Verschiedene gesunde Salate mit gesunden Fetten

Wie viel Fett am Tag ist gesund?

Fettarm ist Trumpf? Ausser bei Low Carb, da ist dann plötzlich alles andersherum? Zum Thema Fett liest man viele widersprüchliche Aussagen, Verwirrung und Missverständnisse sind an der Tagesordnung. Mit Oviva finden Sie Ihre ganz individuelle Ernährungsweise und nehmen endlich dauerhaft ab.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Fette sind ein wichtiger Makronährstoff – sie sind nicht nur Energiespender, sondern haben auch wichtige Funktionen im Körper.
  • Wichtig ist die Unterscheidung zwischen gesättigten und ungesättigten Fetten – letztere sind empfehlenswerter.
  • Laut SGE sollten maximal 30 % des täglichen Energiebedarfs aus Fett gedeckt werden. Ungesättigte Fette sind zu bevorzugen.

Die Rolle von Fett im Körper

Proteine, Kohlenhydrate … und dann sind da noch die Fette. Von den drei Makronährstoffen hat Fett sicherlich den schlechtesten Ruf: Fett macht fett, das steckt doch schon im Namen. 

Klar: Fett ist der Makronährstoff mit den meisten Kalorien. Neun Kalorien pro Gramm sind es, im Gegensatz zu 4 Kalorien bei Kohlenhydraten und Proteinen. Aber: Zunehmen  kann man auch von Kohlenhydraten – amerikanische Ernährungsexperten sehen zum Beispiel einen klaren Zusammenhang zwischen der grossen Adipositas-Welle in den USA und dem Konsum von zuckerreichen Softdrinks.

Zunächst einmal ist Fett ein Nährstoff mit vielen Funktionen im Körper:

  • Fett versorgt uns mit Energie: Ketone, die bei einem Mangel von Kohlenhydraten als Nebenprodukt von Fettverbrennung entstehen, sind ein alternativer Brennstoff für fast alle unsere Gewebe und Organe. Besonders das Gehirn kann bei längerem Kohlenhydratmangel (z. B. bei Fasten oder ketogener Ernährung) zu einem großen Teil auf Ketone umsteigen. Die Leber hingegen produziert Ketone, nutzt sie aber selbst nicht als Energiequelle. Fett ist unser langfristiger Energiespeicher: Es sorgt dafür, dass unser Körper in Phasen, in denen Nahrungsenergie knapp wird, nicht gleich an die Substanz gehen muss. (Sicher, Hungersnöte sind hierzulande unwahrscheinlich. Aber auch bei Krankheiten kann der Körper nicht immer genug Energie aufnehmen – dann sind Reserven nützlich.)
  • Fett wird für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine gebraucht: Die Vitamine A, D, E und K schaffen es nur in winzigen Fetttröpfchen eingepackt durch die Darmschleimhaut.
  • Fette halten buchstäblich die Zellen unseres Körpers zusammen: Jede einzelne Zelle ist in eine Biomembran aus Fettsäuren eingepackt.
  • Aus Fetten baut der Körper wichtige Botenstoffe: Fette sind die Vorstufe für die Synthese von etlichen Hormonen und hormonähnlichen Substanzen.

Welche Fettarten gibt es?

Je nachdem, wie die Fettsäuren beschaffen sind, werden drei Arten von Fetten unterschieden:

  • Fette mit gesättigten Fettsäuren
  • Fette mit einfach ungesättigten Fettsäuren
  • Fette mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren

In der Chemie werden die Ausdrücke „gesättigt“ und „ungesättigt“ benutzt, um Substanzen zu beschreiben, in deren Molekülen es nur sogenannte Einfachbindungen beziehungsweise auch eine oder mehrere Doppelbindungen gibt.

Ein bunter Salat mit einem gesunden Öl Dressing.
  • Feste Fette wie Butter, Schmalz oder Talg enthalten vor allem gesättigte Fettsäuren
  • Öle wie Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Maiskeimöl enthalten einen hohen Anteil ein- oder mehrfach ungesättigter Fettsäuren

Während gesättigte Fettsäuren mit der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, können ungesättigte Fettsäuren sogar davor schützen.

Wie viel Fett pro Tag ist gesund?

Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt, dass maximal 30 Prozent der Nahrungsenergie aus Fett kommen sollten. Mit anderen Worten: Es darf auch etwas weniger sein. Bei einem täglichen Energiebedarf von 1800 Kalorien wären das 540 Kalorien aus Fett, das entspricht etwa 60 Gramm Fett pro Tag. Bei 2100 Kalorien Tagesbedarf sind es maximal 70 Gramm.

Die exakte Menge Fett, die laut SGE empfohlen wird, hängt vom täglichen Energiebedarf ab, und damit von Körpergrösse, Geschlecht, Alter und körperlicher Aktivität. Für körperlich nicht sehr aktive Durchschnittsmenschen liegt sie aber in der Regel irgendwo zwischen 60 und 80 Gramm.

Soweit die konservativen Experten. Andererseits gibt es die Low-Carb-Ernährung – hier liegt der Fettanteil über 30 Prozent. Auch das muss nicht unbedingt ungesund sein. Problematisch ist ein hoher Fettanteil in der Ernährung vor allem dann, wenn es sich um tierisches Fett handelt – denn das fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn du pflanzliche Öle und fetten Seefisch bevorzugst, kann auch eine Low-Carb-Ernährung mit höherem Fettanteil als 30 Prozent empfehlenswert sein. 

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es kommt eigentlich weniger auf die präzisen Anteile der Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Proteine, Fette) an als darauf, dass Sie Lebensmittel mit gesundheitsfördernden Makronährstoffen wählen und solche mit ungesunden Makronährstoffen reduzieren. 

Gesundheitsfördernd sind:

  • komplexe Kohlenhydrate aus Vollkorn und Hülsenfrüchten
  • pflanzliches Protein 
  • mageres tierisches Protein
  • ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen und Fisch
  • nahrungsfaserreiche Lebensmittel

Nicht empfohlen sind:

  • einfache Kohlenhydrate (Zucker und Weissmehl)
  • tierisches Fett

Wie decke ich meinen Fettbedarf am besten?

Ein eine Scheibe Brot mit Guacamole, Lachs und Zwiebeln.

Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sollten Sie folgende Fettquellen bevorzugen:

  • Pflanzliche Fette: Öle, Nüsse und Kerne sowie Avocados
  • Fetten Fisch: Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch
  • Fettarme Milchprodukte wie: Joghurt, Quark und Käse

Andere Fettquellen sollten Sie eher sparsam zu sich nehmen:

  • Fettes Rind- und Schweinefleisch
  • Schmalz und Talg
  • Fettreiche Wurstwaren
  • Frittiertes
  • Butter, Rahm
  • die fettreiche Haut von Geflügel

Die meisten Fette kann unser Stoffwechsel übrigens auch selbst herstellen. Es gibt allerdings Ausnahmen: Die essenziellen, ungesättigten Fettsäuren. Das sind spezielle Fettsäuren mit mehreren Doppelbindungen, genauer gesagt die sogenannten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Um sie zu bauen, fehlen uns die nötigen Enzyme – deshalb sind wir darauf angewiesen, sie mit der Nahrung aufzunehmen.

Weil diese essenziellen Fettsäuren so wichtig für uns sind, gibt es sie auch als Supplemente. Es spricht nichts dagegen, ein Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen – das kann aber kein Ersatz für eine gesundheitsfördernde und vollwertige Ernährung sein und sollte immer mit einem*r Expert*in, einem*r Arzt/Ärztin, abgesprochen werden.

Gute Fette vs. schlechte Fette

Die Frage, ob Fette gesund oder ungesund sind, wird heute von vielen Ernährungsexperten differenzierter beantwortet: Gesättigte Fette (also Fette mit überwiegend gesättigten Fettsäuren) sind eher ungünstig für die Gesundheit. Dagegen sind ungesättigte Fette (Fette mit überwiegend einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren) gesundheitsfördernd.

Zur Klärung: Gesättigte Fette sind dann ein gesundheitliches Problem, wenn Sie zu viel davon in Ihrer Ernährung haben – dann können Sie zum Beispiel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Aber erst einmal sind sie auch nur ein ganz normaler Nährstoff, der den Menschen seit unserer Zeit als Jäger und Sammler begleitet. 

Es gibt aber eine Sorte Fett, die Sie tatsächlich vermeiden sollten: Das sind die Transfette – industriell gehärtete Pflanzenfette, die so in der Natur nicht vorkommen. Sie wurden kreiert, um aus kostengünstigem Pflanzenöl streichfähige Margarine herstellen zu können. Transfette vervielfachen jedoch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in noch ganz anderer Weise als gesättigte Fette.

Alltagstipps zur praktischen Umsetzung

Wie viel Fett steckt denn nun eigentlich in Butter, Öl, Nüssen, Avocado oder Fisch?

  • Öl: fast 100 %
  • Butter: rund 80 %
  • Nüsse: 50 – 70 %
  • Avocado: 15 %
  • Fetter Fisch: etwa 10 – 15 %

Was fange ich mit der „Fettgehalt i.Tr.“-Angabe auf der Käsepackung an?

Beim Käse wird üblicherweise der Fettgehalt in der Trockensubstanz (Fett i.Tr.) angegeben. Das macht es ein bisschen schwer zu beurteilen, wie viel Fett das Stückchen Käse auf Ihrem Brot jetzt wirklich hat – schliesslich essen wir ja den Käse so, wie er ist, und da „verdünnt“ das enthaltene Wasser den Fettgehalt umso mehr, je feuchter der Käse ist. 

So errechnen Sie den absoluten Fettgehalt näherungsweise aus der i.Tr.-Angabe auf der Packung:

  • Hartkäse: mal 0,7 
  • Schnittkäse: mal 0,6
  • Weichkäse: mal 0,5
  • Frischkäse: mal 0,3

Und siehe da, der Parmesan mit 43 % Fett i.T. ist dann letztlich doch fetter (43 % x 0,7 = 30 %) als der rahmige Camembert mit 50 % Fett i.Tr. (50 % x 0,5 = 25 %)!

In der Ernährungspyramide ist von zwei Portionen Fett und einer Portion Nüsse pro Tag die Rede. Wie gross ist denn eine Portion?

  • Butter oder Öl: etwa ein Esslöffel bzw. 10 Gramm
  • Nüsse: eine kleine Handvoll bzw. etwa 25 – 30 Gramm

Mit 20 Gramm Öl oder Butter und 25 – 30 Gramm Nüssen haben Sie Ihr tägliches Fett-Budget noch nicht ganz ausgeschöpft. Die Experten von der Ernährungspyramide gehen davon aus, dass Sie das restliche erlaubte Fett mit Milchprodukten, Fisch und Fleisch aufnehmen. 

Ein Esslöffel Öl ist nicht viel. Wie kann ich beim Kochen Fett sparen?

  • Grillen oder Backen statt Braten oder Frittieren
  • Pfannen mit Antihaftbeschichtung verwenden
  • Sprühöl benutzen
  • Andünsten in Bouillon statt anbraten

Welches Fett eignet sich gut zum Braten?

Das ist eine wichtige Frage – denn in weniger hitzestabilen Ölen können bei hohen Temperaturen gesundheitsschädliche Substanzen entstehen. Benutzen Sie am besten ein raffiniertes Pflanzenöl, oft auch einfach Bratöl genannt.

Wo finde ich Unterstützung bei der Umstellung auf eine gesunde, fettbewusste Ernährung?

Fettmengen, Kalorien, gute und schlechte Fette – das ist eine Menge Information. Bis Sie dieses Wissen verinnerlicht haben, ist ein bisschen Unterstützung hilfreich. 

Unsere Ernährungsberatung wird durch die innovative Oviva App begleitet. Mit der App zeichnen Sie Ihre Fortschritte auf, sprechen mit Ihrer Ernährungsfachperson und lernen mehr über Ernährung und Gesundheit. Unsere App ist ein praktisches Mittel, auch im hektischen Alltag Ihre Mahlzeiten und Aktivitäten unkompliziert festzuhalten. Diese Form der App-begleiteten Ernährungsberatung ist besonders innovativ und wurde von erfahrenen Ernährungsberater*innen, Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen entwickelt. 

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FAQ

Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

Geprüft durch:

Monika Schmid

Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

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