Paleo: Wie sinnvoll ist die Steinzeit-Diät?

Teller mit einem Slat, Lachs und Spiegelei. Einem passenden Gericht für die Paleo Ernährung.

Essen wie in der Steinzeit – das empfiehlt die Paleo-Ernährung. Kein Zucker. Kein Brot, keine Nudeln. Keine Hülsenfrüchte. Keine Milchprodukte. Stattdessen Gemüse, Obst, Nüsse, Fisch und Fleisch. 

Einiges daran ist sinnvoll und gesund. Anderes nicht unbedingt. Letztlich ist Paleo ein Anstoß, über Ernährung und Ernährungsgewohnheiten nachzudenken – und das für sich zu übernehmen, was Sinn macht. Sie möchten Ihre Ernährung umstellen? Lassen Sie sich von Oviva unterstützen!

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Das Wichtigste in Kürze

  • Anhänger der Paleo-Ernährung gehen davon aus, dass unser Stoffwechsel nicht wirklich an die moderne, kohlenhydratreiche Kost angepasst hat – und mit der sogenannten „steinzeitlichen“ Ernährung besser zurechtkommt. 
  • Getreide, Milch, Hülsenfrüchte, Zucker, Fertigprodukte: Alles, was erst Landwirtschaft oder Industrie auf unseren Speisezettel brachten, soll laut Paleo-Konzept vermieden werden.
  • Das soll Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden steigern und Krankheiten vorbeugen.
  • Der Verzicht auf Zucker, Softdrinks, Weißmehl und Fertigprodukte ist aus gesundheitlicher Sicht zu unterstützen. Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte sind dagegen sehr gesund. Für die meisten Menschen gibt es keinen vernünftigen Grund, sie zu meiden.

Was ist die Paleo-Diät?

Was ist Paleo-Ernährung? Das Konzept der Steinzeit-Ernährung empfiehlt, dass wir, soweit das heute möglich ist, so essen sollten wie unsere steinzeitlichen Vorfahren. Kernthese ist, dass sich unser Stoffwechsel nicht oder kaum von dem der vor zehntausenden von Jahren lebenden Jäger und Sammler unterscheidet. Und dass deshalb die moderne Kost – reich an Getreide, Zucker und hochverarbeiteten Lebensmitteln – nicht gut für uns ist. 

Das Rezept der Paleo-Anhänger: Zurück zur Natur. Mit Paleo essen Sie, was (vermeintlich) auch schon in der Steinzeit verfügbar war – und das in möglichst gering verarbeiteter, naturbelassener Form. Übergewicht und viele andere verbreitete Zivilisationsleiden sollen so günstig beeinflusst werden. 

Was isst man bei der Paleo-Diät?

Das Paleo-Menü umfasst Lebensmittel, die in der Natur gejagt, gefischt, gesammelt und gepflückt werden können oder könnten. 

Auf einer Holzplatte sind verschiedne Obst-, Gemüse-, Fleisch- und Kräutersorten platziert, die zur Paleo Diät gehören.

Erlaubt sind:

  • Obst
  • Gemüse
  • Pilze
  • Kräuter
  • Nüsse und Samen
  • Eier
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Naturbelassenes Fleisch und Innereien, bevorzugt Wild, Weiderind, Freilandgeflügel und Schweinefleisch aus artgerechter Haltung
  • Pflanzliche Öle
  • Schmalz und Speck
  • Honig, Ahornsirup
Gläser befüllt mit Nudeln, Getreide und Mehl.

Vermieden werden:

  • Getreide und Getreideprodukte (Brot, Müsli, Pasta, Couscous, Bulgur, Paniermehl etc.)
  • Kartoffeln, Mais
  • Pseudogetreide (Buchweizen, Quinoa, Amaranth)
  • Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen, Erdnüsse, Tofu)
  • Milchprodukte (Milch, Sahne, Quark, Käse)
  • Formfleisch, Wurst
  • Raffinierter Zucker, Rübensirup, Agavensirup
  • raffinierte Pflanzenöle und-Fette
  • Zusatzstoffe
  • Industrieprodukte wie Fertiggerichte, Soßen, Chips und Süßigkeiten

Ernährung wie in der Steinzeit? Paleo macht tatsächlich viele Zugeständnisse an die Bedürfnisse moderner Supermarkt-Jäger-und-Sammler: Vor 20.000 Jahren hätten unsere Vorfahren weder Tomaten und Gurken noch Weintrauben, Hähnchenbrustfilets oder Olivenöl aus Savanne und Wald mitgebracht. Strenggenommen sind die modernen Zuchtsorten von Obst und Gemüse, Nüssen und Ölfrüchten, aber auch Hühnern, Schweinen und Rindern ganz genauso Produkte der landwirtschaftlichen Revolution wie Milch und Getreide. 

In einem anderen Aspekt ist Paleo übertrieben konsequent: Heute weiß man, dass Samen von Wildgräsern und wilde Hülsenfrüchte durchaus auf dem Speisezettel urzeitlicher Jäger und Sammler standen. Der laut Paleo-Anleitung empfohlene völlige Verzicht scheint daher möglicherweise über das hinauszugehen, was tatsächlich notwendig wäre.

Ist die Paleo-Diät gesund?

Kernforderungen der Ernährung à la Paleo sind der Verzicht auf Zucker, Getreide- und Milchprodukte und die Verwendung möglichst naturbelassener Lebensmittel. 

Vieles daran ist gut: Der heutige Überfluss von Zucker, Weißmehlprodukten und hochverarbeiteten Lebensmitteln ist mitverantwortlich für Übergewicht, Insulinresistenz und Diabetes. Übermäßiger Getreide- und Milchkonsum können auch mit Autoimmunerkrankungen und Allergien im Zusammenhang stehen.

Die Paleo-Diät gilt unter Experten als umstritten, Hauptgründe dafür sind:

  • Für die meisten Menschen gibt es keinen guten Grund, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte zu meiden – beides sind wichtige, gesunde Lieferanten von Ballaststoffen, B-Vitaminen und pflanzlichem Protein. 
  • Auch fermentierte Milchprodukte wie Naturjoghurt, Quark oder Kefir sind vitalstoffreich und gesund.
  • Problematisch ist auch das sehr entspannte Verhältnis, das Paleo zu rotem Fleisch und tierischem Fett hat. Dass diese Lebensmittel uneingeschränkt erlaubt sind, sollte nicht als Freibrief interpretiert werden, sich damit täglich den Bauch vollzuschlagen. 

Denn: Nicht nur unsere Ernährung, sondern auch unsere moderne Lebensweise unterscheidet sich deutlich von der unserer Vorfahren. Wir bewegen uns tendenziell weniger. Wir werden im Schnitt viel älter – und möchten dabei gern Altersleiden wie Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herzerkrankungen vermeiden. Am Beginn einer Herz-Kreislauf-Erkrankung stehen häufig hohe Cholesterinwerte – und tierische Fette in der Ernährung lassen den Cholesterinspiegel ansteigen. Entsprechend könnte es für uns durchaus Sinn machen, etwas anders zu essen, als in der Steinzeit.

Eignet sich die Paleo-Diät zum Abnehmen?

Wenn Sie Paleo als Diät interpretieren – also zwei bis vier Wochen essen wie in der Steinzeit, danach wieder zurück zu alten Gewohnheiten – werden Sie damit bestimmt etwas Gewicht verlieren. Paleo ist kohlenhydratarm, fett- und proteinreich, sättigt gut, hält den Blutzuckerspiegel stabil und vermeidet Heißhungerattacken. Das Abnehmen fällt also potenziell etwas leichter als mit fettreduzierten Diäten. Nur: Nach Diätende sind die verlorenen Pfunde rasch wieder da – in Sachen Jo-Jo-Effekt unterscheidet sich Paleo kaum von anderen Diäten. 

Der einzige Weg, wirklich nachhaltig Gewicht zu verlieren, ist eine Ernährungsumstellung: Nur wenn Sie Ihre Gewohnheiten langfristig ändern, nehmen Sie dauerhaft ab. Dabei dürfen Sie sich gern auch von der Paleo-Ernährung inspirieren lassen. Aber bleiben Sie mit Ihren Vorsätzen im Rahmen: Sie möchten die neuen Gewohnheiten schließlich dauerhaft beibehalten

Nachhaltige Ernährungsumstellung mit Oviva vs. Paleo Diät

Wir bei Oviva empfehlen eine ausgewogene, gesunde Ernährung jenseits von Extremen. Deshalb raten wir Ihnen ebenso wenig zu absolutem Getreideverzicht wie zum Verzicht auf Milchprodukte. Vollkornbrot, Linsen, Joghurt, Quark oder Käse haben sehr wohl einen Platz auf Ihrem Teller verdient! 

Ernährungsumstellung mit Oviva Paleo-Diät
Flexibilität Ausgewogene, kaum eingeschränkte Lebensmittelauswahl;

an individuelle Bedürfnisse (z.B. Vegetarier) anpassbar

Stark eingeschränkte Lebensmittelauswahl: Verzicht auf Getreide, Hülsenfrüchte und Milch; Anpassung an individuelle Bedürfnisse sehr aufwändig
Nährstoffausgewogenheit Ausgewogene Versorgung mit allen notwendigen Makro- und Mikronährstoffen Potenziell zu viel tierisches Fett; Gefahr von Ballaststoffmangel und unausgewogener Vitaminversorgung
Gesundheitliche Auswirkungen Vielfältige Ernährung unterstützt Wohlbefinden, ganzheitliche Gesundheit und Vorbeugung von Krankheiten Positive Auswirkungen auf Zuckerstoffwechsel, Risiken durch hohe Aufnahme tierischer Fette und potenzielle Nährstoffmängel
Benutzerfreundlichkeit Unproblematisch umsetzbar, persönliche Beratung und Unterstützung durch die Oviva App Gestaltung abwechslungsreicher Mahlzeiten wird durch die Notwendigkeit, Milch- und Getreideprodukte zu ersetzen, aufwändig und herausfordernd. 
Alltagstauglichkeit Alltagstauglich und flexibel, Essen unterwegs oder bei Freunden ist kein Problem Getreide- und Milchverzicht macht Auswärtsessen sehr kompliziert
Langfristiger Erfolg Dauerhafte Veränderungen der Lebensgewohnheiten sichern den langfristigen Erfolg Extreme Anforderungen gefährden die dauerhafte Umstellung der Gewohnheiten und damit den langfristigen Erfolg

Wünschen Sie sich Unterstützung bei der Umstellung Ihrer Ernährung? Oviva bietet längerfristig angelegte, digital gestützte Programme, die Ihnen das Abnehmen und/oder den Umgang mit chronischen Stoffwechselerkrankungen erleichtern. Herzstück ist in jedem Fall die Oviva App: eine Smartphone-App, die rund um die Uhr dazu beiträgt, dass aus guten Vorsätzen neue Gewohnheiten werden. Nutzen Sie Tracking- und Erinnerungsfunktionen, das Foto-Ernährungstagebuch, Ernährungstipps und Lerninhalte – und die ergänzende persönliche Beratung durch die Oviva Ernährungsfachkräfte! 

Wussten Sie, dass es Oviva auf Rezept gibt? Mit einer ärztlichen Verordnung übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für unser Programm. Das bedeutet: Für Sie ist Oviva kostenlos!

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Geprüft durch:

Veronika Albers

Veronika Albers ist Diplom-Ökotrophologin und arbeitet als qualifizierte Ernährungsberaterin (VFED) bei Oviva. Sie glaubt an das hybride Ernährungsberatungsmodell – persönliche Beratung mit technischer Unterstützung der Oviva App.

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