Eine Tablette Metformin klemmt zwischen zwei Fingern.

Meta-Title: Kann man mit Metformin wirklich langfristig abnehmen?

Abnehmen fällt nicht immer leicht. Um Ihr Wohlfühlgewicht zu erreichen und langfristig zu halten, haben Sie möglicherweise bereits verschiedene Methoden ausprobiert – etwa Diäten, Shakes oder sogar Medikamente. Doch nicht jede dieser Ansätze ist tatsächlich gesund oder dauerhaft erfolgreich.

Ein Beispiel dafür ist Metformin, ein Medikament zur Behandlung von Diabetes, dessen Einsatz zur Gewichtsreduktion zunehmend kontrovers diskutiert wird. Denn obwohl es eigentlich nicht für diesen Zweck zugelassen ist, verwenden immer mehr Menschen Metformin, um beim Abnehmen nachzuhelfen.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Metformin im Körper wirkt, warum es zur Gewichtsreduktion eingesetzt wird – und weshalb eine nachhaltige Ernährungsumstellung in den meisten Fällen die gesündere und effektivere Alternative darstellt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Metformin wird immer häufiger zur Gewichtsreduktion verwendet
  • Das Diabetesmedikament hemmt den Appetit und regt den Fettstoffwechsel an
  • Effektiv zum Abnehmen ist Metformin jedoch nur mit einer Ernährungsumstellung
  • Das Oviva Abnehmprogramm unterstützt Sie Schritt für Schritt zum Wohlfühlgewicht

Unterstützt Metformin wirklich den Gewichtsverlust?

Das Medikament Metformin ist ein Antidiabetika, welches schon vor mehr als 50 Jahren zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt wurde. Weil es grundsätzlich gut vertragen wird, gilt Metformin als „erste Wahl“ bei der Therapie der Zuckerkrankheit. Doch seit einiger Zeit ist das Medikament in den Fokus der „Abnehm-Pharmazie“ gerückt und wird zunehmend nun auch als Behandlungsoption bei Übergewicht diskutiert.

Was ist Metformin und wie wirkt es?

Nach der Aufnahme von Kohlenhydraten spalten Enzyme im Darm diese in seine Grundbausteine. Eines der Hauptbestandteile von Kohlenhydraten ist Glucose, ein unerlässlicher Energielieferant für jede Zelle des Körpers. Dieser Stoff gelangt nach der Aufspaltung über die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf. Daraufhin steigt der Blutzuckerspiegel an. Die Bauchspeicheldrüse reagiert auf den erhöhten Blutzuckerspiegel und produziert jetzt Insulin. Dieses Hormon wirkt wie ein Schlüssel, denn es öffnet die Zellmembrane, damit Glucose in die Zellen einströmen kann. Nur durch das Insulin ist der Körper in der Lage, die Glucose aus dem Blut für die Energiegewinnung zu nutzen. Überschüssige Glucose verweilt nur kurzzeitig im Blut. Bereits nach wenigen Stunden speichert die Leber diese als Glykogen. Bei Bedarf, zum Beispiel nachts oder nach längeren Nüchternphasen, setzt die Glykogenese ein. Dabei wandelt die Leber ihr gespeichertes Glykogen wieder in Glucose um und stellt sie dem Körper zur Verfügung.

Diabetes mellitus greift in den Kohlenhydratstoffwechsel ein. Als Folge bleibt die Glucose ungenutzt im Blut, während die Zellen „verhungern“. Metformin als klassisches Antidiabetika wirkt schon kurze Zeit nach der Einnahme auf unterschiedliche Art und Weise im Körper und stellt so sicher, dass die Zellen mit Glucose versorgt werden. Einerseits verzögert das Medikament die Verstoffwechselung von Kohlenhydraten im Darm, sodass die Glucose langsamer ins Blut gelangt. Dadurch gibt es keine Blutzuckerspitzen nach der Einnahme von Kohlenhydraten mehr, der Blutzuckerspiegel bleibt über viele Stunden gleichmässig. Das Ergebnis? Die Zellen werden fast dauerhaft mit Glucose versorgt. Gleichzeitig erhöht Metformin die Sensitivität der Zellen, sodass die Glucose besser in die Zellen geschleust werden kann. Andererseits verhindert das Antidiabetikum aber die Bereitstellung von Glucose aus der Leber in Nüchternphasen. Zur Energiegewinnung muss der Körper deshalb vermehrt auf Fettdepots zurückgreifen, damit die Zellen nicht verhungern.  

Theoretisch können diese Effekte Ihnen auch dabei helfen, abzunehmen. Insbesondere weil Metformin nicht nur auf den Kohlenhydrat-, sondern auch auf den Fettstoffwechsel wirkt, gleichzeitig aber nicht zu einer Unterzuckerung führt. Allerdings sind die Forschungen in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen.

Wie wirkt Metformin beim Abnehmen?

