
Stressbedingter Bluthochdruck – was kann ich tun?
Bluthochdruck hat nicht nur körperliche Ursachen. Bei Menschen, die stark unter Stress stehen, tritt nicht selten sogenannter nervlicher Bluthochdruck auf. Typische Betroffene sind etwas jünger als „klassische“ Bluthochdruckpatient*innen und fühlen sich eigentlich nicht krank oder eingeschränkt. Stressbedingter Bluthochdruck wird deshalb oft nicht oder viel zu spät diagnostiziert – das kann gefährlich werden.
Oviva hilft Ihnen, Lebensstiländerungen umzusetzen, mit denen Sie Stress besser bewältigen und nachhaltig gesünder leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch anhaltender Stress kann einen hohen Blutdruck verursachen.
- Kommt ein allgemein ungesunder Lebensstil hinzu, vermischen sich bei der Entstehung der Hypertonie oft psychische und körperliche Ursachen.
- Unerkannter, unbehandelter Bluthochdruck schädigt langfristig Blutgefässe, Herz und Nieren; das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls steigt.
- Zur Behandlung von einem nervlichen Bluthochdruck gehört das Erlernen von Strategien zur Stressbewältigung ebenso wie eine gesunde Ernährung und mehr körperliche Aktivität: Oviva unterstützt Sie dabei.
Was ist nervlicher Bluthochdruck?
Nervlicher Bluthochdruck ist Bluthochdruck, der durch psychische Ursachen, also im engeren Sinne durch Stress hervorgerufen wird. Medizinische Fachkräfte verwenden dafür den Begriff stressinduzierte Hypertonie.
Eine häufige und besonders problematische Form nervlichen Bluthochdrucks ist die sogenannte maskierte Hypertonie: Bei Check-Ups in der Arztpraxis erscheint der Bluthochdruck normal oder nur geringfügig erhöht, im Alltag erreicht er aber immer wieder deutlich zu hohe Werte. Das ist gefährlich, weil so die Diagnose und Behandlung der Hypertonie oft zu lange verzögert wird.
Eine weitere Form von nervlichem Bluthochdruck ist die sogenannte Weisskittelhypertonie. Sie kann bei Menschen auftreten, die sich durch Arztbesuche stark gestresst fühlen: Der Blutdruck ist dann nur in der Arztpraxis erhöht, sonst aber normal. Weisskittelhypertonie ist zunächst weniger riskant als maskierte Hypertonie. Trotzdem sollten Sie auch in diesem Fall Ihren Blutdruck im Auge behalten: Andere Stressfaktoren könnten letztlich ebenfalls blutdruckerhöhend wirken.
Was sind die Ursachen von nervlichem Bluthochdruck?
Dass Stress den Blutdruck ansteigen lässt, ist evolutionär gesehen eine sinnvolle Sache: Die akute Stressreaktion soll uns in die Lage versetzen, uns kritischen Situationen voller Energie zu stellen – oder aber so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen. Bei beidem ist die durch erhöhten Blutdruck verbesserte Durchblutung von Muskeln und Gehirn von Vorteil.
Problematisch wird es allerdings, wenn wir nicht nur momentweise, sondern längerfristig oder sogar chronisch an Stress leiden – oft aufgrund von Überarbeitung. Aber auch Ängste, Depressionen oder soziale Unsicherheit können als Stressoren den Blutdruck auf ungesunde Werte ansteigen lassen.
Die Stressreaktion unseres Körpers beeinflusst, soviel man heute weiss, den Blutdruck in erster Linie auf zwei Wegen:
- Stresshormone wirken kurzfristig auf die Muskulatur der Blutgefässwände: Der Gefässquerschnitt verengt sich, und der Blutdruck steigt – denken Sie an einen Bach, der statt durch ein breites Bett plötzlich durch einen schmalen Graben fliessen muss.
- Mittelfristig bewirken Stresshormone eine Verminderung der Natrium- und Wasserausscheidung durch die Nieren. Die erhöhte Flüssigkeitsmenge im Körper wirkt sich auf das Blutvolumen und damit ebenfalls auf den Blutdruck aus – so wie ein Bach, der mehr Wasser führt als gewöhnlich.
Dazu kommt: Wer chronisch gestresst ist, schläft häufig schlecht, bewegt sich zu wenig und/oder ernährt sich ungesund (auch bei der Regulation von Schlaf und Stoffwechsel spielen Stresshormone, vor allem Cortisol, eine ungünstige Rolle). Als körperliche Stressfolgen treten dann oft erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte und Übergewicht auf, die wiederum das Arteriosklerose-Risiko erhöhen. So können sich psychische und körperliche Ursachen von Bluthochdruck vermischen.
Symptome und Auswirkungen von nervlichem Bluthochdruck
Das Tückische an Bluthochdruck ist, dass viele Betroffene lange Zeit gar nichts davon bemerken. Als unspezifische Symptome können gelegentliche Kopfschmerzen, ein leichtes Schwindelgefühl, Herzrasen und erhöhter Puls oder Schlafstörungen auftreten – aber diese Erscheinungen können auch viele andere Ursachen haben. Von nervlichem Bluthochdruck sind häufig Menschen betroffen, die beruflich oder familiär sehr stark eingespannt sind. Die Symptome werden dann eher diesen Belastungen zugeschrieben.
