Was tun bei Überzuckerung (Hyperglykämie)?

Auch wenn Ihr Diabetes bereits behandelt wird: Zu einer Überzuckerung kann es trotzdem mitunter kommen – zum Beispiel bei Erkrankungen, ungünstiger Ernährungsweise, Stress oder wenn Sie bestimmte Medikamente einnehmen. Zu häufig sollte das allerdings nicht geschehen, denn stark erhöhte Blutzuckerwerte schaden dem Körper. Hier lesen Sie, was bei Überzuckerung zu tun ist – und wie eine geeignete Ernährung solche Krisen vermeiden kann. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Menschen mit diagnostiziertem Diabetes gelten bestimmte Zielwerte und Grenzwerte für den Blutzucker.
  • Zu den Symptomen von Überzuckerung gehören starker Durst und häufiger Harndrang
  • Erste-Hilfe-Massnahmen sind: viel Wasser trinken, leichte Bewegung,  und Korrektur-Insulin spritzen (falls von der ärztlichen Fachperson verordnet). Bei Bewusstseinstrübungen unbedingt den Notarzt rufen!
  • Vorbeugen können Sie unter anderem mit einer kohlenhydratbewussten Ernährung. Oviva unterstützt Sie gerne dabei.

Was ist Überzuckerung (Hyperglykämie)?

Wenn zu viel Zucker im Blut ist, wird das als Überzuckerung oder Hyperglykämie bezeichnet. Meist hängt Überzuckerung mit Diabetes zusammen, einer Krankheit, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, Zucker aus der Nahrung richtig zu verwerten. Dadurch bleibt zu viel davon im Blut, und der Blutzuckerspiegel kann stark ansteigen.

Für Menschen ohne Diabetes sind Blutzuckerwerte oberhalb von 7 mmol/L  (vor dem Essen gemessen) oder 8 mmol/L  (nach dem Essen gemessen) bereits zu hoch. Bei Menschen mit Diabetes sind solche Werte dagegen nicht ungewöhnlich. Kritisch wird es hier, wenn der Blutzuckerspiegel Werten ab 10 mmol/L überschreitet. Die oberen Grenzwerte variieren  je nach individuellen Faktoren wie Alter, Diabetes-Typ und allgemeinem Gesundheitzustand.

Überzuckerung ist ein Gesundheitsrisiko. Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen zu kennen und zu wissen, was zu tun ist, wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch wird.

Was ist eine diabetische Ketoazidose?

Eine besonders gefährliche Begleiterscheinung von Überzuckerung kann eine diabetische Ketoazidose sein. Dabei kommt es zusätzlich zur massiven Überzuckerung auch zu einer Übersäuerung des Blutes und zu erheblichen Verlusten von Wasser und im Blut gelösten Salzen über die Nieren. Eine diabetische Ketoazidose kann relativ rasch zu Bewusstseinstrübungen und Ohnmacht bis hin zum lebensgefährlichen ketoazidotischen Koma führen.

Frau sitzt am Tisch und ist angeschlagen

Symptome einer Überzuckerung

Eine ausgeprägte Überzuckerung führt dazu, dass Zucker über die Nieren ausgeschieden wird. Das ist verbunden mit der unerwünschten Abgabe grosser Mengen von Flüssigkeit und Elektrolyten. Die akuten Symptome einer Überzuckerung sind teilweise Anzeichen des so entstandenen Flüssigkeits- und Elektrolytmangels.

Zu hohen Blutzucker erkennen Sie meist an folgenden Symptomen und Beschwerden:

  • Starkes Durstgefühl
  • Trockener Mund
  • Verstärkter Harndrang mit erhöhten Urinmengen
  • Verschwommenes oder doppeltes Sehen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit

Stark erhöhte Blutzuckerwerte ab etwa 33 mg/dl können durch die damit verbundene massive Flüssigkeits- und Elektrolytausscheidung zu niedrigem Blutdruck und Bewusstseinstrübungen bis hin zum sogenannten hyperosmolaren diabetischen Koma führen. Während Typ-1-Diabetiker eher ein ketoazidotisches Koma entwickeln, stellt das hyperosmolare Koma für Typ-2-Diabetiker eine Gefahr dar. 

Das hyperosmolare Koma unterscheidet sich vom ketoazidotischen Koma dadurch, dass es bei ersterem nicht zur Übersäuerung kommt. Potenziell lebensbedrohlich sind beide: Sie müssen möglichst rasch mit Infusionen von Flüssigkeit, Elektrolyten und Insulin intensivmedizinisch behandelt werden. Suchen Sie bei entsprechenden Symptomen deshalb umgehend einen Arzt auf oder rufen Sie den medizinischen Notdienst.

Langfristige gesundheitliche Folgen von Überzuckerung

Dauerhaft oder regelmässig phasenweise erhöhte Blutzuckerwerte schaden der Gesundheit, indem sie Blutgefässe und Nerven schädigen. Es entwickeln sich Durchblutungsstörungen, die unter anderem das Herz (koronare Herzkrankheit), die Augen (diabetische Retinopathie), die Nieren (diabetische Nephropathie), die Füsse (diabetischer Fuß) oder das Zahnfleisch (Parodontitis) betreffen können. Nervenschäden können zu Schmerzen und Empfindungsstörungen (diabetische Polyneuropathie), aber auch zu psychischen Problemen führen.

Was sind die Ursachen der Überzuckerung?

Überzuckerung hängt in den meisten Fällen mit einer Diabetes-Erkrankung zusammen. Bei Diabetes ist die Fähigkeit der Körperzellen, Zucker aus dem Blut aufzunehmen, gestört.

Die Behandlung einer Diabetes-Erkrankung zielt darauf ab, mit gesunder, ausgewogener Ernährung, regelmässiger Bewegung und evt. mit Medikamenten oder Insulin die Blutzuckerkontrolle wiederherzustellen – was die meiste Zeit auch gelingt. Trotzdem kann es ab und zu noch zu Überzuckerungen kommen, beispielsweise im Zusammenhang mit:

  • Sehr kohlenhydratreichen Mahlzeiten
  • Zu niedrig dosierten Diabetes-Medikamenten (oder vergessener Einnahme)
  • Defekten des Insulinpens, der Insulinpumpe oder des Infusionssets
  • Einnahme bestimmter Medikamente: z.B. Blutdrucksenker (Betablocker), harntreibende Arzneimittel (Diuretika), Asthmamedikamente (Broncholytika), Psychopharmaka, Entzündungshemmer (Immunsuppressiva), Blutfettsenker (Statine) oder antiretrovirale Wirkstoffe in der HIV-Therapie
  • Fieber oder Stress
Person hält ein Glas Wasser in der Hand.

Sofortmassnahmen bei Überzuckerung

Wenn Sie bei sich oder einer anderen Person Anzeichen einer Überzuckerung bemerken, sollten Sie folgende Erste-Hilfe-Massnahmen anwenden:

  • Reichlich Wasser trinken
  • Gegebenenfalls Korrekturinsulin spritzen (entsprechend Ihrem individuellen Behandlungsplan) 
  • Stündlich den Blutzucker kontrollieren

Bei Bewusstseinstrübungen oder drohender Ohnmacht empfiehlt es sich, den Notarzt anzurufen und die stabile Seitenlage einzunehmen.

Wie kann einer Überzuckerung vorgebeugt werden?

Häufige Überzuckerungen schaden der Gesundheit. Um dem vorzubeugen, können Sie Folgendes tun:

  • Nehmen Sie Ihre Diabetes-Medikamente gewissenhaft ein, wie Sie es mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprochen haben. 
  • Kontrollieren Sie regelmässig Ihren Blutzucker – so haben Sie gute Chancen, eine beginnende Überzuckerung rechtzeitig zu erkennen. 
  • Bewegen Sie sich regelmässig: Krafttraining, Ausdauertraining und das alltägliche Bewegungsprogramm von Bettenmachen bis Treppensteigen verbrauchen Zucker, verbessern die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen und fördert die mentale Gesundheit
  • Trinken Sie täglich über den Tag verteilt   1,5 bis 2 Liter – am besten ungesüsste Getränke, wie Wasser, Tee oder Kaffee.
  • Ernähren Sie sich kohlenhydratbewusst, ausgewogen und nährstoffreich. Zucker und andere leicht verdauliche Kohlenhydrate führen besonders leicht zu Überzuckerung. Bevorzugen Sie eine nahrungsfaserreiche Ernährung mit Vollkornprodukte und verschiedenen Gemüsesorten.. Ausführliche Tipps zur Ernährung bei Typ-2-Diabetes finden Sie in einem eigenen Oviva Beitrag.
  • Verringern Sie Stress – u.a. durch ausreichend Schlaf, aktive Erholung und tägliche kleine Auszeiten.
  • Auch ihr Immunsystem stärken Sie durch ausgewogene, abwechslungsreiche, nährstoffreiche Ernährung, genügend trinken, regelmässig Bewegung und einer guten mentalen Gesundheit. Ebenfalls kurbeln Sie so den Stoffwechsel an.

Um gute Vorsätze in die Tat umzusetzen, kann ein bisschen Unterstützung nicht schaden. Hier kommt Oviva ins Spiel. Mit unserer App bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihr Essverhalten einfach per Foto-Tagebuch zu dokumentieren. Dadurch können Sie, zusammen mit unseren Ernährungsfachpersonen, Ihre Ernährungsgewohnheiten analysieren und gezielt verbessern. 

Durch das Lernprogramm in der App und den regelmässigen Austausch mit unseren Expert*innen können Sie mehr über gesunde Ernährung und Lebensstiländerungen erfahren, die helfen, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und das Risiko von Diabetes-Komplikationen zu minimieren.

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Mit Oviva erhalten Sie also eine umfassende und persönliche Unterstützung, um mit Diabetes besser umzugehen und Ihre Lebensqualität zu verbessern. Bei Oviva können Sie sich mit wenigen Klicks anmelden und prüfen, ob Ihre Krankenkasse die Kosten übernimmt. 

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Bevor ich Oviva entdeckte, war meine Ernährung ein Chaos und ich stand kurz vor Diabetes. Ich wusste nicht wirklich was gesund ist und wollte unbedingt etwas ändern. Dank Oviva habe ich viel gelernt. Ich achte jetzt mehr auf die Zutaten und überlege, ob ich Hunger habe oder es einfach nur Gelüste sind. Ich habe schon 25 kg abgenommen und bin meinen Zielen ein gutes Stück näher gekommen.

Janina K.

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Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

Geprüft durch:

Monika Schmid

Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

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