Wie lässt sich einem Schlaganfall vorbeugen?
Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes, lebensveränderndes Ereignis. Da häufig gesundheitliche Folgen zurückbleiben, ist es sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen, wie Sie einem Schlaganfall vorbeugen können.
Übergewicht zählt zu den vermeidbaren Risikofaktoren. Eine Änderung des Lebensstils durch eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung kann das Risiko erheblich senken. Lassen Sie sich dabei von Oviva unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schlaganfall wird durch den Verschluss oder das Reissen eines Blutgefässes im Gehirn verursacht.
- Es sind eine Reihe von Risikofaktoren für einen Schlaganfall bekannt. Viele davon sind beeinflussbar.
- Zur Vorbeugung eines Schlaganfalles können Sie Ihre Risikofaktoren reduzieren, zum Beispiel durch eine gesunde Gewichtsabnahme bei bestehendem Übergewicht.
Was ist ein Schlaganfall?
Bei einem Schlaganfall werden Hirnareale geschädigt und es werden Gehirnnervenzellen zerstört. In der Folge fallen, je nach betroffenem Ort im Gehirn, verschiedene Körperfunktionen aus. Der Grund für den Zelltod ist entweder eine Ischämie (Minderdurchblutung infolge eines Gefässverschlusses) oder eine Hirnblutung (hämorrhagischer Infarkt).
Bei einer Ischämie verschliesst sich ein Blutgefäss im Gehirn, sodass die davon versorgten Gehirnbereiche nicht mehr mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden. Meist ist ein Blutgerinnsel ursächlich für einen Gefässverschluss, das aus den Halsschlagadern oder dem Herzen in das Gehirn gelangt. Werden Nervenzellen von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten, sterben sie ab.
Seltener ist eine Hirnblutung für einen Schlaganfall verantwortlich. Dabei reisst ein Blutgefäss im Gehirn, und es fliesst Blut in das Hirngewebe. Dieses verursacht dann durch den Druck der Flüssigkeit auf das Gehirn Gewebeschäden bis hin zum Nervenzelltod.
Die Symptome eines Schlaganfalles setzen plötzlich ein. Dazu gehören besonders häufig eine halbseitige Lähmung, ein einseitig hängender Mundwinkel und eine verwaschene Sprache. Manchmal verstehen Betroffene auch den Sinn von Worten nicht mehr. Weitere Symptome können sein:
- Taubheitsgefühle an bestimmten Stellen
- Schwindel
- Gangunsicherheiten
- Schluckstörungen
- Sehstörungen
- Starke Kopfschmerzen
- Bewusstlosigkeit
Bis zu einem Viertel der Betroffenen sterben innerhalb des ersten Jahres nach dem Ereignis. In anderen Fällen können glücklicherweise im Verlauf der Genesung bis zu einem gewissen Grad andere Nervenzellen die Funktion der verloren gegangenen übernehmen. Das erfordert allerdings regelmässige Übungen, weshalb im Anschluss an einen Schlaganfall in der Regel eine Rehabilitation folgt.
Was sind die Risikofaktoren für einen Schlaganfall?
Es sind eine Reihe von Risikofaktoren für einen Schlaganfall bekannt. Viele davon sind beeinflussbar, wie:
- Bluthochdruck: Bluthochdruck ist der wichtigste Schlaganfall-Risikofaktor – etwa die Hälfte aller Schlaganfälle ist darauf zurückzuführen. Hoher Blutdruck greift die Wände der Blutgefässe an. Solche Schäden werden dann oft zum Ausgangspunkt für Arteriosklerose. Im Bereich der arteriosklerotischen Ablagerungen kann es später zu Entzündungsreaktionen mit Blutungen kommen. Dabei bilden sich Blutgerinnsel, die sich ablösen, mit dem Blutfluss ins Gehirn wandern und dort kleine Blutgefässe verstopfen können. Arteriosklerose der Halsschlagader ist in diesem Szenario besonders kritisch. Aber auch arteriosklerotische Verengungen vor Ort im Gehirn können direkt zum Blutgefäßverschluss und damit zu einem ischämischen Schlaganfall führen.
