Warum spüre ich kein Sättigungsgefühl und was kann ich tun?

Wenn Ihnen das Sättigungsgefühl fehlt, kann dies verschiedene Ursachen haben, wie etwa ein unausgeglichener Tagesrhythmus, ein zu grosser Magen, Ablenkungen während des Essens oder sogar psychologische Faktoren. Mit der richtigen Unterstützung können Sie Ihr Sättigungsgefühl jedoch wiederbekommen.

Mit der Ernährungstherapie von Oviva erhalten Sie individuell abgestimmte Ernährungsempfehlungen, die Ihnen dabei helfen Ihr Sättigungsgefühl wiederzufinden. Prüfen Sie jetzt, ob die Kosten der Ernährungsberatung in Ihrem Fall von Ihrer Krankenkasse übernommen werden.

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Kein Sättigungsgefühl? Das sind die Ursachen und das können Sie tun

Ständig essen, ohne satt zu werden – für manche klingt es wie ein Traum, kein Sättigungsgefühl zu haben. Für Betroffene wird es zur Qual: Ständiger Appetit führt zu Frustration und lässt das Gewicht zügig ansteigen. Aber es gibt Abhilfe. Eine Ernährungs- und Bewegungstherapie kann helfen, zu einem ausgewogenen Essverhalten zurückzufinden.

Was ist Hunger?

Hunger ist ein starkes Gefühl, das fast jeder kennt. Es ist ein lebenswichtiges Signal, denn Hunger signalisiert dem Körper, dass eine Nahrungsaufnahme nötig ist. Das Gefühl äussert sich in verschiedenen Formen:

  • Ihr Magen knurrt
  • Sie spüren ein leeres, flaues Gefühl im Magen
  • Sie spüren ein leichtes Schwächegefühl
  • Sie spüren ein leichtes Unwohlsein
  • Sie sind gereizter als vorher
  • Sie sind unkonzentriert
  • Sie sind müde

Das sagen Wissenschaftler über Hunger

Medizinisch betrachtet entsteht Hunger auf verschiedenen Wegen. Wenn kein Sättigungsgefühl eintritt, sind meist zwei Hunger-Reize gestört:

  1. Dehnung des Magens

Der Magen „spürt“ seine Dehnung und sendet dem Gehirn entsprechende Signale. Wenn Sie kein Sättigungsgefühl verspüren, ist möglicherweise der Magen zu gross.

  1. Botenstoff Leptin

Leptin ist ein Botenstoff im Körper, der das Sättigungsgefühl auslöst. Bei Patient*innen, die kein Sättigungsgefühl kennen, ist die Verarbeitung des Botenstoffes oft gestört.

Was ist Appetit?

Appetit ist das Verlangen, etwas Wohlschmeckendes zu essen. Auch wenn Hunger und Appetit häufig gleichwertig verwendet werden, unterscheiden sie sich doch ganz klar voneinander.

Appetit ist von Lust geprägt. Angeboren ist zum Beispiel die Lust auf Süsses. Die kennt so gut wie jeder. Andere Formen von Appetit bilden sich hingegen erst im Laufe des Lebens heraus. Haben Sie als Kind bestimmte Lebensmittel zur Belohnung erhalten? Dann bekommen Sie vermutlich noch heute Appetit darauf, wenn Sie sich belohnen möchten. Das zeigt: Appetit kann auch dann auftreten, wenn Sie eigentlich nicht hungrig sind.

Folglich kann ein gestörter Appetit eine Ursache für die Entstehung von Adipositas oder Diabetes Typ 2 sein.

Interessant zu wissen:

Appetit wird meist durch äussere Reize ausgelöst. Wenn es verführerisch nach frischen Waffeln oder gebratenem duftet, entsteht Verlangen danach.

Was ist Sättigung und wie weiss ich, dass ich satt bin?

Sättigung ist der Gegenspieler von Hunger. Beim Essen sollte der Hunger nachlassen und mit der Zeit ganz verschwinden. Wenn Sie genau die Menge gegessen haben, die Ihr Körper benötigt, ist das die perfekte Sättigung. Es gibt aber auch die Übersättigung, bei der zu viel gegessen wurde. Wenn kein Sättigungsgefühl eintritt, führt das oft zu unkontrolliertem Essverhalten. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Gefühle, die im Zusammenhang mit dem Essen auftreten können:

Signale für Hunger, Appetit, Sättigung, Überessen und Heisshunger

Gefühl Gedanken
Hunger Ihr Magen ist leer. Der Körper meldet: Es liegt ein Nahrungsmangel vor und es wird Energie benötigt. “Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, mein Magen knurrt und ich muss ans Essen denken.“
Appetit Lust oder Wunsch, etwas Bestimmtes zu essen. Sie denken an etwas, sehen, hören oder riechen etwas Essbares, auf das Sie Lust haben. Mmh, wie das aus der Bäckerei duftet. Jetzt habe ich Lust auf eine Brezel.”
Sättigung Ihr Hunger ist gestillt. Es besteht kein Verlangen mehr, zu essen. “Nach dem Essen fühle ich mich richtig wohl und gestärkt.”
Überessen Sie haben weit über das Sättigungsgefühl hinaus gegessen – mit starkem Völlegefühl, Druckgefühl im Bauch, Bauchschmerzen und/oder starker Müdigkeit. „Ich habe so viel gegessen, mir ist richtig schlecht.“
Heißhunger Sehr starker Drang, zu essen oder nach bestimmten Lebensmitteln – etwas Süßes, Salziges oder Fettiges. “Ich brauche ganz dringend und sofort etwas Süßes.”

Warum habe ich kein Sättigungsgefühl? Ursachen im Überblick

Wenn Sie kein Sättigungsgefühl verspüren, gibt es verschiedene mögliche Ursachen. Häufig ist auch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren der Grund für Ihr Missempfinden. Im Folgenden sehen Sie die möglichen Gründe für ein fehlendes Sättigungsgefühl.

Zu grosser Magen

Ein grosser Magen ist selten der Ausgangspunkt von fehlendem Sättigungsgefühl, kann aber dazu beitragen. Durch Aufnahme von zu viel Nahrung dehnt sich unser Magen. Das führt dazu, dass der Magen mehr Inhalt aufnehmen kann und erst später Reize der Sättigung ans Gehirn weiterleitet.

Im Rahmen einer Adipositas Behandlung steht daher gelegentlich die Frage einer Magenverkleinerung im Raum. Grundsätzlich zeigen aber Ernährungs- und Bewegungstherapie sehr gute Erfolge ohne operativen Eingriff.

Fehlender Tagesrhythmus

Der Schlaf steht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in einem Zusammenhang mit dem Ernährungsverhalten. Wenn Sie kein Sättigungsgefühl verspüren, kann Schlafmangel der Grund sein. Durch diese Art von Stress wird vermehrt Ghrelin ausgeschüttet. Das ist ein Hormon, das Appetit macht.

Resistenz gegen Leptin

Leptin ist das Hormon, das dem Gehirn das Sättigungsgefühl vermittelt. Es wird allerdings auch in Fettzellen produziert. Dadurch ist das Gehirn die ganze Zeit einem hohen Leptinspiegel ausgesetzt. Die Folge: Es reagiert nicht mehr auf das Hormon und Betroffene verspüren dauerhaft Hunger. Übergewicht und kein Sättigungsgefühl treten daher häufig in Kombination auf und können einander verstärken.

Psychologische Ursachen

Neben den körperlichen Ursachen gibt es psychologische Gründe, warum Betroffene kein Sättigungsgefühl verspüren. Wie erwähnt, spielt das Belohnungssystem eine grosse Rolle bei der Entstehung von Appetit. Wenn Sie sich mit einer Mahlzeit oder einer Süssigkeit belohnen, essen Sie nicht aus Hunger, sondern aus positiver Lust.

Ebenso gibt es das sogenannte emotionale- oder Frustessen. Hier dient das Essen dazu, negative Empfindungen auszugleichen. Auf diese Weise liegt die Energiezufuhr häufig deutlich höher als der Bedarf und es kann zu Übergewicht und später zur Adipositas kommen.

Gut zu wissen: Psychologische Tricks können auch beim Abnehmen helfen. Kleinere Teller sorgen zum Beispiel dafür, dass die Mahlzeit grösser aussieht, obwohl sie in Wahrheit kleiner ist als üblich.

Ablenkung

Einen anderen Grund für fehlendes Sättigungsgefühl können Ablenkungen darstellen. Wer häufig beim Fernsehen isst oder nebenbei am Laptop sitzt, achtet in der Regel nicht auf sein Sättigungsgefühl. Auf diese Weise ist es möglich, das Sättigungsgefühl abzutrainieren.

Welche Probleme entstehen, wenn ich kein Sättigungsgefühl habe?

Wenn Sie kein Sättigungsgefühl haben, wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer übermässigen Kalorienzufuhr führen. Diese überschüssige Energie aus der Nahrung wird vom Körper gespeichert. Langfristig kann sich Übergewicht oder eine Adipositas mit weiteren Symptomen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden und Kurzatmigkeit bis hin zu Diabetes Typ 2 entwickeln.

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Wie nennt man die Krankheit eines fehlendes Sättigungsgefühl?

Krankheiten, bei denen Menschen kein Sättigungsgefühl haben, heissen Prader-Willi-Syndrom, Binge-Eating-Störung oder auch Adipositas. Es gibt also verschiedene Krankheitsbilder.

Beim Pader-Willi-Syndrom, kurz PWS, spüren Menschen wegen eines Gendefekts kein Sättigungsgefühl. Diese Erkrankung tritt jedoch sehr selten auf und sollte immer ärztlich geprüft werden.

Bei der Binge-Eating-Störung haben Menschen immer wieder Essanfälle. Betroffene spüren oftmals kein Sättigungsgefühl mehr, was es schwierig macht, mit dem Essen zu stoppen.verspüren Menschen kein Sättigungsgefühl, aber dafür Fressattacken. Die Behandlung sollte möglichst früh beginnen, um anhaltende Erfolge gegen die quälende Heisshungeranfälle zu erzielen.

Adipositas und Übergewicht können ebenfalls dazu führen, dass Sie kein Sättigungsgefühl haben. Zudem sind diese Diagnosen häufig die Folge eines gestörten Essverhaltens.

Ob kein Sättigungsgefühl eine Krankheit ist, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. In manchen Fällen steht eine Erkrankung dahinter, in anderen eine psychologische Ursache. In jedem Fall gibt es geeignete Hilfe. Bei Übergewicht und Adipositas zeigt die Kombination aus Ernährungs- und Bewegungstherapie mit einer erfahrenen Ernährungsfachkraft oft Erfolge. Bei Oviva wird dieser Ansatz mit einer digitalen App unterstützt. 

Gut zu wissen:

Zum erfolgreichen Abnehmen ist das Sättigungsgefühl wichtig, weil es Sie davor bewahrt, zu viel Nahrung zu sich zu nehmen.

Wie bekomme ich wieder ein Sättigungsgefühl?

Sie bekommen Ihr Sättigungsgefühl wahrscheinlich wieder, wenn Sie achtsamer essen. So wie dem Körper das Gefühl für Sättigung verloren gegangen ist, so können Sie es ihm wieder beibringen. Unterstützung ist hierbei hilfreich.

Zusammen mit der Oviva App erhalten Sie individuell abgestimmte Ernährungsempfehlungen was die Qualität und die Menge des Essens betrifft. Ergänzt wird diese Therapie mit allgemeinen Lernprogrammen, die Themen wie Hunger-Sättigung, optimale Mahlzeitenzusammenstellung und viele weitere Ernährungsthemen detailliert aufnehmen..

Tipp:

Essen Sie langsamer und mit Bedacht, geniessen Sie die einzelnen Zutaten und nehmen Sie sich die Zeit, das Essen zu schmecken. So hat der Körper die nötige Ruhe und Geduld, die langsame Sättigung wahrzunehmen.

Wie entsteht das Sättigungsgefühl?

Ein gut gefüllter Magen hat einen wesentlichen Anteil an der Wahrnehmung von Hunger und Sättigung. Eine ausreichende Magendehnung bewirkt, dass Sättigungssignale an Ihr Gehirn weitergeleitet werden. Dies kann etwa 15 – 20 Minuten dauern. 

Schnelles Essen und Lebensmittel mit einer hohen Energiedichte, wie Schokolade, fettreicher Käse oder fettreiche Wurst, führen deshalb zu einer verminderten Wahrnehmung der Sättigung. Geben Sie Ihrem Körper also Zeit, die eintretende Sättigung wahrzunehmen.

Warum ist Hunger wichtig zum Abnehmen?

Hunger ist wichtig zum Abnehmen, um ein Gefühl für den eigenen Bedarf zu bekommen. Die meisten Betroffenen mit Adipositas essen nicht aus Hunger, sondern aus Appetit (Lust). Wenn Sie den Unterschied zwischen diesen beiden Empfindungen spüren, ist es in der Regel leichter, wieder sagen zu können: Ich bin satt.

Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

Geprüft durch:

Monika Schmid
Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

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