
Hypertensive Krise – was tun bei extrem hohem Blutdruck?
Dein Blutdruck klettert plötzlich auf ungewöhnlich hohe Werte, Sie haben aber keine Beschwerden, ausser vielleicht etwas Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl? Diese Blutdruckentgleisung nennt man hypertensive Krise. Sie kann einfach vorübergehen – oder ein Vorbote eines gefährlichen hypertensiven Notfalls sein. Sie sollten eine hypertensive Krise also in jedem Fall ernst nehmen. Wir erklären, was jetzt zu tun ist – und wie Sie weitere Krisen dieser Art vorbeugen können. Wenn Sie zusätzlich mit einer ausgewogenen Ernährung Ihren Blutdruck senken und langfristig abnehmen möchten – ganz ohne Kalorienzählen und Verbote – dann ist Oviva genau das Richtige für Sie.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine hypertensive Krise ist ein akuter Anstieg des Blutdrucks auf sehr hohe Werte, aber ohne blutdruckbedingte Organschäden. Dies tritt oft bei Menschen auf, die bereits an Bluthochdruck leiden.
- In vielen Fällen geht eine Blutdruckkrise vorüber. Wenn anhaltend hoher Blutdruck Herz, Lunge, Gehirn oder Nieren schädigt, kann sie sich aber auch zu einem hypertensiven Notfall ausweiten.
- Sofort zum Arzt müssen Sie deshalb, wenn der Blutdruck nach 30 Minuten nicht wieder deutlich gesunken ist. Oder wenn zusätzlich Symptome wie Brustschmerzen, Atemnot oder neurologische Ausfallerscheinungen auftreten.
- Eine Blutdruckentgleisung ist unbedingt ein Anlass, bei der blutdrucksenkenden Therapie nachzubessern. Dazu gehören nicht nur Medikamente, sondern auch Lebensstiländerungen.
Was ist eine hypertensive Krise?
Unter einer hypertensiven Krise (auch als hypertensive Entgleisung, hypertensive Dringlichkeit oder hypertone Krise bezeichnet) versteht die Medizin eine akut auftretende schnelle und starke Erhöhung des Blutdrucks.
Abgegrenzt wird die hypertensive Krise einerseits vom chronischen Bluthochdruck und andererseits vom sogenannten hypertensiven Notfall. Letzterer bezeichnet ebenfalls einen plötzlichen starken Blutdruckanstieg – hier kommen aber noch Anzeichen akuter bluthochdruckbedingter Organschäden wie etwa Nierenversagen, Herzinsuffizienz, Lungenödem oder neurologische Ausfallerscheinungen hinzu.
Im Gegensatz zum hypertensiven Notfall treten bei einer hypertensiven Krise keine akuten Organschäden auf.
Wie kommt es zu einer hypertensiven Krise? Das sind die häufigsten Ursachen:
- Unregelmässige Einnahme oder plötzliches Absetzen blutdrucksenkender Medikamente
- Nierenerkrankungen, bei denen sich die Nierenarterien verengen
- Krankheiten hormonbildender Organe (Nebennierenrinde, Schilddrüse), die die Balance blutdruckwirksamer Botenstoffe stören.
- Psychische Ursachen: Stresshormone, die bei extremer emotionaler Erregung, Angst, Panikattacken oder starken Schmerzen ausgeschüttet werden
- Sympathomimetika (Wirkstoffe, die die Blutgefässe verengen) – enthalten unter anderem in Kombipräparaten gegen Erkältung, abschwellenden Nasensprays und Asthmamedikamenten
- Schwangerschaft – hier in Verbindung mit Schwangerschaftshypertonie
- Menschen, die bestimmte Antidepressiva, sogenannte MAO-Hemmer einnehmen, müssen beim Verzehr von gereiftem Käse, Wurstwaren, fermentierten Lebensmittel, wie z.B. Sauerkraut, Schokolade, Hefe, Trockenfleisch, Alkohol und Obstsorten wie Himbeeren und Ananas vorsichtig sein: MAO-Hemmer blockieren ein Enzym, das benötigt wird, um die in diesen Lebensmitteln enthalten blutdruckerhöhenden Amine abzubauen – auch so kann es zu einer hypertensiven Krise kommen.
Symptome und Gefahren
Hauptsymptom einer hypertensiven Krise ist zunächst ein plötzlicher Blutdruckanstieg. Weitere Beschwerden müssen nicht zwangsläufig auftreten. Die hohen Blutdruckwerte können jedoch auch von folgenden Symptomen begleitet sein:
- Kopfschmerzen oder Druckgefühl im Kopf
- Schwindelgefühl
- Zittern
- Geröteter Kopf
- Nasenbluten
- Übelkeit und Erbrechen
Eine Bluthochdruckkrise ist deshalb gefährlich, weil sie zum hypertensiven Notfall werden kann, wenn der hohe Blutdruck zum Herzversagen führt, Blutgefässe zum Platzen bringt oder andere akute Organschäden auslöst. Symptome eines hypertensiven Notfalls sind:

- Herz: Engegefühl im Brustkorb, Brust- oder Rückenschmerzen
- Lunge: Atemnot
- Gehirn: Bewusstseinsveränderungen, Lähmungserscheinungen, Empfindungsstörungen, plötzliche Sprach- oder Sehstörungen, Krampfanfälle
- Niere: Blut im Urin, stark verminderte Urinausscheidung
Treten zusätzlich zum hohen Blutdruck ein oder sogar mehrere dieser Symptome auf, ist das lebensbedrohlich – es ist Zeit, den Notarzt zu rufen!
Ab welchen Blutdruckwerten spricht man von einer hypertensiven Krise?
Allgemein spricht man von einer hypertensiven Krise, wenn der systolische Blutdruckwert plötzlich über 180 mmHg und/oder der diastolische Wert über 110 mmHg ansteigt. In der Schwangerschaft gelten schon 170/100 als alarmierende Grenzwerte.

