Welche Ernährung ist nach einem Herzinfarkt empfehlenswert?

Oftmals sind Herzprobleme direkt mit Übergewicht und einem ungesunden Lebensstil verknüpft. Ein Herzinfarkt ist ein ernstzunehmendes Warnsignal: Es ist höchste Zeit für eine Ernährungsumstellung. Bei dieser unterstützen Sie die Oviva Ernährungsfachpersonen gerne. In vielen Fällen werden die Kosten (abzüglich Franchise und Selbstbehalt) für die Beratung von der Krankenkasse gedeckt. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Medikamente zur Senkung von Blutfettwerten und Bluthochdruck sind sinnvoll.
  • Eine ausgewogene Ernährung ist nach einem Herzinfarkt der wichtigste Faktor auf dem Weg zurück zu einem belastbaren Kreislauf.
  • Frische Lebensmittel, viel Gemüse und Früchte, Vollkornprodukte, Fisch und pflanzliche Fette: So sieht eine herzgesunde Ernährung aus.
  • Achtung beim Abnehmen bei Herzproblemen: Besser langsam und stetig als durch eine Crash-Diät!     

Was ist ein Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt ist eine potentiell lebensgefährliche Durchblutungsstörung des Herzmuskels. Sie entsteht durch den Verschluss oder einer Verstopfung einer Koronararterie. Koronararterien – auch Herzkranzgefässe genannt – sind die Blutgefässe, die den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Kann die betroffene Arterie nicht wieder geöffnet werden, führt ein Herzinfarkt zum Absterben von Herzmuskelgewebe. Je nach Ausmass des Gewebeschadens bleibt eine chronische Herzschwäche zurück. 

Symptome eines Herzinfarkts

Eine Kombination folgender Symptome weist auf einen Herzinfarkt hin:

  • Starke Schmerzen, Brennen, Druck und/oder Engegefühl in der Brust für mehr als fünf Minuten – typisch ist der von starken Angstgefühlen begleitete sogenannte „Vernichtungsschmerz“ 
  • Ausstrahlende Schmerzen: spürbar vor allem in Schultern und Armen, Hals und Nacken, Oberbauch und Unterkiefer
  • Atemnot
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Schwäche, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiss

Aber: Nicht jeder Herzinfarkt zeigt so eindeutige Symptome. Mitunter sind Schmerzen nur in Schultern, Hals, Oberbauch oder Kiefer zu spüren, was zu Fehldiagnosen führen kann. Selten kann ein Herzinfarkt sogar ganz symptomfrei verlaufen.

So zeigt sich ein Herzinfarkt bei Frauen

Ein Herzinfarkt bei Frauen zeigt sich oft weniger deutlich als bei Männern. Weil häufig die Brustschmerzen als klares Symptom fehlen, wird ungefähr ein Drittel der Herzinfarkte bei Frauen gar nicht erkannt. Anzeichen eines Herzinfarkts bei Frauen sind auch:

  • Schmerzen im Nacken und zwischen den Schulterblättern
  • Kopfschmerzen
  • Kieferschmerzen, die häufig als Zahnschmerzen interpretiert werden
  • Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
  • Starke Kurzatmigkeit
  • Schweissausbrüche
  • Schwäche, Erschöpfung, grippeähnliche Symptome

Ursachen und Risikofaktoren für einen Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt wird durch den Verschluss einer Koronararterie ausgelöst. Ursache ist in den meisten Fällen ein Blutgerinnsel, das den Querschnitt des Blutgefässes verstopft. Solche Gerinnsel lösen sich typischerweise aus arteriosklerotischen Ablagerungen an den Wänden der Koronararterien.

Der wichtigste Risikofaktor für einen Herzinfarkt ist die Verengung der Herzkranzgefässe durch Arteriosklerose (Gefässverkalkung). Arteriosklerose tritt oft  im Zusammenhang mit Bluthochdruck, erhöhten Blutfett- und Blutzuckerwerten und Übergewicht beziehungsweise Adipositas auf. Auch Raucher haben ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.

Von Adipositas sprechen Ärzte ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30. Mit unserem BMI-Rechner können Sie Ihren BMI ermitteln.

Kann man einem Herzinfarkt vorbeugen?

Auch wenn es familiäre Veranlagungen gibt: Einem Herzinfarkt lässt sich wirksam vorbeugen! 

Der typische Lebensstil der westlichen Länder ist geprägt von Bewegungsmangel und einer Ernährung, die zu viel Zucker, tierische Produkte und industriell verarbeitete Lebensmittel enthält. Diese Lebens- und Ernährungsgewohnheiten stehen in direktem Zusammenhang mit Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch mit vielen Krebserkrankungen und weiteren Zivilisationsleiden. Wer auf gesunde Ernährung, mehr Bewegung, Reduzierung des Körpergewichts und der Blutfett- und Blutzuckerwerte achtet, ist auf einem guten Weg – nicht nur, was die Herzgesundheit angeht.

Diese wichtigen Veränderungen müssen Sie nicht allein bewältigen! Studien haben gezeigt, dass Menschen, die eine professionelle Ernährungsberatung nutzen, erfolgreicher abnehmen und ihre Gesundheitsrisiken deutlicher verringern als die, die es ohne Unterstützung versuchen. Oviva setzt auf einen Ansatz, bei dem persönliche Beratung mit einer smarten App kombiniert wird: In den meisten  Fällen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für unsere Leistungen. Die Oviva Ernährungsfachpersonen zeigen Ihnen, wie Sie nach einem Herzinfarkt essen sollten, um gesund abnehmen zu können, und begleiten Sie auf dem Weg zu einem herzgesunden Lebensstil.

Mit Oviva fühlen Sie sich spürbar gesünder und fitter

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Ernährung nach einem Herzinfarkt

Ein durchgemachter Herzinfarkt sollte Anlass für eine Ernährungsumstellung sein. Die wichtigsten Punkte für die Ernährung nach einem Herzinfarkt sind:

  • Senkung der Blutfettwerte durch eine fett- und cholesterinbewusste Ernährung
  • Senkung der Blutzuckerwerte durch eine kohlenhydratbewusste Ernährung
  • Senkung des Blutdrucks unter anderem durch eine salzärmere Ernährung

Gesund essen nach Herzinfarkt – das bedeutet in erster Linie eine Ernährung, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln ist. Dazu gehören frisches, roh verzehrtes oder selbst zubereitetes Gemüse und Früchte sowie Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte, aber auch Nüsse und Samen. 

  • Kohlenhydrate kommen am besten aus Gemüse und Vollkornprodukten. Der Verzehr von Zucker und Weissmehl sollte stark eingeschränkt werden.
  • Der Fettbedarf wird überwiegend aus pflanzlichen Ölen und Seefisch gedeckt.
  • Optimale Proteinquellen einer herzgesunden Ernährung sind Fisch, magere Milchprodukte Geflügel und Hülsenfrüchte.
  • Rotes Fleisch, Wurstwaren, fette Milchprodukte und Eier kommen nur selten auf den Tisch.
  • Getränke sind zuckerfrei.

Durch eine solche Ernährung nehmen Sie automatisch auch weniger Kalorien zu sich: Dafür sorgt schon der Ersatz von Limonaden, Eistees und Säften durch Wasser und ungezuckerte Tees. Sie möchten Ihre Kalorienzufuhr noch weiter reduzieren? Achtung: Crash-Diäten können das Herz belasten – empfehlenswerter bei Herzproblemen ist deshalb eine langsame, stetige Gewichtsabnahme. Am besten, Sie holen sich professionelle Hilfe beim Abnehmen! 

Welche Lebensmittel sind gut für das Herz?

Nachgewiesenermaßen gut für das Herz sind:

  • Eine möglichst große Vielfalt von Gemüse und Früchten – besonders wertvoll sind die kräftig bunten Sorten
  • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren – gute Lieferanten sind pflanzliche Öle wie Olivenöl, Rapsöl oder Leinöl sowie Lachs, Makrele und Hering.
  • Nahrungsfasern – diese finden sich reichlich in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten sowie in Gemüse und Früchten.

Anhaltspunkte gibt es darüber hinaus auch für die herzgesunde Wirkung von fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt oder Sauerkraut.

Was sollte man nach einem Herzinfarkt vermeiden?

Alkohol und Zigaretten sind nach einem Herzinfarkt noch weniger angeraten als davor. Auf Zigaretten sollten Sie verzichten – die gefässverengende Wirkung von Nikotin ist genau das, was Sie bei bereits geschädigten Blutgefässen nicht brauchen. Auch den Genuss von Alkohol sollten Sie stark einschränken. Allerdings gibt es viele Studien, die einem (aber wirklich nur einem!) täglichen Glas Rotwein wegen der enthaltenen Antioxidantien eine gesundheitsfördernde Wirkung bescheinigen. Wenn Sie bis anhin aber keinen Rotwein getrunken haben, haben Sie keinen gesundheitlichen Nutzen davon, wenn Sie nach einem Herzinfarkt damit beginnen. 

Wenn es so etwas wie verbotene Lebensmittel nach einem Herzinfarkt gibt, dann sind das in erster Linie Fast Food und industriell verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, Süssigkeiten und Snacks. Was diese Produkte so problematisch macht, ist nicht nur ihre ungesunde Zusammensetzung mit viel Salz und/oder Zucker, schnell verdaulichen Mehlen, minderwertigen Fetten, kaum Nahrungsfasern oder Vitalstoffen. Besonders problematisch ist der Umstand, dass sie stark dazu verführen, viel zu viel davon zu essen. In diesem Zusammenhang sollen auch Trans-Fette erwähnt werden: Diese häufig in Margarine und Fertigprodukten enthaltenen industriell hergestellten Fette erhöhen ebenfalls das Risiko von Erkrankungen der Herzkranzgefässe.

Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

Geprüft durch:

Monika Schmid
Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

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