- Rauchen: Menschen, die rauchen, haben ein etwa verdoppeltes Schlaganfallrisiko. Nikotin verengt die Blutgefässe und beschleunigt den Herzschlag. Der dadurch erhöhte Blutdruck bringt wiederum ein gesteigertes Arteriosklerose-Risiko mit sich. Darüber hinaus können giftige Substanzen im Zigarettenrauch die Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln erhöhen und die Blutfettwerte negativ beeinflussen.
- Diabetes: Auch Diabetiker*innen leben mit einem ungefähr verdoppelten Schlaganfallrisiko. Die Erkrankung ist durch stark erhöhte Blutzuckerwerte charakterisiert. Der erhöhte Zuckerspiegel fördert Entzündungen und Schädigungen der Blutgefässwände, die zum Ausgangspunkt von Arteriosklerose werden können.
- Hohe Blutfettwerte: Hohe Blutfettwerte – insbesondere hohe Spiegel des „schlechten“ LDL-Cholesterins – sind ein weiterer Risikofaktor für Arteriosklerose: Cholesterin ist die Grundsubstanz der arteriosklerotischen Beläge. Je mehr überschüssiges LDL-Cholesterin im Blut zirkuliert, desto rascher können sich an kleinsten Verletzungen der Blutgefässwände solche Beläge bilden. Hohe Blutfettwerte allein erhöhen das Schlaganfallrisiko allerdings „nur“ um etwa 10 Prozent. Kritisch wird es insbesondere, wenn sie – wie das häufig der Fall ist – zusammen mit Bluthochdruck und/oder Diabetes auftreten.
- Übergewicht/Adipositas: Übergewichtige Menschen haben ein um etwa 20 Prozent, adipöse sogar ein um etwa 60 Prozent erhöhtes Schlaganfallrisiko. Übergewicht – und hier vor allem das entzündungsfördernde Bauchfett – erhöht die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens gleich mehrerer unmittelbarer Schlaganfall-Risikofaktoren: Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte und Diabetes.
- Vorhofflimmern: Bei Vorhofflimmern – der häufigsten Form von Herzrhythmusstörungen – ist die Pumpleistung des Herzens im Bereich der Vorhöfe (Teile des Herzens) vorübergehend oder dauerhaft stark eingeschränkt. Dadurch werden die Vorhöfe im Zuge der Herzbewegung nicht mehr vollständig entleert. In den dort stagnierenden Blut-Pools können sich relativ leicht Blutgerinnsel bilden, die dann mit dem Blutfluss auch ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall auslösen können. Menschen mit Vorhofflimmern haben ein 3- bis 5-fach erhöhtes Schlaganfallrisiko.
- Starker Alkoholkonsum: Wer regelmässig viel Alkohol trinkt, beeinflusst eine Reihe von Schlaganfall-Risikofaktoren negativ. Alkoholmissbrauch erhöht den Blutdruck und kann Vorhofflimmern auslösen. Alkohol verringert die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen und kann so auch zur Entstehung von Diabetes beitragen. Alkohol begünstigt die Entstehung von Fettstoffwechselstörungen und das LDL-Cholesterin kann stark ansteigen. Da alkoholische Getränke sehr kalorienreich sind, ist ein hoher Alkoholkonsum zudem nicht selten auch mit Übergewicht verknüpft ist.
- Dauerstress: Auch chronischer Stress ist ein Risikofaktor für das Herz-Kreislauf-System. Stresshormone erhöhen z. B. den Blutdruck und fördern Entzündungsreaktionen, die auch Arteriosklerose begünstigen können. Zudem führt Stress häufig zu gesundheitsschädlichem Verhalten: ungesunde Ernährung, erhöhter Alkohol- und Nikotinkonsum werden häufig durch Stressgefühle getriggert.
Bluthochdruck, Diabetes, hohe Blutfettwerte und Vorhofflimmern lassen sich zwar durch Medikamente kontrollieren, die Grundlage sollte jedoch immer eine optimale Ernährung sein. Rauchen und Alkoholkonsum sind Lebensstilfaktoren, die Sie direkt in der Hand haben. Und auch Stress und Übergewicht lassen sich durch Lebensstiländerungen sowie einer ausgewogenen Ernährung beeinflussen.
Das Gute daran:
Positive Lebensstiländerungen wirken mehrfach. Wer zum Beispiel Übergewicht abbaut und sich gesund ernährt, senkt Bluthochdruck, Blutzucker und Blutfettwerte, beeinflusst also gleich drei wichtige Risikofaktoren.
Risikofaktoren, die man nicht beeinflussen kann
Es gibt aber auch Risikofaktoren, auf die Sie keinen Einfluss nehmen können, wie eine erbliche Neigung zu Schlaganfällen, höheres Lebensalter und männliches Geschlecht. Auch wer bereits in der Vergangenheit einen Schlaganfall erlitten hat, hat ein höheres Risiko für ein erneutes Ereignis.
Umso wichtiger ist es in diesem Fall, die übrigen Faktoren zu reduzieren. Das fällt sicher nicht immer leicht. Holen Sie sich, wenn nötig, professionelle Unterstützung.
Was sind die Vorboten eines Schlaganfalls?
Manchmal treten Stunden, Tage oder sogar Wochen vor einem Schlaganfall bereits Vorboten des Ereignisses auf. Wenn ein herumwanderndes Blutgerinnsel sich nur kurz in einem Blutgefäss festsetzt und dann weitergespült wird, treten kurzfristig Symptome auf, die denen eines Schlaganfalls stark ähneln – aber rasch wieder verschwinden. Mediziner nennen das eine Transitorische Ischämische Attacke (TIA).
Vorboten eines Schlaganfalls können sein:
- Lähmungserscheinungen in einer Körperhälfte
- Ein herabhängender Mundwinkel
- Verwaschene Sprache, Wortfindungsstörungen und/oder Sprachverständnisstörungen
- Sehstörungen, oft als einseitige Blindheit
- Starker Kopfschmerz
Wichtig: Die Symptome einer TIA setzen ganz plötzlich ein und klingen innerhalb von wenigen Minuten bis einer Stunde wieder ab. Aber das Blutgerinnsel oder die Engstelle im Blutgefäss sind natürlich immer noch da. Das Risiko, einen „richtigen“ Schlaganfall zu erleiden, ist deshalb nach der TIA stark erhöht – insbesondere in den ersten zwei Tagen!
Ignorieren Sie diese Vorboten deshalb auf keinen Fall – begeben Sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung! Eine rechtzeitig eingeleitete Therapie mit Blutverdünnern und Blutfettsenkern kann jetzt einen Schlaganfall verhindern.
Wie lässt sich einem Schlaganfall vorbeugen? 10 Tipps
- Hören Sie mit dem Rauchen auf. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin nach Unterstützung.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Essen Sie zu jeder Mahlzeit Gemüse oder Früchte , verwenden Sie Olivenöl, Rapsöl und andere pflanzliche Öle, essen Sie Nüsse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte und reduzieren Sie Ihren Konsum von Wurstwaren, Fertigprodukten und Softdrinks. Gehen Sie sparsam mit Salz um. Oviva ist dabei Ihre Unterstützung in Sachen Ernährungsumstellung.
- Trinken Sie ausreichend. Flüssigkeitsmangel lässt auch das Blut dickflüssiger werden. 1-2 Liter pro Tag sollten es normalerweise sein – am besten Wasser oder ungesüssten Tee. Sie nehmen entwässernde Medikamente (Diuretika)? Dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über die für Sie optimale Trinkmenge.
4. Kommen Sie in Bewegung – täglich mindestens 30 Minuten. Im Rahmen der Schlaganfall-Prophylaxe ist vor allem Ausdauertraining wichtig. Lassen Sie keine Treppe mehr links liegen und meiden Rolltreppe und Fahrstuhl. Holen Sie das Fahrrad aus dem Keller. Machen Sie Nordic Walking. Gehen Sie in zügigem Tempo spazieren. Oder finden Sie eine Sportart, die Ihnen Spass macht, gerne auch in der Gruppe. Mindestens 3000 Schritte sollten Sie täglich machen. Sie schaffen 7000 oder mehr? Fantastisch! (Mit der Oviva App können Sie übrigens nicht nur Ihre Ernährung, sondern auch Ihre Schritte und sportlichen Aktivitäten festhalten.)
- Üben Sie Zurückhaltung beim Alkohol. Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm, Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol täglich zu sich nehmen (das entspricht für die verschiedenen alkoholischen Getränke ca. zwei Gläsern bzw. einem Standardglas). Ob ein Glas Rotwein pro Tag wirklich eine gewisse schützende Wirkung für Herz und Blutgefässe hat, ist allerdings unter Medizinern weiterhin umstritten.
- Sorgen Sie für erholsamen Schlaf. 7 bis 9 Stunden Schlaf sind optimal. Schlafmangel ist eine Quelle von Stress für Körper und Gehirn – und kann Gewichtszunahme begünstigen. Frische Luft, kühle Temperaturen und ein Bildschirm-Tabu im Schlafzimmer verbessern die Schlafqualität.
- Gehen Sie zum Vorsorge-Check-Up. Je nach Vorerkrankungen und Lebensstil ist es sinnvoll eine Check-up Untersuchung zu machen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin dazu.
- Informieren Sie sich über Ihr familiäres Risiko. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, hat auch eine erbliche Komponente. Sind in Ihrer Familie bereits Schlaganfälle oder Herzinfarkte aufgetreten? Teilen Sie das unbedingt Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit. So kann rechtzeitig nach weiteren Risikofaktoren gesucht und besonders konsequent gegengesteuert werden.
- Nehmen Sie Ihre Medikamente. Ihnen wurden Blutdrucksenker, Blutfettsenker und/oder Diabetes-Medikamente verordnet? Die regelmässige Einnahme entsprechend den ärztlichen Anweisungen senkt auch Ihr Schlaganfallrisiko.
- Zeigen Sie Stress die kalte Schulter. Sie können nicht alles in Ihrem Leben kontrollieren. Aber Sie können beeinflussen, wie Sie mit Belastungen umgehen. Bauen Sie täglich mehrere kurze (smartphone-freie) Entspannungspausen in Ihren Alltag ein: Machen Sie einen kleinen Spaziergang, trinken Sie ein Glas Wasser, atmen Sie bewusst und ruhig tief ein und aus.
Extra Tipp: So kann Oviva Ihnen helfen
Die Oviva Beratung unterstützt Sie dabei, Ihre Gewohnheiten zu ändern. Dabei stehen gesunde Ernährung und Gewichtsreduzierung im Vordergrund. Aber auch Stress und Herz-Kreislauf-Gesundheit sind Themen, die Sie persönlich mit einer qualifizierten Ernährungsfachkraft angehen können.
Die Oviva App ermöglicht Ihnen zusätzlich, Mahlzeiten, Trinkmengen und Bewegung ebenso festzuhalten wie Ihren Blutdruck und andere körperliche Symptome.
Individuelle Ernährungstipps helfen bei einer ausgewogenen Ernährung. Die Erinnerungsfunktion lässt Sie Ihre selbst gewählten Ziele für jeden Tag nicht aus den Augen verlieren, und gut aufbereitete Lerninhalte erweitern Ihre Perspektive auf das Zusammenspiel von Ernährung, Psyche und Gesundheit.
Dabei werden die Kosten für die Ernährungsberatung in der Regel von Ihrer Krankenkasse übernommen.
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Katja S.
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