Wie kann ich Gicht effektiv behandeln?
Gicht ist mehr als nur eine Unannehmlichkeit – es ist eine Herausforderung, die oft mit unserem Lebensstil zusammenhängt. Übergewicht und ungesunde Ernährungsgewohnheiten tragen oft zur Entstehung von Gicht bei.
Doch die gute Nachricht ist: Mit einer ausgewogenen Ernährung und einer nachhaltigen Gewichtsreduktion können Sie nicht nur die Symptome von Gicht lindern, sondern auch Ihr allgemeines Wohlbefinden steigern. Bei Oviva unterstützen wir Sie auf diesem Weg.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Gicht verursachen Harnsäureablagerungen Entzündungen im Körper.
- Die Folge sind akute, später oft chronisch werdende, sehr schmerzhafte Gelenkbeschwerden.
- Übergewicht, Alkohol und eine fleisch- und fettreiche Ernährung erhöhen das Gichtrisiko.
- Gicht wird oft mit Medikamenten behandelt. Aber auch Gewichtsreduktion und eine angepasste Ernährung können die Symptome lindern.
Was ist Gicht?
Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Ausscheidung von Harnsäure gestört ist. Daher ist bei Gicht meist der Harnsäurespiegel im Blut zu hoch, und winzige, nadelförmige Harnsäurekristalle lagern sich an verschiedenen Stellen im Körper ab. Häufig sind die Gelenke betroffen, und es kann zu schmerzhaften Entzündungen kommen. Mediziner nennen solche durch Harnsäure verursachten Gelenkentzündungen auch Arthritis urica.
Harnsäure entsteht im Stoffwechsel durch den Abbau der sogenannten Purine. Diese Stoffe spielen unter anderem im Energiestoffwechsel, bei der Eiweißsynthese und bei der Speicherung und Weitergabe der Erbinformation eine Rolle. Purine werden vom Körper selbst permanent gebildet und abgebaut, sind aber auch in der Nahrung enthalten.
Akute Gicht tritt in Form von plötzlichen Gichtanfällen mit starken Gelenkschmerzen auf. Zwischen zwei Gichtanfällen können Monate oder sogar Jahre der Beschwerdefreiheit liegen; manchmal wiederholt sich der Gichtanfall auch gar nicht.
Es kann jedoch auch dazu kommen, dass sich nach einigen Jahren die Anfallshäufigkeit erhöht oder die Erkrankung in eine chronische Form mit dauerhaft entzündeten Gelenken übergeht. Dann können sich Deformationen der Gelenke und Bewegungseinschränkungen entwickeln. Auch das Risiko von Nierensteinen ist bei Menschen mit Gicht erhöht.
In den westlichen Ländern leiden 1 bis 2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an Gicht. Männer erkranken etwa 4- bis 5-mal häufiger als Frauen. Frauen sind in aller Regel erst nach der Menopause betroffen.
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Was sind die Symptome und Ursachen von Gicht?
Ein akuter Gichtanfall beginnt typischerweise in der Nacht und erreicht innerhalb von 6 bis 12 Stunden seinen Höhepunkt. Im betroffenen Gelenk treten bei einem Gichtanfall folgende Symptome auf:
- Sehr intensiver, schneidender oder stechender Schmerz
- Extreme Berührungsempfindlichkeit
- Rötung, Überwärmung und starke Schwellung
Ohne Behandlung klingen Empfindlichkeit und Schwellung des Gelenks im Laufe von 1 bis 2 Wochen allmählich wieder ab. Entzündungshemmende Medikamente können Schwere und Dauer eines Gichtanfalls deutlich reduzieren.
Der erste Gichtanfall betrifft typischerweise das Grundgelenk einer der großen Zehen. Nachfolgende Anfälle können neben den Füßen mehrere andere Gelenke einbeziehen: Dann kann die Gicht auch im Knie, Ellbogen und/oder in den Händen auftreten.
Bei chronischer Gicht kommt es zu anhaltenden Symptomen. Dazu gehören:
- Gelenkschmerzen
- Zunehmende Verformung und Zerstörung der betroffenen Gelenke
- Nierenschäden durch Harnsäureablagerungen
- Harte, weißliche Knötchen (sogenannte Tophi) an Fingern, Zehen oder Ohren
Gicht-Tophi enthalten abgekapselte Harnsäure. Sie können sich auch an Stellen im Körper bilden, wo sie nicht sichtbar oder tastbar sind, aber als kleine Raumforderungen eventuell Symptome verursachen. An der Wirbelsäule oder im Bereich des Handgelenks können sie beispielsweise auf Nerven drücken und so Schmerzen oder sogar Lähmungserscheinungen auslösen.
