Eine Schale mit Salz und Pfeffer.

Wie wirkt sich Salz auf den Blutdruck aus?

Das „weisse Gold“ war bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ein Luxusartikel, den sich nur die Reichsten leisten konnten. Doch mit der Industrialisierung änderte sich dies und das Kochsalz fand im Laufe der Jahre den Weg in jede Küche. Heute verleihen wir mit Salz nahezu jedem Gericht die besondere Würze und auch Backwaren sowie Fertigprodukte enthalten sehr viel Natriumchlorid. Aber der vermehrte Konsum hat gesundheitliche Folgen. Denn die meisten Menschen verzehren zu viel Salz, was den Blutdruck bei salzempfindlichen Menschen steigen lässt. Und dies kann mit gefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen. Aus diesem Grund ist es ratsam, besonders bei Bluthochdruck den Salzkonsum zu reduzieren. Wie das gelingen kann? Eine Ernährungsumstellung ist ein gesunder und nachhaltiger Weg, den Salzkonsum zu reduzieren und zugleich Bluthochdruck zu behandeln. 

Ernährungsumstellung starten

Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Menschen nehmen zu viel Salz zu sich.
  • Der Grund sind Fertiggerichte, Instant-Produkte, Snacks und Fast Food, welche eine grosse Menge Salz enthalten und oftmals Bestandteil der täglichen Ernährung sind.
  • Dabei ist zu viel Salz nicht empfohlen, weil es den Blutdruck erhöht und die Blutgefässe schädigt
  • Doch mit einer Ernährungsumstellung kann es Ihnen gelingen, salzärmer zu essen und so ganz nebenbei Ihren Blutdruck zu senken. 

Salz und Blutdruck – wie viel ist zu viel?

Salz ist ein Geschmacksverstärker und deshalb aus der Küche nicht wegzudenken. Denn erst mit der richtigen Würze erhält ein Gericht sein typisches Aroma. Auch die Lebensmittelindustrie weiss um dieses Detail. Aus diesem Grund enthalten die meisten Fertiggerichte und Instant-Produkte grosse Mengen an Salz. Unser verändertes Essverhalten hat in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass die meisten Menschen zu viel Salz zu sich nehmen. Dies kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Insbesondere Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen können durch zu viel Natriumchlorid hervorgerufen oder verstärkt werden. Dabei ist der Salzkonsum ein leicht beeinflussbarer Faktor. Schon eine Reduktion der Salzmenge beim Kochen oder der Verzicht auf Fertigprodukte können den Blutdruck senken. In diesem Beitrag schauen wir uns den Zusammenhang von Salz und Blutdruck genauer an.

Warum beeinflusst Salz den Blutdruck?

Unser Kochsalz, bestehend aus Natrium und Chlorid, hat einen enormen Einfluss auf unseren Körper. Denn wenn wir zu viel Salz mit der Nahrung aufnehmen, gelangt dieses über die Darmschleimhaut in unser Blut, mit der Folge, dass die Konzentration von Natriumchlorid im Blut steigt. Verschiedene Rezeptoren im Körper registrieren dies und versuchen durch „Verdünnung“ einer Elektrolytstörung entgegenzuwirken. Der Organismus schleust also Wasser ins Blut, damit das Verhältnis von Natrium und anderen Stoffen wieder normalisiert wird. Infolgedessen nimmt aber das Blutvolumen zu. Dies führt zu einem erhöhten Druck in den Blutgefässen – zu Bluthochdruck

Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt die Gefässe, vor allem die kleinen. Zuerst sind davon die Nieren betroffen, anschliessend die Blutgefässe des Herzens und des Gehirns. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass zu viel Salz im Essen den Blutdruck und somit auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Nierenerkrankungen oder Schlaganfall erhöht.

Grobes Slaz auf einer Hand in einer Nahaufnahme.

Wie viel Salz ist gesund?

Die WHO empfiehlt, eine Menge von 5 Gramm Salz pro Tag (ein gestrichener Esslöffel) nicht zu überschreiten. In der Schweiz nehmen die meisten Menschen im Durchschnitt pro Tag zirka 9 Gramm Salz zu sich. Dabei spielt das Salz in der Küche beim Kochen aber eine eher untergeordnete Rolle. Der Grossteil des Natriumchlorids stammt aus Fertiggerichten und Instant-Produkten sowie Fast Food und Snacks. 

Durch Studien konnte belegt werden, dass etwa jeder dritte Mensch salzsensitiv ist. Das bedeutet, diese Personen scheiden weniger Salz über die Nieren aus, sodass es im Körper verbleibt. Je mehr diese Personen aufnehmen, umso höher steigt dann der Blutdruck. Salzsensitive Menschen sollten deshalb ihren Salzkonsum reduzieren und die empfohlene Höchstmenge von 5 Gramm täglich nicht überschreiten.

Doch wie viel sind 5 Gramm? Grundsätzlich gibt es viele Lebensmittel, welche natriumarm sind. Diese kannst du auch in grossen Mengen verzehren. Aber gleichzeitig enthalten auch viele Lebensmittel verstecktes Salz, welches sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. 

Salzquellen in der Ernährung

Wenn Sie in der Küche Salz zum Kochen, Backen und Würzen verwenden, können Sie dies mithilfe einer Waage oder mit dem Teelöffel relativ gut abmessen. Und auch bei fertigen Lebensmitteln lässt sich der Salzgehalt schnell ermitteln, denn die Hersteller sind verpflichtet, den Salzgehalt bei den Nährwertangaben aufzulisten. Besonders bei pikanten Lebensmitteln (Käse, Wurst, Chips, Saucen) sollten Sie einen genauen Blick darauf werfen, denn diese enthalten viel „verstecktes“ Salz. 

Schwieriger wird es bei „losen“ Lebensmitteln. Hier kann Ihnen die folgende Tabelle Orientierung bieten, um ein Gespür für die Menge an Salz in Lebensmitteln zu erhalten. 

Salzreiche Lebensmittel

(mehr als 1 g Salz je 100 g)

Salzarme Lebensmittel

(weniger als 0,1 g Salz je 100 g)

Wurst wie Schinken oder Salami 

ca. 1 g Salz je 1,5 Scheiben

Trockenfrüchte 
Käse wie Gouda oder Emmentaler 

ca. 1 g Salz je 2 Scheiben

Hülsenfrüchte
Pizza 

4 bis 6 g Salz je Pizza

Frischkäse
Brot 

ca. 1 g Salz je 2 Scheiben Brot

Kartoffeln
Brötchen 

ca. 1 g Salz je Brötchen

Bananen
Vegane „Wurst“ 

ca. 1 g Salz  je Scheibe

Avocados
Tütensuppen 

ca. 2 g Salz je Portion

Kerne und Samen 

Ganz konkret können Sie den Salzgehalt einzelner Lebensmittel an diesem Beispiel-Frühstück sehen:

2 Scheiben helles Brot belegt mit 2 Scheiben Gouda (je 30 g) und 2 Scheiben Kochschinken (je 30 g) enthalten etwa 3,5 g Salz. So ist die Hälfte der täglich empfohlenen Tagesmenge bereits überschritten.

Senkt eine salzarme Ernährung den Blutdruck?

Jeder Mensch reagiert individuell auf Salz. Doch etwa jede dritte Person speichert mehr Salz, als sie ausscheidet, was Bluthochdruck zur Folge hat. Bei salzsensitiven Menschen kann eine salzarme Ernährung deswegen einen positiven gesundheitlichen Effekt haben. Diversen Studien zufolge ist es möglich, mittels Salzreduktion den systolischen Blutdruck um etwa 6-8 mmHG und den diastolischen um etwa 3 mmHg zu senken. 

Dabei müssen Sie aber gar nicht eine bestimmte natriumarme Diät einhalten. Es geht vielmehr darum, Fertiggerichte gegen frische Lebensmittel und salzhaltige gegen salzarme Zutaten auszutauschen. Allein diese Veränderung hat enorme Auswirkungen auf den Salzkonsum – und auf den Blutdruck.

Oviva Patientin Maike

Mein Arzt sagte, ich solle blutdrucksenkende Medikamente nehmen – doch ich wollte eine medikamentenfreie Alternative. Das Schöne mit Oviva ist, dass ich keinen Druck habe, feste Regeln befolgen zu müssen, und trotzdem abnehme. 

Maike H.

Tipps & Tricks für den Alltag

Der Verzicht auf Salz ist weder sinnvoll noch gesund. Denn der Körper benötigt eine gewisse Menge Natrium für verschiedene Körperfunktionen. Es geht vielmehr darum, ein Gefühl für den eigenen Salzkonsum zu bekommen und sich der täglich zugeführten Menge bewusst zu werden. Hierfür eignet sich ein Salztagebuch. Ergänzend dazu empfehlen wir auch ein Blutdrucktagebuch, um die Entwicklung Ihrer Werte zu verfolgen. Denn wenn Sie über einige Wochen Ihren Salzkonsum reduzieren, werden Sie das auch beim Blutdruck merken. 

  • Der erste Schritt in Richtung salzarme Ernährung ist das frische Kochen und Zubereiten von Gerichten. Denn durch den Verzicht auf Fertigprodukte, Instantsauscen und Co. sparen Sie sehr viel Salz.
  • Im zweiten Schritt ist es möglich, Kochsalz durch sogenanntes Blutdrucksalz (natriumärmer und kaliumreicher) zu ersetzen. Sie erhalten dies in Reformhäusern oder Apotheken. Dieses würzt genauso, wirkt aber nicht blutdruckerhöhend.
  • Zudem können Sie Ihre Ernährung auch umstellen und vermehrt auf kaliumreiche Lebensmittel setzen. Denn Kalium ist ein Gegenspieler von Natrium, es senkt den Blutdruck und kann so salzreiche Lebensmittel wie Wurst oder Käse neutralisieren.
  • Nicht zuletzt ist die Umgewöhnung Ihres Geschmacks der Schlüssel zum Erfolg. Salzarmes Essen schmeckt nämlich nicht fad, Ihre Geschmacksknospen müssen aber trainiert werden. Verwenden Sie deshalb statt Salz einfach frische Kräuter oder getrocknete Gewürze, um Ihrem Essen das gewisse Etwas zu verleihen und zugleich Salz zu sparen.
  • Beim auswärts Essen können Sie darauf achten, Ihre Salatdressings selbst zu mischen oder Saucen nur sparsam zu verwenden. Wirklich Salz zu sparen, ist jedoch bei Besuchen in Restaurants oder Kantinen relativ schwierig.
  • Einfacher gestaltet sich das salzarme Snacken. Denn Sie müssen nicht auf Knabbereien verzichten. Statt Chips, Nüsse und Flips mit enormen Salzmengen sollten Sie aber besser auf ungesalzene Nüsse oder Trockenobst zurückgreifen. Denn diese enthalten kaum Salz.

Häufig gestellte Fragen

Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

Geprüft durch:

Monika Schmid

Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

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