Junge Frau isst einen Salat

Was sollten Sie bei der Ernährung bei Gicht beachten?

Gicht kann das Leben ganz schön beeinträchtigen – doch zum Glück können Sie selbst aktiv werden, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie eine gezielte Ernährungsumstellung Ihnen dabei helfen kann, Gichtanfälle zu reduzieren und Ihr Wohlbefinden zu steigern. Gerne unterstützen Sie die Ernährungsfachpersonen von Oviva auch persönlich dabei, Ihre Ernährung und Gewohnheiten optimal anzupassen. In vielen Fällen wird unsere App-begleitete Ernährungsberatung übrigens von Ihrer Krankenkasse übernommen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Stoffwechselerkrankung Gicht:  Die Erkrankung ist zwar nicht heilbar, lässt sich mit der richtigen Ernährung aber in den Griff bekommen. 
  • Empfohlene Lebensmittel besitzen einen geringen Gehalt an Purinen und enthalten gleichzeitig wenig Zucker, was insbesondere beim Abnehmen wichtig ist.
  • Nicht empfohlene Lebensmittel sind solche, in denen Purine stecken. Fisch, Fleisch und bestimmte pflanzliche Lebensmittel sollten daher nur in Massen konsumiert werden.

Definition: Was ist Gicht? 

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die die Gelenke betrifft. Dabei kommt es aufgrund einer übermässigen Anreicherung von Harnsäure im Körper zu Entzündungen an Gelenken. Innerhalb weniger Stunden schwellen bestimmte Gelenke an, wobei die Entzündungen nach etwa ein bis zwei Wochen wieder verschwunden sind. Unbehandelt kann die Erkrankung die Gelenke dauerhaft schädigen und die Nieren nachhaltig in Mitleidenschaft ziehen.

Wie kommt es zu Gicht?

Es kommt zu Gicht, da sich Harnsäure in Form mikroskopisch kleiner Kristalle in den Gelenken ablagert. In den meisten Fällen ist eine Ausscheidungsstörung der Nieren die Ursache für diese Ablagerungen, seltener können Tumorerkrankungen der Auslöser sein. Daher ist Gicht meistens erblich bedingt und auch nicht heilbar. Mit Hilfe richtig ausgewählter Lebensmittel lässt sich der Harnsäurespiegel im Blut oft langfristig senken, weshalb Betroffene von einer individuell angepassten Ernährung stark profitieren und so Anfälle hinauszögern bzw. vermeiden können.

Richtige Ernährung bei Gicht 

Die richtige Ernährung ist bei Gicht von essenzieller Bedeutung, um Folgeschäden zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Viele Lebensmittel enthalten Purine, die im Körper zu Harnsäure abgebaut werden. Für eine dauerhafte Senkung des Harnsäurespiegels im Körper sollte daher purinarm gegessen und getrunken werden. Es gibt aber auch viele pflanzliche Nahrungsmittel, die einen hohen Gehalt an Purin aufweisen und welche man daher ebenfalls reduzieren sollte. Einen Überblick zu empfohlenen und ungeeigneten Nahrungsmitteln erhalten Sie weiter unten.

Für die richtige Ernährung bei Gicht spielen Erfahrungswerte eine grosse Rolle. Bei Oviva finden Sie Ernährungsfachpersonen, die sich intensiv mit der richtigen Ernährung bei dieser Erkrankung auseinandergesetzt haben. Wenn Sie darüber hinaus Abnehmen wollen, kann man sich schnell im Wald der Empfehlungen verirren. In diesem Falle unterstützen wir Sie gerne, damit Sie auch bei Übergewicht und Adipositas gesund abnehmen und Ihre Lebensqualität trotz Gicht beibehalten können. Zusammen mit Ihrer Ernährungsfachperson erarbeiten Sie die idealen Ernährungs- und Verhaltensänderungen. Eine entsprechende Beratung zahlt die Krankenkasse, wenn Sie über eine Verordnung von Ihrem ärztlichen Fachpersonal verfügen.

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Gicht Ernährung Tabelle

Für die Ernährung bei Gicht bietet es sich an, mit einer Tabelle wie unten zu arbeiten. Diese zeigt Ihnen, welche Lebensmittel einen niedrigen bzw. hohen Gehalt an Purin aufweisen. Dabei ist die folgende Tabelle um Nahrungsmittel ergänzt, die aufgrund des hohen Gehalts an Zucker oder anderen Nährstoffen bei Gicht weniger zu empfehlen sind. Das ist insbesondere wichtig, wenn Sie die besten Lebensmittel zum Abnehmen bei Gicht suchen.

Empfohlene LebensmittelWeniger empfohlene Lebensmittel
Früchte

2 Portionen/Tag

Alle Fruchtsorten

bei Übergewicht nur in Massen:

Ananas, Banane, Trauben, Honigmelone

     

Gezuckerte Fruchtkonserven und Fruchtmus, kandierte Trockenfrüchte, Fruchtsäfte, Smoothies

     

Gemüse

3 Portionen/Tag

Rucola, Löwenzahn, Kohlrabi, Gurke, Karotten, Peperoni, Kürbis, Tomaten, Brokkoli, Feldsalat, KopfsalatSpargel, Champignons, Spinat, Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Sojabohnen, Schwarzwurzeln, Kohlsorten, getrocknete Pilze
Getreideprodukte und BeilagenVollkornbrot, Kartoffeln (gegart und geschält), ungesüsste Müsli ohne getrocknete Früchte, Vollkornnudeln, VollkornreisWeissmehlprodukte, gesüsstes Müsli, polierter Reis, Sojamehlprodukte, fettreiche Kartoffelspeisen (z.B. Pommes)
Nüsse

max. ca. 20 g am Tag

Haselnüsse, Mandeln, Baumnüsse, Paranüssein Öl geröstete Nüsse, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne
Fleisch

max. 2 kleine Portionen pro Woche, 125g Rohgewicht

Mageres Geflügel ohne Haut, und Geflügelaufschnitt

in Massen:

mageres Rind, Kalb- oder Wildfleisch, Corned Beef

Rinderleber, Ente, Hase, Reh, Schwein, Kalb, Innereien, fettreiches Fleisch, Speck, fettreiche Wurst oder Wurst mit Innereien
Milch und MilchprodukteKäse, Naturjoghurt, Buttermilch, Milch, Quark     gesüßte Fertigprodukte wie Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Sahnequark, Kakaozubereitungen, Fruchtbuttermilch, gesüßte Milchmixgetränke
Meeresfrüchte und Fisch

max. 2 kleine Portionen pro Woche, 125g Rohgewicht

Immer ohne HautHaut von Fisch

     

GetränkeWasser und ungesüsster TeeZuckerhaltige Getränke, Alkohol, Sojadrink, Bier (auch alkoholfreies), Softdrinks, Fruchtsaft

Milch gilt als purinfrei, ebenso wie Stärke oder Honig. Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, sollte bei Fleischersatzprodukten vorsichtig sein. Tofu besitzt einen mittelhohen Puringehalt, sodass entsprechende Gerichte bei Gicht weniger empfehlenswert sind. Fisch und Meeresfrüchte wie Makrele und Hering versorgen den Körper mit viel gesunden Omega-3-Fettsäuren, können von Gicht-Betroffenen aber nur begrenzt verzehrt werden. Es wird empfohlen, diese nur maximal einmal pro Woche zu essen. Vermeiden Sie dabei insbesondere die Haut, da diese besonders viel Purine enthalten.

Welches Gemüse sollte man bei Gicht nicht essen?

Zu dem Gemüse, das man bei Gicht nicht essen sollte, gehören alle Sorten mit einem hohen Anteil an Purinen. Allerdings gilt das unter Auflagen, denn grundsätzlich sollte der Menüplan möglichst vielfältig gestaltet sein und viele der aufgeführten Gemüsesorten gelten aufgrund ihres hohen Vitamin- und Mineraliengehalts als sehr gesund. Ärztinnen und Ärzte empfehlen daher, den Konsum vom individuellen Empfinden und der tatsächlichen Harnsäure-Konzentration im Blut abhängig zu machen. Zumindest sollte der Verzehr nicht täglich erfolgen und die Portionsgrösse entsprechend eher klein sein.

Welche Früchte sollte man bei Gicht vermeiden?

Bei Gicht sollten Früchte mit einem hohen Fruchtzuckeranteil vermieden werden. Insbesondere Trockenfrüchte enthalten viel Zucker. Meistens werden Früchte aber gut vertragen, sodass es dabei vergleichsweise wenig Einschränkungen gibt. Sie sollten beim Verzehr von Honigmelonen, Trauben oder Bananen vorsichtig sein. Birnen sind ebenfalls sehr süss, enthalten aber nur wenig Purin. 

Richtige Ernährungsberatung bei Gicht

Die richtige Ernährungsberatung ist bei Gicht ein entscheidender Faktor, um Entzündungen zu vermeiden und das Wohlbefinden zu stärken. Bei Übergewicht und Adipositas ist es wichtig, Gewicht langsam zu reduzieren, um die Harnsäurekonzentration im Blut zu senken [4]. Die allgemein empfohlenen Lebensmittel bei Gicht sind aufgrund der Fokussierung auf den Puringehalt nicht immer die besten, um auch gesund abnehmen zu können. Das Oviva-Team steht Ihnen bei dieser herausfordernden Aufgabe zur Seite, indem Sie fachkundige Beratung erhalten und Fachpersonen mit Ihnen zusammen eine für Sie abgestimmte Ernährung zusammenstellen.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Ernährungsberatung, wenn Sie eine ärztliche Verordnung haben. Bezahlt Ihre Krankenkasse die Ernährungsberatung in Ihrem Fall?

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Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

Geprüft durch:

Monika Schmid
Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

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