Ursachen und Risikofaktoren
Gicht entsteht meist, weil die Fähigkeit der Nieren, Harnsäure auszuscheiden, vermindert ist. In etwa 10 Prozent der Fälle ist eine Überproduktion von Harnsäure ursächlich. Beides ist teilweise auf eine erbliche Veranlagung zurückzuführen und wird durch Ernährung, Lebensstil und gesundheitliche Faktoren verstärkt.
Harnsäure ist in Blut und Körperflüssigkeiten nur relativ wenig löslich. Bereits bei leicht erhöhten Harnsäurespiegeln kann es zur Bildung und Ablagerung von Harnsäurekristallen kommen. Niedrige Temperatur und chemische Faktoren wie ein saurer pH-Wert, der beispielsweise durch Alkohol oder Fasten erzeugt wird, begünstigen die Kristallbildung auch bei kaum erhöhten Harnsäurespiegeln – und mitunter ist die Harnsäure auch zu hoch, ohne dass Symptome resultieren. Ein Gichtanfall ist in jedem Fall eine Abwehrreaktion des Immunsystems auf abgelagerte Harnsäurekristalle.
Zu den Faktoren, die das Gichtrisiko beziehungsweise bei bestehender Gicht das Risiko eines Gichtanfalls erhöhen, gehören:
- Purinreiche Ernährung (purinreich sind unter anderem Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und Hülsenfrüchte)
- Fruktosereiche Ernährung (vor allem mit Fruktose gesüßte Limonaden und Süßigkeiten)
- Flüssigkeitsmangel
- Regelmäßiger oder erhöhter Alkoholkonsum
- Übergewicht, aber auch Crash-Diäten oder Fasten
- Bereits bestehende Arthrose
- Infektionen
- Einnahme bestimmter Medikamente (unter anderem Diuretika und Acetylsalizylsäure (ASS))
Welche Behandlungsansätze gibt es bei Gicht?
Bei einem Gichtanfall sollte sofort eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Akuttherapie begonnen werden. Bei chronischer Gicht oder häufigen Gichtanfällen ist eine medikamentöse Senkung des Harnsäurespiegels im Blut sinnvoll.
Auch eine angepasste Ernährung und Lebensstiländerungen können Anfällen vorbeugen und die Symptome von chronischer Gicht lindern.
Behandlung akuter Gichtanfälle
Zur Schmerzlinderung kommen bei einem akuten Gichtanfall sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz. Diese Wirkstoffe haben auch einen gewissen entzündungshemmenden Effekt. Bei starken Schmerzen können zusätzlich stärker entzündungshemmende kortisonhaltige Arzneimittel wie Prednisolon verordnet werden. Häufig kommt auch der bereits seit Jahrtausenden in der Gichttherapie bewährte pflanzliche Entzündungshemmer Colchicin zum Einsatz. Unterstützend sollten Sie das betroffene Gelenk ruhigstellen, hochlegen und kühlen.
Behandlung bei häufigen Gichtanfällen oder chronischer Gicht
Wenn jährlich zwei oder mehr Gichtanfälle auftreten oder bei chronischer Gicht verordnen Ärzte in der Regel harnsäuresenkende Medikamente. Als Mittel der ersten Wahl beschreiben die medizinischen Leitlinien das Medikament Allopurinol. Alternativ oder bei schweren Gichtverläufen zusätzlich stehen die Wirkstoffe Probenezid, Benzbromaron und Febuxostat zur Verfügung.
Zu Beginn der Behandlung führen Harnsäuresenker oft dazu, dass Harnsäuredepots im Gewebe mobilisiert werden und sich an anderen Stellen neue Harnsäurekristalle bilden. Dadurch kann es in der ersten Zeit sogar häufiger zu Gichtanfällen kommen. Deshalb sollte die harnsäuresenkende Behandlung frühestens 14 Tage nach einem akuten Gichtanfall starten. (Eine bereits laufende harnsäuresenkende Behandlung sollten Sie aber während eines akuten Anfalls nicht aussetzen.) Um weiteren Anfällen vorzubeugen, können zusätzlich für maximal 6 Monate NSAR oder Colchicin als Entzündungshemmer verschrieben werden.
Gicht vorbeugen und behandeln durch eine Ernährungsumstellung
Ernährungs- und Lebensstiländerungen sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Gicht. Sinnvoll sind folgende Maßnahmen:
- Bestehendes Übergewicht langsam reduzieren
- Maßhalten beim Alkohol
- Viel Wasser oder ungesüßte alkoholfreie Getränke trinken wie Tee
- Ungesunde Harnsäure-Booster stark einschränken (rotes Fleisch, Innereien, mit Fruktose gesüßte Industrielebensmittel)
- Moderation beim Verzehr von Lebensmitteln, die zwar den Harnsäurespiegel anheben, aber auch positive Gesundheitseffekte haben (Fisch, Schalentiere, Obst, Hülsenfrüchte)
Unsere ausführlichen Empfehlungen zur Ernährung bei Gicht finden Sie in einem weiteren Beitrag.
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Veronika Albers