Auch die Chancen, dass nervlicher Bluthochdruck im Rahmen einer Routineblutdruckmessung beim Hausarzt diagnostiziert wird, stehen nicht ganz so günstig. Schätzungen zufolge liegt bei etwa 15 Prozent aller Patienten, bei denen in der ärztlichen Praxis ein scheinbar normaler Blutdruck gemessen wird, tatsächlich eine maskierte Hypertonie vor.
Unentdeckter und unbehandelter Bluthochdruck gleich welcher Ursache schädigt die Blutgefässe, das Herz und die Nieren. Diese Schäden potenzieren sich, und nach Jahren kommt es – oft völlig unerwartet – zu plötzlichen Krisen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen.
Mediziner*innen empfehlen deshalb Menschen mit erhöhtem Bluthochdruck-Risiko, ihren Blutdruck auch regelmässig selbst zu messen. Liegt der bei der Heimblutdruckmessung ermittelte Wert über 135/85 mmHg, sollten Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin aufsuchen – der nächste diagnostische Schritt ist dann eine 24-Stunden-Blutdruckmessung. Lesen Sie dazu alles zu Blutdruckwerten und deren Messung.

Was tun bei stressbedingtem Bluthochdruck?
Wenn Sie an stressbedingtem Bluthochdruck leiden, gelten im Grunde die gleichen Empfehlungen wie bei Bluthochdruck allgemein: Zunächst sollten Sie versuchen, durch Lebensstiländerungen Bluthochdruck begünstigende Faktoren möglichst auszuschalten. Lässt sich der Blutdruck so nicht ausreichend unter Kontrolle bringen – oder sind Herz oder Nieren bereits geschädigt – wird zusätzlich eine medikamentöse Therapie eingeleitet.
Zu den Lebensstilfaktoren, die Bluthochdruck begünstigen, gehören:
- Rauchen
- Häufiger Alkoholgenuss
- Salzreiche Kost
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
Bei nervlichem Bluthochdruck spielt darüber hinaus Stress eine besondere Rolle. Entsprechend wichtig ist das Erlernen von Strategien zur Stressbewältigung und Stressreduzierung.
Identifizieren Sie die Stressquellen in Ihrem Alltag – und versuchen Sie, sich mehr Luft zu verschaffen. Ein Gespräch mit dem Chef zum Thema Arbeitslast oder Erwartungsdruck, bessere Arbeitsteilung in der Familie – manchmal kann es sinnvoll sein, seine Mitmenschen offen um Hilfe zu bitten.
Andere Stressoren sind nicht so einfach auszuschalten – aber Sie können es lernen, besser mit ihnen umzugehen. Dazu gehört unbedingt, dass Sie sich regelmässige Auszeiten nehmen. Besonders günstig ist es, Entspannung mit körperlicher Aktivität zu verbinden. Spazieren gehen, Radfahren oder Schwimmen, Yoga oder Tai-Chi – so bekommen Sie den Kopf frei und verbessern gleichzeitig Ihr körperliches Wohlbefinden
Wichtig ist überdies eine ausgewogene Ernährung: Heute weiss man, dass zwischen Darmgesundheit, Darmflora und mentaler Gesundheit komplexe Zusammenhänge bestehen. Eine Kost, die reich an Früchten und Gemüse, Vollkorn, Hülsenfrüchten und Ölen mit einem günstigen Fettsäureprofil ist, versorgt uns mit wichtigen Nähr- und Vitalstoffen und hält unsere Darmflora lebendig – das macht uns nicht nur körperlich fit, sondern auch mental widerstandsfähig.
Oviva ist für Sie da, wenn es um die Umstellung von Ess- und Lebensgewohnheiten geht.
Herzstück unseres Programms ist die Oviva App. Diese clevere Smartphone-App hilft Ihnen dabei, gesünder zu leben, Übergewicht abzubauen, Stress besser zu bewältigen und so Ihren Blutdruck nachhaltig zu senken.
- Führen Sie Buch über Ernährung, Aktivität, Befinden und körperliche Symptome.
- Erhalten Sie individuelle Ernährungsempfehlungen.
- Essen, trinken, entspannen, aktiv werden: Nutzen Sie die Erinnerungsfunktion, um Ihre täglichen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
- Verfolgen Sie Ihre Fortschritte anhand übersichtlicher Grafiken.
- Erweitern Sie Ihr Wissen über Ernährung und Psyche mit abwechslungsreich aufbereiteten Lerninhalten.
In vielen Fällen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Oviva – dann können Sie sich unser Angebot kostenlos verordnen lassen. Hier prüfen Sie unverbindlich, ob Oviva auch von Ihrer Krankenkasse übernommen wird.

Geprüft durch: