Erfahrungsbericht aus dem Oviva Adipositas-Netzwerk

Priv.-Doz. Dr. med. Peter Fellmer

Auszug Lebenslauf:

  • Seit 2019: Leiter der Praxis für Gefäßmedizin-Duisburg.
  • Seit 2016: Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am evangelischen Klinikum Duisburg.
  • 1999-2008: Facharztausbildungen (Chirurgie, Visceralchirurgie, Gefäßchirurgie) an den Universitäten, Düsseldorf, Charité, Berlin und Universität Leipzig.
  • Studium: Universität Göttingen mit Auslandsaufenthalten in den USA und Japan.

Wie stehen Sie zum Einsatz von DiGAs, und in welchen Bereichen finden Sie diese besonders sinnvoll?

DiGAs erweitern unsere medizinischen Behandlungsmöglichkeiten erheblich. In der Praxis sehe ich oft, dass bestimmte Expertisen, die für eine umfassende Adipositas-Therapie notwendig wären, nur schwer verfügbar sind bzw. auch die Zeit dafür fehlt. Hier können digitale Gesundheitsanwendungen, wie beispielsweise Oviva, eine echte Lücke schließen. Patienten können aktiv in die Therapie eingebunden werden, oft mit einer Intensität, die wir in der Praxis so gar nicht umsetzen können. Die Nachfrage von Seiten der Patienten wächst ebenfalls – viele fragen inzwischen gezielt nach solchen Angeboten. Das zeigt, dass DiGAs zunehmend akzeptiert werden und wir als Ärzte diesen Trend unterstützen sollten.

„Viele meiner Patienten sind begeistert von der App und nutzen sie gerne, weil sie eine spielerische und zugleich strukturierte Herangehensweise bieten.“

Priv.-Doz. Dr. med. Peter Fellmer 

Wie sprechen Sie Adipositas-Patienten in Ihrer Praxis an?

Das Wichtigste ist, keine Angst vor dem Thema zu haben. Adipositas ist eine ernsthafte Erkrankung, die viele Begleiterkrankungen nach sich zieht. Das sollte man klar ansprechen, ohne den Patienten das Gefühl zu geben, dass es sich um persönliches Versagen handelt. Wie in einer Studie(1) gezeigt werden konnte, dauert es durchschnittlich 5 Jahre, bis Adipositas-Patienten erstmals ärztlich auf ihre Erkrankung hingewiesen werden – das ist viel zu lange.

Wir müssen mutiger sein und das Thema offen angehen. Ich habe erlebt, dass viele Patienten überrascht sind, wenn ich Sie auf das Thema anspreche. Viele berichten mir, dass ihnen in der Vergangenheit von ärztlichen Kollegen gesagt wurde, dass es „nicht so schlimm“ sei. Das kann gefährlich sein, denn Adipositas ist mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden. Eine klare medizinische Ansprache mit Feingefühl ist hier der beste Weg.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit der DiGA Oviva gemacht?

Meine Erfahrungen sind gut und vielfältig. Viele meiner Patienten sind begeistert von der App und nutzen sie gerne, weil sie eine spielerische und zugleich strukturierte Herangehensweise bieten. Sie schätzen die personalisierte Betreuung und die Möglichkeit, die Therapie in ihren Alltag zu integrieren. Natürlich gibt es auch Patienten, die Schwierigkeiten haben oder die bereits direkt zu Beginn sagen “Das ist nichts für mich”. Einige starten gar nicht erst, weil sie sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen wollen. Aber diejenigen, die die App nutzen, zeigen oft beeindruckende Ergebnisse. Wir hatten auch Fälle, in denen Patienten, die anfangs skeptisch waren, später von den positiven Effekten überzeugt wurden.

Was würden Sie ärztlichen Kollegen empfehlen, die wenig Erfahrung im Umgang mit DiGAs haben?

Mein Rat wäre, sich einfach einmal selbst mit der DiGA zu beschäftigen. Probieren Sie es aus, bieten Sie es Ihren Patienten an und prüfen Sie, ob Ihr Patientenklientel offen dafür ist. Die DiGA kann eine hervorragende konservative Begleitung sein. Es ist wichtig, die eigenen Vorbehalte gegenüber digitalen Gesundheitsanwendungen abzulegen. Die Ärztekammer hat bereits Informationen dazu herausgegeben, und ich sehe in meiner Praxis Erfolge, die wir ohne den Einsatz von DiGAs so nicht erreicht hätten. Man muss einfach den ersten Schritt machen und diese neuen Möglichkeiten nutzen – es lohnt sich.

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