Dumping-Syndrom nach Magen-OP: Was kann ich tun?

Wenn nach dem Essen der Schwindel kommt: Beim Dumping-Syndrom gelangt Nahrung zu schnell vom Magen in den Dünndarm, was mit verschiedenen Symptomen verbunden ist. Das Syndrom tritt oft nach operativen Eingriffen am Magen auf, etwa einer Magenbypass-Operation, also der Verkleinerung des Magens. 

Dieser Beitrag klärt auf, wie Sie dem vorbeugen können und wie Sie das Syndrom beim Auftreten in den Griff bekommen. In jedem Fall kann – so viel vorab – eine Ernährungsumstellung hin zu kleineren und dafür häufigeren Mahlzeiten helfen. Oviva kann Sie hierbei unterstützen. Wussten Sie, dass die Kosten für unsere Ernährungsberatung in vielen Fällen von der Krankenkasse übernommen werden?

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Das Wesentliche in Kürze

  • Das Dumping-Syndrom betrifft vor allem Patient*innen, bei denen Teile des Magens entfernt wurden, was die normale Verdauung beeinträchtigt.
  • Das Syndrom teilt sich in „zwei Phasen“ auf, von denen meist nur eine zutrifft: Frühdumping oder Spätdumping jeweils früher oder später nach einer Mahlzeit.
  • Normalerweise ist das Dumping-Syndrom nicht direkt gefährlich, kann aber die Lebensqualität beeinträchtigen und (eher selten) einen schweren Verlauf haben.
  • Durch konkrete Ernährungsumstellungen kann man dem Dumping-Syndrom vorbeugen beziehungsweise die Symptome vermeiden. 

Was ist das Dumping-Syndrom?

Der Name des Dumping-Syndroms leitet sich aus dem Englischen „Dumping“ ab, das übersetzt „Abladen / Ausschütten“ bedeutet. Und tatsächlich trifft dieses Wort den Vorgang auch sehr genau: Beim Dumping-Syndrom kommt es zu einer zu schnellen Magenentleerung nach Mahlzeiten (sogenannte „Sturzentleerung“). Sprich: Speisebrei wird in den Dünndarm weitergeleitet, bevor sie gänzlich verdaut ist. Dadurch kann es zu verschiedenen Symptomen kommen, die entweder unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme (frühes Syndrom) beziehungsweise eine bis drei Stunden später (spätes Syndrom) auftreten. 

Meistens führen Abnehm-OPs wie Magenverkleinerungen (Bypass-Operationen) zu dem Syndrom. Gefährlich ist es in diesem Fall normalerweise nicht. Ausserdem kann man die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch von vornherein durch bestimmte Präventionsmassnahmen vor und nach der OP senken.

Ursachen: Warum führen Abnehm-OPs zur vorschnellen Magenentleerung?

Bei Magenoperationen werden meist Teile des Magens entfernt, speziell natürlich bei der Magenverkleinerung. Letztere kann eine Lösung für stark übergewichtige Menschen sein, denen es nicht gelingt, auf andere Weise abzunehmen.

Wenn Teile des Magens und insbesondere der „Magenpförtner“ fehlen, der den vorverdauten Nahrungsbrei normalerweise portionsweise passieren lässt, kann es vorkommen, dass zu schnell zu viel Speisebrei weiterbefördert wird. Das bereitet dem Darm Probleme: Einerseits wird die Darmwand stark gedehnt. Andererseits zieht die nicht ausreichend vorverdaute Nahrung zu viel Flüssigkeit aus dem Blut, die dann im Kreislauf fehlt. Letzteres kann zur Senkung des Blutdrucks führen. Hier reden wir vom frühen Dumping-Syndrom.

Beim späten Dumping-Syndrom kann sich der übereilte Verdauungsprozess auf den Zuckerstoffwechsel auswirken. Der Körper wird angeregt, viel Insulin zu produzieren, um den noch in der Nahrung enthaltenen Restzucker abzubauen und zu verwerten. Dadurch kann es zu einer Unterzuckerung kommen, wenn keine weitere Nahrung aufgenommen wird.  

Bei einem Schlauchmagen tritt das Syndrom normalerweise nicht auf.

Symptome: Wie äussert sich das Dumping-Syndrom?

Beide Symptome, also sowohl das Frühdumping als auch das Spätdumping, können Symptome und Beschwerden auslösen. Üblicherweise haben Betroffene aber nicht beide Syndrome, sondern nur eines davon. Die Beschwerden verschwinden meist auch unbehandelt nach ein paar Monaten. Da die Symptome gerade bei Häufigkeit und feststellbarer zeitlicher Verknüpfung zum Essen in den meisten Fällen „offensichtlich“ sind, lässt sich das Dumping-Syndrom recht eindeutig diagnostizieren.

Welche Folgen kann das Dumping-Syndrom haben?

In erster Linie geht das Dumping-Syndrom mit einer Einschränkung der Lebensqualität einher. Direkt gefährlich sind die Symptome in den meisten Fällen jedoch nicht, wenngleich Betroffene trotzdem Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen sollten, um die Symptome im Blick zu behalten und abzuklären. Bei seltenen schweren Verläufen müssen gegebenenfalls grössere Therapiemassnahmen wie die Einnahme von Medikamenten oder auch eine weitere Operation eingesetzt werden. 

Wer wegen der Symptome dazu neigt, aufs Essen zu verzichten, muss beachten, dass das zu einem gefährlichen Nährstoffmangel führen und die Körperfunktionen beeinträchtigen kann. Ausserdem lassen sich die Symptome „kontrollieren“ oder sogar vermeiden, indem man einige Ernährungsregeln beachtet – dazu nachfolgend mehr.

Prävention: Wie kann ich dem Dumping-Syndrom vorbeugen?

  • Mehrere kleine Mahlzeiten: Ausreichende Nährstoffzufuhr sicherstellen, dabei aber eine Überlastung des verkleinerten Magens vermeiden und potenzielle Weiterführung von zu grossen Nahrungsmengen eindämmen.
  • Gut kauen: Je besser zerkleinert die Nahrung schon im Magen ankommt, desto weniger könnten sich zu schnell weitergeleitete Nahrungsmengen im Rahmen des Dumping-Syndroms negativ auswirken.
  • Essen und Trinken voneinander trennen: Mehr Getränk im Magen kann schnelleres Durchrutschen der Nahrung fördern. Eine Lücke von 30 Minuten zwischen Essen und Trinken einzuhalten, kann sich positiv auswirken.
  • Milchkonsum reduzieren: Der enthaltene Milchzucker kann Symptome des Dumping-Syndroms fördern. Zudem ist Milch eher flüssig, was einmal mehr das schnelle Durchrutschen begünstigen kann.
  • Einfache Kohlenhydrate durch mehr Eiweiss, Nahrungsfasern und komplexe Kohlenhydrate (z.B. Vollkorn) ersetzen: Einfache Kohlenhydrate werden schnell in den Blutkreislauf aufgenommen und lassen den Insulinspiegel steigen – das kann im weiteren Dumping-Verlauf eher zu einer Unterzuckerung führen. Ausserdem ist der osmotische Effekt relevant, der bedeutet, dass die einfachen Kohlenhydrate mehr Wasser in den Darm ziehen, was bei Dumping Symptome wie Durchfall und Blähungen verursachen kann.

Mit 149 kg und ständigen Schmerzen konnte ich meinen Job im Supermarkt nicht mehr ausüben. Ich aß ständig und konnte mich kaum bewegen. Ein Arzt empfahl mir eine Magen-OP und zur Vorbereitung darauf entschied ich mich für die Oviva App. In nur einem halben Jahr verlor ich 20 kg, fühlte mich beweglicher und erkannte, dass ich mein Leben alleine ändern kann. Ich sagte die geplante OP ab. Bis heute habe ich insgesamt 43 kg abgenommen. Dank Oviva habe ich mein Leben verändert, ohne eine OP!

Katja S.

Ernährungsberatung unterstützt bei Prävention

Da die Präventionsmassnahmen in erster Linie Ernährungsthemen umfassen, kann eine Ernährungsberatung dabei unterstützen, das Dumping-Syndrom beziehungsweise dessen Symptome zu umgehen. Beispielsweise in Form der App-begleiteten Ernährungsberatung von Oviva.

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Oviva unterstützt Sie dabei, Ihre Ess- und Bewegungsgewohnheiten langfristig zu verbessern und auf Ihre Bedürfnisse auszurichten. Wir begleiten Sie vor oder auch nach einem operativen Eingriff am Magen und unterstützen Sie dabei, Ihr Essverhalten auf die neue Situation anzupassen. Neben der persönlichen Beratung steht Ihnen im Alltag auch die Oviva App zur Verfügung: Mit ihr zeichnen Sie Ihre Fortschritte auf, sprechen mit Ihrer Ernährungsfachperson und lernen mehr über Ernährung und Gesundheit. Sie ist auch ein praktisches Mittel, im hektischen Alltag Ihre Mahlzeiten und Aktivitäten unkompliziert festzuhalten.

Mit einer ärztlichen Verordnung übernimmt Ihre Krankenkasse die Kosten für die Oviva Ernährungsberatung (abzüglich Franchise und Selbstbehalt). Finden Sie jetzt heraus, ob auch in Ihrem Fall die Kosten übernommen werden.

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Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

Geprüft durch:

Monika Schmid

Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

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