Schlauchmagen-OP: Ihre Chance, wenn alle anderen Abnehmversuche scheitern?

Sie kämpfen schon länger mit Adipositas und haben alles ausprobiert, um abzunehmen? Vielleicht leiden Sie sogar unter Folgediagnosen wie Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck? Dann kommt vielleicht eine Schlauchmagen-OP für Sie infrage. Was das ist, welche Risiken es gibt und wie Sie mit einer Ernährungsumstellung dauerhaft gesund abnehmen können, erfahren Sie hier.

Jetzt Kostenübernahme prüfen

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schlauchmagen-OP kann eine Lösung bei Adipositas sein, wenn Sie schon alles probiert haben.
  • Ein Schlauchmagen hat Langzeitfolgen: Nach der Operation müssen lebenslang die Portionsgrösse der Nahrung begrenzt sowie zusätzlich bestimmte Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
  • Um für eine Schlauchmagen-OP infrage zu kommen, müssen Sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Was ist ein Schlauchmagen? 

Mit der Schlauchmagen-OP wird der Magen chirurgisch stark verkleinert, sodass keine grossen Mahlzeiten mehr möglich sind. Sie werden wahrscheinlich während der ersten Monate auch weniger Hunger haben. Viele Personen, die sich haben operieren lassen, verlieren mit diesem Eingriff ungefähr 25% ihres Übergewichts.

Der Schlauchmagen ist die weltweit am häufigsten angewendete Operation zur Magenverkleinerung. Andere Eingriffe, wie das Legen eines Magenballons, werden seltener angewandt. Eine Alternative zum Schlauchmagen stellt der sogenannte Magenbypass dar. Mehr Informationen zum Thema finden Sie in unserem Artikel Abnehmen durch Magenverkleinerung

Suchen Sie nach einer Alternative zum Abnehmen mit OP? Von Adipositas Betroffene, die die Oviva Abnehm-App nutzen, verlieren innerhalb der ersten zwölf Wochen im Schnitt 3,2 Prozent ihres Ausgangsgewichts.

Ablauf der Schlauchmagen-OP 

Vor einer Schlauchmagen-OP müssen Sie sich körperlich untersuchen lassen. Dazu gehören: 

  • Labordiagnostik
  • Ultraschall der Bauchorgane
  • Magenspiegelung

Auch etwas Gewicht vorab zu verlieren, gehört dazu. Dafür müssen Sie eine kohlenhydrat- und fettarme Diät machen. Der Grund: ein niedrigeres OP-Risiko durch Verringern des Bauchfetts und der meist auch vorliegender Fettleber erleichtern den operativen Zugriff zum Magen. Ausserdem bereitet Sie diese Ernährungsumstellung optimal auf die nach dem Eingriff notwendigen Änderungen Ihres Lebensstils vor.

Die Operation erfolgt minimalinvasiv in Vollnarkose. Minimalinvasiv bedeutet, dass nur vier bis fünf kleine Schnitte in die Bauchdecke gemacht werden, statt eines grossen Bauchschnittes. Das erleichtert die Heilung und vermindert Schmerzen nach der OP, weil weniger Gewebe verletzt wird. Durch die kleinen Schnitte werden verschiedene Instrumente eingeführt.

Zuerst wird der Bauchraum mit Kohlendioxid aufgebläht, um einen besseren Überblick zu erhalten. Dann wird der zu entfernende Magenanteil mit einem speziellen Klammergerät, dem sogenannten Stapler, durch eine Klammernaht abgetrennt und mithilfe eines sogenannten Bergebeutels aus dem Bauchraum herausgezogen.

Die Naht sorgt für den dichten Verschluss des Restmagens. Die Dichtigkeit wird noch während der OP überprüft. Übrig bleibt ein schlauchförmiger Restmagen, der nur noch um die 100 Milliliter fassen kann.

Im Anschluss an die Operation, die rund eine Stunde dauert, müssen Sie nur wenige Tage im Krankenhaus bleiben. Der Kostaufbau ist danach individuell. Man beginnt mit flüssiger Kost und geht dann zu Brei über. In den meisten Fällen jedoch nur wenige Tage. Die Gewöhnung des Schlauchmagens an feste Nahrung erfolgt nachfolgend langsam und schrittweise.

Was sind die Vorteile der Schlauchmagen-OP?

Die Vorteile der Operation liegen auf der Hand:

  • Mit kaum einer anderen Methode gelingt es, in relativ kurzer Zeit so viel abzunehmen. 
  • Die OP ist wenig invasiv
  • Die Bewegung wird einfacher; Sport und alltägliche Aktivitäten machen wieder Freude.
  • Begleiterkrankungen der Adipositas wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkerkrankungen oder Schlafapnoe werden gemildert, das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko wird gesenkt.

Wichtig ist aber auch:

Die Schlauchmagen-OP bedeutet nicht, dass Sie die Verantwortung für Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil vollkommen abgeben können. Sie müssen Ihre Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ganz bewusst grundlegend und dauerhaft ändern. Schaffen Sie das nicht und essen Sie regelmässig zu viel, kann sich Ihr verkleinerter Magen erneut ausdehnen, und Sie nehmen wieder zu.

Potentielle Risiken und Komplikationen einer Schlauchmagen-OP

Wie jeder operative Eingriff ist auch eine Schlauchmagen-OP mit Risiken verbunden. Zunächst bestehen die typischen Risiken, die jede Vollnarkose mit sich bringt: 

  • Störungen der Atmung
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • postoperative Beeinträchtigungen der Gehirnfunktion

Weitere allgemeine OP-Risiken sind: 

  • Blutungen
  • Infektionen
  • Gewebeverletzungen im Rahmen des Eingriffs
  • Thrombosen
  • Wundheilungsstörungen

Als typische Komplikation der Schlauchmagen-OP können weiterhin Undichtigkeiten der Klammernaht auftreten, mit der der verkleinerte Magen geschlossen wurde. In diesem Fall muss meistens nachoperiert werden. Auch eine gastroösophagiale Refluxerkrankung (Sodbrennen) kann infolge der Operation neu auftreten oder sich verschlimmern. Nicht selten kommt es auch zu Defiziten der Vitamin- und Mineralstoffversorgung deines Körpers.

Trotzdem ist der Schlauchmagen ein verhältnismässig sicherer Eingriff: Das Sterblichkeitsrisiko infolge der OP liegt bei weniger als 1 Prozent.

Vor- und Nachteile der Schlauchmagen-OP

Vorteile Schlauchmagen-OP Nachteile Schlauchmagen-OP
Rasche Gewichtsabnahme Lebenslange Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erforderlich
Positive Beeinflussung von Folgediagnosen OP kann nicht rückgängig gemacht werden
Verbesserung der Lebensqualität durch Gewichtsabnahme OP-Risiken mit evtl. Verschlechterung der Lebensqualität
Höhere körperliche Belastbarkeit Sodbrennen verschlimmert sich oder tritt neu auf
Hungergefühl ist nach der OP stark gedämpft Lebenslange Umstellung des Lebensstils erforderlich

 

Voraussetzungen für eine Schlauchmagen-Operation 

Für eine erfolgreiche OP müssen Übergewichtige bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Hierzu wird die Krankengeschichte mit Blick auf begleitende Diagnosen sorgfältig erhoben. Routinemässig erfolgen körperliche und gegebenenfalls weitere klärende Untersuchungen.

Auch eine Ernährungsberatung gehört zu den Voraussetzungen für die Zulassung der OP. 

Für wen ist ein Schlauchmagen geeignet? 

Eine Schlauchmagen-OP kommt vor allem infrage, wenn zuvor alle anderen Abnehmversuche gescheitert sind. Der BMI soll bei mindestens 40 liegen oder bei mindestens 35, sofern die Adipositas bereits für Folgediagnosen verantwortlich ist. Beträgt der BMI mehr als 50 oder gibt es Begleitdiagnosen, die schwerer ausgeprägt sind, kann die Operation auch ohne vorherige Abnehmversuche erwogen werden.

In jedem Fall müssen Sie bereit und in der Lage sein, Ihren Lebensstil nach der Operation den Erfordernissen anzupassen.

Für wen ist ein Schlauchmagen nicht geeignet?

Nicht geeignet ist die OP, wenn die im vorigen Absatz genannten Kriterien nicht erfüllt werden.

Zudem dürfen Sie nicht an Essstörungen leiden, da diese sich durch die Operation verstärken können. Aufgrund der im Nachgang erforderlichen Disziplin im Zusammenhang mit dem Essen kann ansonsten nicht nur der OP-Erfolg gefährdet werden, sondern die Gesundheit grundsätzlich weiteren Schaden nehmen.

Weniger geeignet ist der Eingriff ausserdem für Personen mit einer Refluxerkrankung, die landläufig oft als Sodbrennen bezeichnet wird.

Langzeitfolgen und Nachsorge nach einer Schlauchmagen-OP 

Der Nachsorge kommt eine grosse Bedeutung zu, denn die Operation wird Ihr Leben für immer verändern. Da ein grosser Teil des Magens entfernt wird, kann er nach dem Eingriff bestimmte Funktionen nicht mehr in ausreichendem Masse ausüben. Das beeinflusst unter anderem die Aufnahme bestimmter Vitamine und Mineralstoffe. Betroffen sind vor allem:

  • Eisen
  • Vitamin B12
  • Vitamin D
  • Kalzium

Diese sind unverzichtbar für wichtige Körperprozesse, wie den Knochenstoffwechsel und die Blutbildung. Ihr Spiegel im Blut wird bei den Nachsorgeuntersuchungen bestimmt, um gezielt Mängel ausgleichen zu können.

Aber auch die aufgenommene Eiweissmenge kann aufgrund der neuen, kleineren Portionsgrössen nicht ausreichend sein, sodass es zu einem Muskelabbau kommen kann. Um diesem vorzubeugen, ist ebenso auf regelmässige Bewegung zu achten.

Ernährung nach einer Schlauchmagen-OP

Nach dem oben erwähnten langsamen Kostaufbau müssen Sie nach einer Schlauchmagen-OP dauerhaft für eine ausgewogene Ernährung sorgen, die möglichst vitamin- und mineralstoffreich ist und ausreichend Eiweiss beinhaltet.

Eine Beschränkung auf kleine Portionen ist nicht nur wichtig, um Verdauungsstörungen zu vermeiden, sondern hilft auch, eine Weitung des Magenschlauchs nach der OP vorzubeugen.

Trinken? Sollten Sie künftig aufgrund der begrenzten Magenkapazität getrennt von den Mahlzeiten mit mindestens einer halben Stunde Abstand tun. Essen Sie langsam und kauen Sie Ihre Nahrung gründlich. Das kann Verdauungsstörungen, wie Übelkeit und Erbrechen, vorbeugen. Diese können infolge der OP übrigens auch durch zucker- und fetthaltige Nahrungsmittel ausgelöst werden.

Mit dem Konsum von Alkohol sollten Sie vorsichtiger sein, da der Alkoholspiegel im Blut rascher ansteigt.

Eine professionelle Ernährungsberatung ist unerlässlich, um nicht in Mangelsituationen mit gesundheitlichen Folgen zu geraten. Die regelmässige zusätzliche Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel ist unverzichtbar.

Jetzt zu Ihrem Dauerwohlfühlgewicht

  • Im Schnitt 4% Gewichtsverlust in nur 13 Wochen
  • Über 370.000 zufriedene Teilnehmer*innen weltweit
  • Langfristige Erfolge ohne Jojo-Effekt

Kostenübernahme prüfen

Was kostet eine Schlauchmagen-OP?

Liegt ein medizinischer Grund für die Schlauchmagen-OP vor, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen oftmals die Kosten. Dazu müssen Sie allerdings einen Antrag stellen und ein ärztliches Attest, ein Motivationsschreiben bezüglich der notwendigen Lebensstilanpassungen sowie weitere Unterlagen vorlegen.

Falls Sie die Operation selbst bezahlen, müssen Sie mit Kosten um die 10.000 Euro rechnen.

Oviva als Alternative zur OP

Wenn Sie sich für eine Schlauchmagen-OP entscheiden, benötigen Sie vor- und nachher unter anderem auch eine ganz spezielle Ernährungsberatung. Dafür ist Oviva nicht geeignet.

Aber wenn Sie lieber ohne OP abnehmen möchten, haben wir genau die richtige Unterstützung für Sie: Mit Oviva nehmen Sie nachhaltig per App ab. Zum Beispiel mit Funktionen wie dem Foto-Ess-Tagebuch, personalisierten Zielsetzungen und Erinnerungsfunktionen. Mit Tracking für Gewicht und Bewegung und individuellen Tipps, wie Sie sich besser ernähren können. 

Sie können sich Oviva verordnen lassen – bei Adipositas übernimmt Ihre Krankenkasse die Kosten abzüglich Franchise und Selbstbehalt.

Jetzt Kostenübernahme prüfen

Häufig gestellte Fragen

Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

Geprüft durch:

Monika Schmid

Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

Oviva Ernährungsberatung

  • Online-Beratung durch Ernährungsfachperson
  • App als praktische Alltagsbegleitung
  • Kostenübernahme durch Grundversicherung

Kostenübernahme prüfen

  • Google Playstore Bewertungen Schweiz