Medizinische Fachleute weisen aber auch darauf hin, dass das letztlich willkürlich festgelegte Zahlen sind. Bei der Beurteilung einer hypertensiven Krise spielt auch der Blutdruck, der für Sie normal ist, eine wichtige Rolle: Haben Sie ohnehin hohe Blutdruckwerte, wird Ihr Körper 180 mmHg vielleicht nicht als besonders krisenhaft erleben – die kleine Entgleisung ist Ihnen eventuell nur aufgefallen, weil Sie gerade Ihre tägliche Routinemessung gemacht haben. Liegt Ihr Blutdruck dagegen normalerweise weitgehend im „grünen“ Bereich (120/70 bei Erwachsenen), kann auch schon die Erhöhung auf einen Wert unter 180 mmHg zu Symptomen wie Schwindelgefühl oder Kopfschmerzen führen. Auch das sollten Sie ernst nehmen.
Erste Hilfe bei hypertensiver Krise
Bei einer hypertensiven Krise ohne weitere Symptome oder nur mit leichten allgemeinen Symptomen legen Sie sich am besten ruhig hin und atmen tief, ruhig und langsam. Nach 15 Minuten messen Sie dann noch einmal Ihren Blutdruck. Haben sich die Werte inzwischen normalisiert, bedeutet das erst einmal Entwarnung. Gehen Sie es aber weiterhin ruhig an, versuchen Sie vielleicht ein Hausmittel bei hohem Blutdruck, achten Sie darauf, Ihre Blutdruckmedikamente wie verschrieben zu nehmen – und erwähnen Sie den Vorfall auf jedem Fall bei Ihrem nächsten Arztbesuch. Ist Ihr Blutdruck dagegen nach 15 bis 30 Minuten Ruhe nicht deutlich gesunken, müssen Sie umgehend zum Arzt.
Treten Symptome wie Brustschmerzen, Atemnot, plötzliche Lähmungen, Sprach- oder Empfindungsstörungen auf, die auf einen hypertensiven Notfall hindeuten, müssen Sie sofort den Notarzt rufen. Das Gleiche gilt bei starkem Schwindel, starken Kopfschmerzen oder allgemein bei Symptomen, die Sie beunruhigen: Besser einmal zu viel 144 wählen als einen Schlaganfall erleiden. Um Organschäden auszuschliessen bzw. rechtzeitig zu erkennen, wird in jedem Verdachtsfall sofort eine entsprechende Diagnostik mit Labortests und bildgebenden Verfahren durchgeführt.
Behandlung und langfristige Massnahmen/Vorbeugung
Je nach Schwere der Entgleisung und abhängig vom individuellen Risiko kann eine hypertensive Krise mit oral oder intravenös gegebenen Medikamenten zur langsamen Blutdrucksenkung behandelt werden. Eine schnelle Blutdrucksenkung wird hier normalerweise nicht angestrebt, da der abrupte Blutdruckabfall ebenfalls Risiken birgt. In den meisten Fällen normalisiert sich der Blutdruck innerhalb von 48 Stunden – oft auch ohne zusätzliche Medikamente. Wichtig sind zeitnahe Kontrolltermine in der hausärztlichen Praxis oder kardiologischen Ambulanz.
Generell ist eine hypertensive Krise ein Warnsignal und ein Anlass, die blutdrucksenkende Therapie zu verbessern. Dazu gehört:
- Einnahme der blutdrucksenkenden Medikamente gemäss ärztlicher Verschreibung
- Eventuell eine Anpassung von Dosis, Einnahmezeitpunkt und/oder Art der Medikamente
- Regelmässige ärztliche Kontrolltermine
- Lebensstiländerungen: Anpassung der Ernährung, Bewegung und Stresssituation
Der letzte Punkt ist nicht zu unterschätzen: Schon mit kleinen Änderungen Ihrer Lebensgewohnheiten können Sie Ihren Blutdruck positiv beeinflussen – ganz ohne hohe Medikamentendosen. Wenn Sie übergewichtig sind, kann bereits ein Gewichtsverlust von 2 bis 5 Prozent ihren systolischen Blutdruck signifikant senken. Das erreichen Sie, ohne zu hungern: mit einer Ernährungsumstellung und mehr körperlicher Aktivität.
Unsere Ernährungsberatung wird durch die innovative Oviva App begleitet. Mit der App zeichnen Sie Ihre Fortschritte auf, sprechen mit Ihrer Ernährungsfachperson und lernen mehr über Ernährung und Gesundheit. Unsere App ist ein praktisches Mittel, auch im hektischen Alltag Ihre Mahlzeiten und Aktivitäten unkompliziert festzuhalten. Diese Form der App-begleiteten Ernährungsberatung ist besonders innovativ und wurde von erfahrenen Ernährungsberater*innen, Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen entwickelt. Und: In vielen Fällen werden die Kosten für die Oviva Ernährungsberatung von der Krankenkasse übernommen.
Häufig gestellte Fragen

Geprüft durch: