Systolischer und diastolischer Wert: Was deine Blutdruckwerte bedeuten

Ein Bildausschnitt, auf dem zusehen ist, wie eine medizinische Fachperson einer anderen den Blutdruck, mithilfe eines Blutdruckmessgerätes, misst.

Schaust du dir deine Blutdruckwerte einmal genauer an, siehst du immer zwei Zahlen: den systolischen (oberen) und den diastolischen (unteren) Wert. Doch was genau sagen diese Zahlen eigentlich aus? Und sind beide für deine Gesundheit wichtig? In diesem Artikel erfährst du, welche Blutdruckwerte normal sind, was es bedeutet, wenn die Zahlen weit auseinander liegen oder fast identisch sind und welche Ursachen hohe oder niedrige Werte haben. Außerdem erläutern wir dir, wie du deine Blutdruckwerte selbst beobachten kannst. Zudem zeigen wir auf, wie du mit einem gesunden Lebensstil und Unterstützung durch Oviva langfristig deinen Blutdruck normalisieren und so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kannst. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der systolische Wert gibt an, wie hoch der Druck auf deine Arterieninnenwände ist, während das Herz aktiv Blut durch deinen Körper pumpt.
  • Der diastolische Wert hingegen zeigt auf, wie hoch der Druck in deinen Blutgefäßen ist, wenn sich das Herz mit Blut füllt.
  • Ein systolischer Wert von 120 und ein diastolischer Wert von 70 gelten als optimal. 
  • Bei Bluthochdruck können entweder einer der Werte oder beide erhöht sein.
  • Ein gesunder Lebensstil hilft, den Blutdruck wieder zu normalisieren. 

Systolischer und diastolischer Wert – die Grundlagen

Egal, ob du zum ersten Mal deinen Blutdruck misst oder bereits geübt bist – dir wird auffallen, dass der Blutdruck immer aus zwei Werten besteht: dem systolischen und dem diastolischen. Wir erklären dir, was diese beiden Zahlen eigentlich genau aussagen. 

Wie kommt es zum Blutdruck?

Das Herz betreibt einen doppelten Kreislauf: den Lungenkreislauf und den Blutkreislauf. Aufgabe ist es, Sauerstoff und Nährstoffe in die Körperzellen zu bringen und zugleich Kohlendioxid sowie Stoffwechselendprodukte abzutransportieren. 

Die gefüllte rechte Herzkammer pumpt sauerstoffarmes Blut vorbei an den Herzklappen in die Lungenarterien. Von dort aus strömt das Blut vorbei an den Lungenbläschen und reichert sich so mit eingeatmetem Sauerstoff an. Gleichzeitig gibt es Kohlendioxid zum Ausatmen ab. Das sauerstoffreiche Blut wird dann über die Lungenvenen zurück zur linken Herzkammer transportiert. 

Ist die linke Herzkammer gefüllt, öffnen sich die Herzklappen und das Blut strömt über die Aorta in den Körper. Die Aorta verzweigt sich in unzählige große und kleine Arterien und endet schließlich in Millionen Kapillaren. Diese winzigen Blutgefäße sind in der Lage, Sauerstoff an die Körperzellen abzugeben und Kohlendioxid sowie Stoffwechselendprodukte von dort aufzunehmen. 

Dann beginnt der Rückweg des Blutes über kleine und große Venen bis hin zur rechten Herzkammer. Der Lungenkreislauf sowie der Körperkreislauf starten erneut.  

Währenddessen fließt das Blut in deinem Körper aber nicht gleichmäßig. Der Druck innerhalb der Blutgefäße schwankt wellenförmig mit jedem Herzschlag. Er wird in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gemessen und als Blutdruck bezeichnet.  

Was ist der systolische Wert?

Spannt sich der Herzmuskel an, um die Herzkammern zu entleeren, so steigt der Druck in den Arterien. Der dabei erreichte Maximaldruck wird beim Blutdruckmessen als oberer Wert angegeben. Diese Zahl heißt auch „systolischer Wert“, abgeleitet vom medizinischen Fachbegriff „Systolie“ (das Zusammenziehen). 

Ein optimaler systolischer Wert liegt nach den aktuellen europäischen Leitlinien bei 120 mmHg. Systolische Blutdruckwerte von 120 bis 130 mmHg werden als normal und von 130 bis 140 mmHg als “hochnormal“ klassifiziert und sollten beobachtet werden. Liegt dein systolischer Wert regelmäßig über 140 mmHg, so sprechen Fachleute von systolischem Bluthochdruck, bei Werten von über 180 mmHg sogar von einem schweren systolischen Bluthochdruck. Ein dauerhafter systolischer Bluthochdruck ab 140 mmHg sollte behandelt werden.  

Was ist der diastolische Wert?

Wenn sich die beiden Herzkammern entleert haben, verschließen sich die Herzklappen wieder und die Herzkammern füllen sich mit Blut. Diese Phase wird als Entspannungsphase bezeichnet. Weil kein Blut mehr nachströmt, sinkt der Druck in den Arterien. Der niedrigste Druck, also kurz bevor sich der Herzmuskel zusammenzieht, ist der untere Blutdruckwert. Dieser wird als diastolischer Wert bezeichnet, abgeleitet von dem medizinischen Begriff „Diastolie“ (= die Ausdehnung). 

Optimal liegt der diastolische Wert unter 80 mmHg. Diastolische Werte zwischen 80 und 84 mmHg gelten als normal und von 85 bis 89 mmHg als “hochnormal” und sollten beobachtet werden. Werte über 90 mmHg gelten als behandlungsbedürftig. Misst du bei dir häufiger diastolische Werte über 90 mmHg, hast du höchstwahrscheinlich diastolischen Bluthochdruck. Ist der untere Wert höher als 110 mmHg, sprechen Fachkräfte von schwerer diastolischer Hypertonie.

Oviva Patientin Maike

Mein Arzt sagte, ich solle blutdrucksenkende Medikamente nehmen – doch ich wollte eine medikamentenfreie Alternative. Das Schöne mit Oviva ist, dass ich keinen Druck habe, feste Regeln befolgen zu müssen, und trotzdem abnehme. 

Maike H.

Warum müssen beide Werte zusammen betrachtet werden?

Der systolische wie auch der diastolische Wert geben Auskunft darüber, wie es um deine Herz-Kreislauf-Gesundheit steht. Es ist wichtig, beide Blutdruckwerte zu betrachten, weil sie unabhängig voneinander auf unterschiedliche Erkrankungen oder Störungen hinweisen können.

Was die Werte aussagen: hoch, niedrig, weit auseinander

Du weißt jetzt, was Blutdruck im Detail ist und wie der systolische sowie der diastolische Wert zustande kommen. Doch welche Ursachen haben hohe und niedrige Werte? Und was sagt eine kleine bzw. große Differenz aus?

Ein Bildausschnitt, auf dem zusehen ist, wie eine medizinische Fachperson einer anderen den Blutdruck misst.

Was, wenn der systolische Wert zu niedrig ist?

Der systolische Wert gibt an, wie hoch der Druck in deinen Blutgefäßen während der Entleerung der Herzkammern ist. Er liegt in Ruhe bei etwa 120 mmHg. 

Einige Menschen haben zeitweise niedrige systolische Werte (unter 100 mmHg), z. B. bei Entspannung, während des Schlafens oder in warmer Umgebung. 

Eine dauerhafte Hypotonie ist in der Regel genetisch bedingt. Diese geht häufig mit Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Kälteempfinden einher. Allerdings können regelmäßig niedrigen systolischen Blutdruckwerten in seltenen Fällen auch Erkrankungen zugrunde liegen. Eine medizinische Abklärung ist deshalb sinnvoll, um zum Beispiel Funktionsstörungen von Herz oder Schilddrüse auszuschließen.

Was, wenn der systolische Wert zu hoch ist?

Die meisten Menschen haben allerdings höhere systolische Werte. Normalerweise steigt der systolische Blutdruck kurzfristig durch einen erhöhten Herzschlag, z. B. bei körperlicher Anstrengung (Sport, schwere Arbeit), in Stresssituationen, bei Aufregung, durch die Veränderung der Körperlage, bei Kälte sowie bei Angst. Denn wird das Blut in einer höheren Frequenz durch die Gefäße gepumpt, um den vermehrten Sauerstoffbedarf zu decken, steigt auch das Blutvolumen in den Arterien vorübergehend, während es gleichzeitig in den Venen sinkt. Dies ist ein natürlicher Körpervorgang. 

Aber einige Faktoren können den systolischen Blutdruck auch langfristig erhöhen. Hierzu gehört vor allem das Alter. Denn die Blutgefäße verlieren an Elastizität und können sich nicht mehr so gut ausdehnen. Infolgedessen steigt der Druck. Aber auch Übergewicht, hoher Salzkonsum sowie Alkohol und Rauchen beeinträchtigen die Elastizität der Blutgefäße negativ und begünstigen so systolische Hypertonie. 

Ein langfristiger zu hoher systolischer Blutdruck bleibt häufig erst einmal symptomfrei, schädigt jedoch die Organe nachhaltig. Aus diesem Grund solltest du unbedingt medizinischen Rat einholen, wenn du häufiger zu hohe systolische Blutdruckwerte (unabhängig vom diastolischen Wert) ermittelst.  

Was, wenn der diastolische Wert zu niedrig ist?

Der diastolische Wert zeigt dir, wie hoch der Druck in deinen Blutgefäßen während der Füllungsphase in den Herzkammern, also während der Entspannungsphase, ist. Normalerweise sollte der diastolische Wert etwa 70 mmHg betragen. 

Bei wenigen Menschen liegt dieser unter 70 mmHg, meist in Verbindung mit einem niedrigen systolischen Wert. In der Regel sind genetische Faktoren für die Hypotonie verantwortlich. Bei vielen Betroffenen zeigen sich niedrige diastolische Blutdruckwerte durch Schwindel beim Aufstehen oder Blässe im Gesicht. 

Medizinisch können in seltenen Fällen Nieren- oder Schilddrüsenunterfunktionen die Ursache für eine isolierte diastolische Hypotonie sein. Liegen deine systolischen Werte im Normbereich bzw. darüber, deine diastolischen Werte jedoch deutlich darunter, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren. 

Was, wenn der diastolische Wert zu hoch ist?

Weitaus häufiger ist der diastolische Blutdruckwert jedoch zu hoch. Physiologisch steigt der „Ruheblutdruckwert“ dann, wenn sich die Blutgefäße verengen, also bei Sport oder bei Kälte. In diesen Fällen versucht der Körper, sich den Anforderungen anzupassen und möglichst schnell viel Sauerstoff in den Körper zu befördern. Dies gelingt umso besser, je enger die Arterien gestellt sind. 

Medizinische Ursachen für erhöhte diastolische Werte sind vor allem Arterienverengungen durch Cholesterin- oder Zuckerablagerungen in den Gefäßinnenwänden. Aber auch Nieren- oder Schilddrüsenfehlfunktionen beeinflussen die Gefäßmuskulatur, sodass sich dadurch die Blutgefäße verengen und der diastolische Blutdruck steigt. 

Kurzfristige hohe diastolische Blutdruckwerte sind nicht bedenklich. Solltest du jedoch häufiger erhöhte Werte ermitteln, ist eine fachliche Abklärung sinnvoll. Denn der hohe „Ruhedruck“ schädigt den Herzmuskel nachhaltig und kann das Risiko für verschiedene Erkrankungen deutlich erhöhen.

Was tun bei Auffälligkeiten?

Während nur etwa 1 Million Menschen in Deutschland unter zu niedrigen Blutdruckwerten leiden, haben etwa 20 bis 30 Millionen Menschen dauerhaft zu hohe Blutdruckwerte. Vor allem jüngere Frauen und Männer sind immer häufiger betroffen. Eine große Rolle spielt der Lebensstil. Deshalb kannst du selbst auch einiges tun, um deinen Blutdruck zu normalisieren. Was genau, das erläutern wir dir im Folgenden.

Eine gesunde asiatische Bowl mit Reis, Kiecherbsen, Brokkoli und Pak Choi.

Lebensstil anpassen

Deine Ernährung hat entscheidenden Einfluss auf deine Körperfunktionen, dein Gewicht und dein Wohlbefinden. Vor allem eine übermäßige Kalorienzufuhr sowie salzhaltige und zuckerreiche Lebensmittel führen rasch zu Übergewicht. Infolgedessen kann es langfristig zu Ablagerungen in deinen Gefäßwänden kommen, was den diastolischen Blutdruckwert erhöhen kann. Auch dauerhafter Stress, egal ob physisch oder psychisch, kann deinen Cortisolspiegel erhöhen, was auf Dauer wiederum zu einem erhöhten Blutdruck führen kann.

Wenn du deshalb versuchst, deinen Lebensstil zu verändern, kannst du sehr viel bewirken. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, Bewegung und Sport sowie ein adäquates Stressmanagement helfen dir, deine Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, dein Wunschgewicht zu halten und dein Wohlbefinden zu stärken.

Blutdruck selbst messen und protokollieren

Ist im Rahmen eines Arztbesuches einmal ein erhöhter Wert bei dir gemessen worden, so brauchst du dich nicht direkt zu sorgen. Denn bei vielen Menschen steigt der Blutdruck, sobald sie einen Arzt oder eine Ärztin sehen. Allerdings ist es bei Verdacht ratsam, regelmäßig zu Hause selbst den Blutdruck zu kontrollieren. Ein Protokoll hilft dir, die Werte zu sammeln und Unregelmäßigkeiten oder Abweichungen festzuhalten. Solltest du häufiger höhere Blutdruckwerte erhalten, ist eine medizinische Abklärung sinnvoll.

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Wann Medikamente notwendig sein könnten

Oftmals genügt es, den Lebensstil umzustellen und so den Blutdruck zu senken. Doch manchmal reichen Ernährungsanpassung, Bewegung und Stressmanagement nicht aus oder andere Diagnosen kommen hinzu. Dann ist der Einsatz von sogenannten Blutdrucksenkern ratsam. Denn ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt die Blutgefäße in verschiedenen Organen und erhöht das Risiko für unzählige Erkrankungen. 

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Häufig gestellte Fragen

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Charleen Wacker ist staatlich geprüfte Ökotrophologin und zertifizierte Ernährungsberaterin der DGE. Als Teil des Ernährungsteams bei Oviva unterstützt sie dich dabei, deine Essgewohnheiten Schritt für Schritt gesund umzustellen und nachhaltig abzunehmen.

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