, kann Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin diese Präparate auch bereits ab einem BMI von 27 verschreiben.
Orlistat (Xenical)
Der Wirkstoff Orlistat ist in der Dosierung von 120 Milligramm als verschreibungspflichtiges Medikament in der Schweiz zugelassen. Das Originalpräparat wird unter dem Namen Xenical® verkauft. Auch Generika sind erhältlich. Orlistat ist ein sogenannter Lipasehemmer: Der Wirkstoff hemmt bestimmte Enzyme im Darm, die Nahrungsfette aufspalten und damit ihre Aufnahme ins Blut ermöglichen. Orlistat bewirkt so, dass ein Teil der mit der Nahrung aufgenommenen Fette unverdaut ausgeschieden wird und nicht zur Energiegewinnung zur Verfügung steht.
Liraglutid (Saxenda®) und Semaglutid (Wegovy®)
Seit 2016 ist der Wirkstoff Liraglutid – zuvor lediglich als Diabetes-Medikament eingesetzt – mit erweiterter Indikation unter dem Namen Saxenda in der Schweiz auch zur Behandlung von Adipositas zugelassen. Liraglutid steigert die Insulinsekretion, verzögert die Magenentleerung und zügelt den Appetit. Der Wirkstoff, der in Studien zu erheblichen Gewichtsverlusten führte, muss täglich injiziert werden. Saxenda ist als Injektionslösung und als Fertig-Pen für die häusliche Anwendung erhältlich.
Seit 2022 ist auch der verwandte Wirkstoff Semaglutid (Handelsname Wegovy®) in der EU zugelassen. Im Gegensatz zu Liraglutid muss Semaglutid nur einmal wöchentlich gespritzt werden.
Nachteile von Medikamenten zum Abnehmen
Medikamente zum Abnehmen – ob rezeptfrei oder rezeptpflichtig – sind nicht frei von Risiken und Nebenwirkungen. Tatsächlich mussten über die Jahre immer wieder zugelassene Antiadiposita wegen gravierender Nebenwirkungen vom Markt genommen werden.
Die Nebenwirkungen der aktuell zugelassenen Präparate reichen von weniger schwerwiegenden Problemen wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Durchfall über vermehrte fettige oder ölige Stühle (speziell bei Orlistat) bis hin zu erheblichen Komplikationen. So kann es bei einer Behandlung mit Liraglutid relativ häufig zu Unterzuckerungen und in sehr seltenen Fällen zu einer gefährlichen Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen. Weiterhin kann es zu erhöhtem Blutdruck kommen, was insbesondere bei Patient*innen, die bereits an Bluthochdruck leiden, problematisch sein kann.
Zudem ist selbst für Menschen mit Adipositas nicht jeder Gewichtsverlust gesund. Während der Abbau überschüssiger Fettmasse (vor allem am Bauch) eine Vielzahl positiver Auswirkungen auf die Gesundheit hat, wird der Abbau von Magermasse – zu der auch Muskeln und Knochen gehören welcher bei falscher Anwendung dieser Medikamente häufig ebenfalls beobachtet wird – mit einem schlechteren Gesundheitszustand und einer verkürzten Lebenserwartung in Verbindung gebracht.
Adipositas Patient*innen nehmen häufig Medikamente zur Behandlung verschiedener Adipositas Folgeerkrankungen ein. Fragen Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin unbedingt auch nach möglichen Arzneimittelinteraktionen der Antiadiposita.
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Professionelle Begleitung bei der Einnahme von Adipositas und Abnehm- Medikamenten
Die Adipositas Behandlung umfasst heute in jedem Fall die Kombination von Ernährungs-,Bewegungs- und Verhaltenstherapie. Bevor Medikamente eingesetzt werden, sollte zunächst für mindestens ein halbes Jahr diese Basistherapie durchgeführt werden. Oviva kann Sie dabei unterstützen. Neben der persönlichen Ernährungsberatung können Sie über die Oviva App ganz einfach ein Foto-Ess-Tagebuch führen und Ihre Symptome, Aktivitäten, Gewicht sowie Stimmung festhalten und erhalten Feedback von Ihrer Ernährungsfachperson.
Gut zu wissen: Oviva begleitet Sie aber auch während und nach der medikamentösen Therapie sicher und professionell bei der passenden Ernährungsumstellung und Verhaltensoptimierung. Denn bei der Medikamenteneinnahme gilt es, einiges zu beachten und ohne Anpassung der Gewohnheiten nehmen viele Patient*innen nach Absetzen der Medikamente das verlorene Gewicht wieder zu. Aus diesem Grund sollten Medikamente jeweils mit einer professionellen Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie wie der von Oviva kombiniert werden, damit Adipositas nachhaltig behandelt wird.
Bewegungstherapie
Bewegungstherapie steigert den Energieumsatz des Körpers, baut Muskeln auf und verbessert die Gesundheit und Lebensqualität. Neben gezieltem Sport (empfohlen sind etwa 150 Minuten Ausdauertraining pro Woche wie Radfahren, Laufen oder Schwimmen) zählt hier auch die Bewegung im Alltag: Treppensteigen und Besorgungen zu Fuss sind ebenfalls sinnvolle körperliche Aktivitäten.
Verhaltenstherapie
Verhaltenstherapie unterstützt Sie beim Einüben eines gesunden Ess- und Bewegungsverhaltens, trainiert den Umgang mit Konflikten, die mit Essen kompensiert werden und adressiert Denkmuster und Einstellungen, die der Gewichtsabnahme im Wege stehen. Verhaltenstherapie kann als Einzel- oder Gruppentherapie erfolgen.
Ernährungstherapie
Klassische Diäten sind bei Adipositas langfristig in der Regel wirkungslos: Wenn Sie nach dem Ende der Diät wieder zu Ihrer gewohnten Ernährung zurückkehren, nehmen Sie meist rasch wieder zu – es kommt zum Jojo-Effekt. Im Rahmen der Ernährungsberatung erhalten Sie deshalb individualisierte Ernährungsempfehlungen für eine leicht kalorienreduzierte, ausgewogene Ernährung, die Sie langfristig beibehalten und mit der Sie gesund abnehmen können.
Sinnvoll ist eine Ernährungsberatung, die Sie in Ihrem Alltag begleitet. Die Ernährungsberatung von Oviva kombiniert die persönliche Beratung mit einer App, die Sie rund um die Uhr in allen Ernährungsfragen unterstützt. So sieht wirkungsvolle Hilfe bei Adipositas aus!
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Henry P.
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Katja S.
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Anna A.
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