Wie gesund ist die Keto-Diät?

Die Keto-Diät stellt herkömmliche Abnehm-Empfehlungen so ziemlich auf den Kopf: Fett ist erlaubt, Kohlenhydrate werden (fast ganz) weggelassen. Ist das wirklich sinnvoll? Oder sollten Sie besser auf einen ausgewogenen Speiseplan setzen? Wir beleuchten die Vor- und Nachteile.

Oviva’s Ansatz konzentriert sich darauf, Ihnen zu helfen, neue Gewohnheiten in Ihr tägliches Leben zu integrieren, die nicht nur zum Wunschgewicht führen, sondern auch langfristig realisierbar sind – ganz ohne Verzicht. Krankenkassen  übernehmen bei bestimmten Diagnosen die Oviva Ernährungsberatung sowie auch, wenn erforderlich, Psychotherapie.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Keto-Diät ersetzt Kohlenhydrate in der Ernährung fast vollständig durch Fett und Proteine. Aber: Der Kohlenhydratverzicht kann wirklich beim Abnehmen helfen. Wichtig sind vor allem die günstigen Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel, auf Insulin und weitere Stoffwechselhormone.
  • Als langfristige Ernährungsform wird die Keto-Diät nicht empfohlen um allfällige Mängel auszuschliessen.
  • Ein zuviel wie auch ein zuwenig an Kohlenhydraten können Folgen haben. Mit der Oviva Ernährungsberatung holen Sie sich Unterstützung bei der Umstellung auf eine ausgewogene und vielfältige Ernährung.

Was ist eine ketogene Ernährung?

Die Keto-Diät – medizinisch auch ketogene Ernährung genannt – ist eine Ernährungsform, die den Energiebedarf des Körpers überwiegend aus Fetten deckt. Dadurch erzwingt sie die Verbrennung von Fett zur Energiegewinnung.

Im Fettverbrennungsmodus des Stoffwechsels – Mediziner nennen ihn Ketose – dienen den Körperzellen anstelle von Zucker sogenannte Ketonkörper als „Brennstoff“, die in der Leber aus Fetten gewonnen werden. Nach einer fettreichen, stark kohlenhydratreduzierten Mahlzeit bleibt entsprechend der Blutzuckerspiegel niedrig, und der Spiegel von Ketonkörpern im Blut steigt an.

Die Keto-Diät wurde in den 1920er Jahren zur Behandlung von Epilepsie entwickelt: Ketose führt vor allem bei an Epilepsie erkrankten Kindern zu einer deutlichen Abnahme der Häufigkeit und Stärke der Krampfanfälle. Durch das Aufkommen von Epilepsie-Medikamenten rückte das aufwändige ernährungstherapeutische Management der Erkrankung für Jahrzehnte weit in den Hintergrund, gewinnt jedoch seit den 1990er Jahren als ergänzende Behandlung sowie bei medikamentenresistenter Epilepsie erneut an Bedeutung. 

In der Zwischenzeit wurden weitere Einsatzzwecke für die Keto-Diät erprobt – so etwa zur Blutzuckerkontrolle bei Diabetes oder als Diät zum Abnehmen.

Keto-Diät: Was darf ich essen?

Die Standard-Keto-Diät deckt den Energiebedarf zu 60 bis 85 Prozent aus Fett und nur zu 5 bis 10 Prozent aus Kohlenhydraten. (Damit steht sie in deutlichem Kontrast zur typischen westlichen Ernährung, die in der Regel über 50 Prozent Kohlenhydrate enthält.) 

Proteine sollten etwa 10 bis 30 Prozent der zugeführten Kalorienmenge ausmachen. Bei einem Tagesbedarf von 2000 Kalorien sind das 130 bis 190Gramm Fett, 25 bis 50 Gramm Kohlenhydrate und 50bis 150 Gramm Protein. Es ist aber zu beachten, dass hier mindestens 0.8-1g Protein pro Kilo Körpergewicht abgedeckt wird.

spiegelei mit avocado und blaubeeren

Erlaubt sind entsprechend alle Lebensmittel, die ausschliesslich oder nahezu nur Fett und/oder Eiweiss enthalten. Zu den ketogenen Lebensmitteln gehören:

  • Alle Sorten Fleisch und Fisch
  • Tofu und Tempe
  • Wurstwaren ohne zugesetzte Kohlenhydrate
  • Eier
  • Rahm und, Käse Butter, Schmalz und andere tierische Fette
  • Pflanzliche Öle wie Olivenöl, Rapsöl, Hanföl, Leinöl, Baumnussöl
  • Kohlenhydratarme Nüsse und Samen: Kürbiskerne, Paranüsse, Macadamias, Mandeln, Pekanüsse, Kokosnüsse
  • Kohlenhydratarme Gemüse: u.a. Salate, Spinat, Pilze, Gurke, Zucchini, Tomate, Blumenkohl , Kohl, Spargel, grüne Bohnen
  • Kohlenhydratarme Früchte: Zitronen, Limetten, Beeren

Lebensmittel, die vermieden werden sollten

Im Rahmen einer ketogenen Ernährung müssen Sie Lebensmittel, die einfache Zucker enthalten, ebenso vermeiden wie Vollkornprodukte, kohlenhydratreiche Nüsse, stärkereiche Gemüse und Hülsenfrüchte sowie fruchtzuckerreiche Früchte. Deshalb müssen Sie den Verzehr der folgenden Lebensmittel stark einschränken oder ganz vermeiden:

  • Süssigkeiten, Zucker und Honig
  • Limonade, Fruchtsaft und Alkohol
  • Gebäck wie Brot, Brötchen und Kuchen
  • Reis, Nudeln, Griess, Haferflocken, Couscous und andere Getreideprodukte
  • Erdnüsse, Cashewnüsse, Pistazien
  • Kartoffeln, Süsskartoffeln, Mais, Wurzelgemüse
  • Erbsen, Linsen, Kichererbsen und Bohnen (ausser grüne Bohnen)
  • Süsse Fruchtsorten wie Bananen, Trauben, Mango, Ananas, Pflaumen, Orangen, Kirschen, Birnen, Pfirsiche, Äpfel

Ist eine ketogene Ernährung gesund?

Hier sollten wir zwischen kurzfristig und langfristig unterscheiden.

Kurzfristig: Ketose ist für unseren Körper nichts Ungewöhnliches: Dieser Stoffwechselzustand stellt sich immer dann ein, wenn keine gespeicherten Kohlenhydrate zur Energiegewinnung mehr vorhanden sind und der Körper beginnt, Fettreserven aufzuzehren. Die meisten Menschen verbringen jede Nacht einige Stunden in Ketose – und wer fastet, auch noch wesentlich länger. 

Aus medizinischer Sicht spricht zunächst einmal nichts dagegen, Ketose statt durch Fasten durch eine kohlenhydratarme Ernährung herbeizuführen. Im Gegenteil: Der Kohlenhydratverzicht wirkt sich unter anderem günstig auf den Spiegel der Stoffwechselhormone Insulin, Leptin und Ghrelin sowie auf Entzündungsprozesse im Körper aus und kann damit bei Übergewicht und verschiedenen chronischen Erkrankungen Gutes bewirken. 

Im Gegensatz zu bestimmten essenziellen Fetten und Aminosäuren, auf deren Aufnahme mit der Nahrung wir angewiesen sind, kann Kohlenhydratverzicht an sich auch keinen Mangel auslösen, da unser Körper Kohlenhydrate aus anderen Nahrungsbestandteilen selbst herstellen kann. Daher stellen einige Wochen oder Monate Keto-Diät für die meisten Menschen kein Problem dar. 

Langfristig: Ob die ketogene Ernährung langfristig wirklich gesund ist, bleibt umstritten. Viele Mediziner*innen sind der Meinung, dass bei dieser relativ einseitigen Ernährungsform leicht Nährstoffdefizite, Nahrungsfasermangel und Verdauungsprobleme entstehen können. Auch die uneingeschränkte Aufnahme von tierischem Fett und viel Fleisch widerspricht den Empfehlungen vieler Ernährungsexperten 

Ist die Keto-Diät zum Abnehmen geeignet?

Die Keto-Diät ist recht gut zum Abnehmen geeignet. Im Zustand der Ketose lässt das Hungergefühl nach, sodass sich ein Kaloriendefizit leichter verkraften lässt. Zudem deutet einiges darauf hin, dass in Ketose erreichte Gewichtsverluste nicht mit einem nennenswerten Verlust von Muskelmasse verknüpft sind und auch nicht zu einer Reduzierung des Energie-Grundumsatzes führen. (Beides sind typische unerwünschte Effekte fettreduzierter Diäten.) Eine kalorienreduzierte ketogene Ernährung führt daher in der Regel rasch zu deutlichen Gewichtsverlusten.

Trotzdem:. Es fehlt an Studien, die die gesundheitlichen Auswirkungen ketogener Ernährung über längere Zeiträume untersuchen. Zudem gelingt es den wenigsten Menschen, diese stark kohlenhydratreduzierte Ernährungsweise längerfristig durchzuhalten. Wenn Sie wirklich nachhaltig abnehmen möchten, müssen Sie Ihre Ernährung langfristig individuell umstellen – nur so vermeiden Sie letztlich eine erneute Gewichtszunahme.

Und: Für eine bestimmte Gruppe von Menschen ist die Keto-Diät überhaupt nicht geeignet: Menschen mit Nieren- und Lebererkrankungen, Schwangere, Menschen mit Herzerkrankungen, Essstörungen 

 

Nachhaltige Ernährungsumstellung mit Oviva vs. Keto-Diät

Eine als ausgewogen betitelte Ernährung und die Keto-Diät unterscheiden sich. Die folgende Tabelle fasst die wesentlichen Unterschiede für Sie zusammen.

Ernährungsumstellung  mit Oviva Keto-Diät
Nachhaltigkeit Langfristig umsetzbar und anpassbar an Lebensphasen und individuelle Bedürfnisse. Meist nur kurz- bis mittelfristig durchführbar aufgrund strenger Einschränkungen.
Flexibilität Kein strikter Verzicht; Fokus auf Vielfalt und Ausgewogenheit. Verzicht auf Kohlenhydrate, begrenzte Lebensmittelauswahl.
Nährstoffausgewogenheit Bietet eine vollständige Versorgung mit allen notwendigen Makro- und Mikronährstoffen. Kann zu Nährstoffmängeln führen, besonders bei langfristiger Einhaltung.
Gesundheitliche Auswirkungen Unterstützt eine ganzheitliche Ernährung und Prävention von Krankheiten durch eine vielseitige Ernährung. unklar 
Benutzerfreundlichkeit Einfach in den Alltag zu integrieren durch persönliche Beratung und Unterstützung durch die App. Erfordert Wissen über Lebensmittel und ihre Kohlenhydratgehalte.
Unterstützung Kontinuierliche Unterstützung durch eine Ernährungsfachkräft. Meist selbstgesteuert, ohne professionelle Begleitung.
Alltagstauglichkeit Erlaubt flexible Essgewohnheiten, sodass das gemeinsame Essen in Restaurants oder bei Freunden ohne Einschränkungen möglich ist. Oft aufwendig , da viele gängige Lebensmittel vermieden werden müssen.
Langfristiger Erfolg Ausgerichtet auf nachhaltige Veränderungen und langfristige Erfolge. Oft schnelle Anfangserfolge, jedoch hohe Rückfallquote bei Beendigung der Diät.

Sie haben weitere Fragen zu Ernährungsthemen und wünschen sich Hilfe bei der Umstellung auf einen ausgewogenen, vielfältigen Speiseplan? Oviva ist für Sie da. Unsere Beratung kombiniert die persönliche Ernährungsberatung mit der digitalen Unterstützung durch eine smarte App.

Die Oviva Beratung hilft Ihnen dabei, auch in stressigen Zeiten die richtigen Ernährungsentscheidungen zu treffen und Ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. 

Wussten Sie, dass Sie sich Oviva ärztlich verordnen lassen können? Die meisten Krankenkassen übernehmen bei bestimmten Diagnosen die Kosten.

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Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

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Monika Schmid

Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

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