Metformin als Antidiabetika ist effektiv, preiswert und hat wenige Nebenwirkungen, weshalb es in den meisten Fällen bei Diabetes mellitus Typ 2 zur Therapie verwendet wird. In den letzten Jahren untersuchten Wissenschaftler aber, welche weiteren Effekte Metformin auf den Körper hat. Klinische Studien zeigten dabei, dass eine Behandlung mit dem Antidiabetika ohne Diabetes-Erkrankung den Appetit reduzieren kann und einen günstigen Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat. Aus diesem Grund wird Metformin immer häufiger auch off-label-use zur Gewichtsreduktion verwendet. 

Forscher fanden heraus, dass ein in Metformin enthaltenes Protein (GDF15) eine Schlüsselrolle bei der Nahrungsaufnahme spielt. Denn dieser Stoff bindet sich im Gehirn an bestimmte Rezeptoren und sorgt für ein Sättigungsgefühl. Infolgedessen essen wir weniger, ohne das Gefühl von Hunger zu verspüren. Gleichzeitig können auch Heisshungerattacken vermieden werden, wenn ausreichend von diesem Protein im Gehirn gebunden ist. Ganz nebenbei verbessert Metformin die Fettverbrennung. Dadurch verringert sich nicht nur die Kalorienaufnahme, sondern erhöht sich auch der Kalorienverbrauch. Metformin kann Ihnen also helfen, abzunehmen.

Gut zu wissen: off-label-use

Wörtlich übersetzt bedeutet „off-label-use“ nichts anderes als „für-etwas-anderes-als-auf-dem-Beipackzettel-verwendet“. In der Praxis kommt dies gelegentlich vor. Denn um ein Arzneimittel zu verwenden, müssen unterschiedliche Zulassungsbehörden ihre Genehmigung geben. Das nimmt nicht nur viel Zeit und Kosten in Anspruch, weil jede Personengruppe und für jede Sonderform einer Erkrankung ein extra Verfahren zur Legalisierung nötig ist. Doch manchmal ist ein anderer Einsatz notwendig. Dann verlassen sich medizinische Fachkräfte auf Studien, welche belegen können, dass ein Medikament auch für andere Erkrankungen oder Personengruppen positive gesundheitliche Effekte bringt. Diese Verordnung heisst dann „off-label-use“. Die Kosten werden in solchen Fällen oft nicht von den Krankenkassen übernommen. 

EIn gesundes Brot mit Rote Beete Hummus und Avocado.

Wie viel kann man mit Metformin abnehmen?

Metformin kann beim Abnehmen unterstützen, da es den Appetit zügeln und den Fettstoffwechsel anregen kann. Dennoch ist das Antidiabetikum kein Wundermittel. Wie viel Gewicht eine Person mit Metformin tatsächlich verliert, hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab – etwa vom Ausgangsgewicht, der Lebensweise und möglichen Begleiterkrankungen.

Metformin wirkt nicht kurzfristig, sondern entfaltet seine unterstützende Wirkung über einen längeren Zeitraum. Es ist daher nicht für schnelle Erfolge gedacht, sondern vielmehr geeignet, um auf nachhaltige Weise das Wunschgewicht zu erreichen.

Studien zeigen, dass eine Gewichtsabnahme mit Metformin vor allem dann möglich ist, wenn gleichzeitig eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung in den Alltag integriert werden. Nur in Kombination mit einem angepassten Lebensstil lassen sich spürbare Erfolge erzielen.

Wie viel Gewicht konkret durch Metformin verloren werden kann, ist individuell sehr unterschiedlich. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass Menschen mit angepasstem Lebensstil innerhalb von zwei Jahren zwischen 2 und 10 % ihres Körpergewichts verlieren können – vorausgesetzt, das Medikament wird korrekt und in ärztlicher Begleitung eingesetzt.

Risiken und Nebenwirkungen von Metformin beim Abnehmen

Jedes Medikament kommt mit potenziellen Risiken und Nebenwirkungen – auch Metformin. Obwohl das Präparat im Allgemeinen gut verträglich ist, kommt es vor allem in den ersten Tagen häufig zu Magen-Darm-Beschwerden. Die Betroffenen klagen dann über Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Meist vergehen diese Nebenwirkungen, wenn Metformin zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen wird. 

Ausserdem können Geschmacksveränderungen unter Metformin auftreten. Zu Beginn der Therapie kommt es gelegentlich zu einer metallischen Wahrnehmung im Mund, die zwar stören kann, aber ungefährlich ist.

Des Weiteren zeigen aktuelle Studien, dass die langfristige Einnahme von Metformin einen Vitamin-B12-Mangel wahrscheinlicher machen kann, weil das Medikament die Aufnahme von Vitamin B12 im Verdauungstrakt blockiert. Dies zeigt sich dann in verschiedenen Beschwerden wie Müdigkeit, Konzentrationsproblemen oder Taubheitsgefühlen in den Händen. 

Metformin Alternativen zum Abnehmen

Metformin zählt zu den Klassikern in der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2. Und grundlegend kann das Antidiabetikum im off-label-use auch helfen, Gewicht zu verlieren. Doch Metformin ist keine „Wunderpille“. Nur in Kombination mit einer gesunden Lebensweise hilft das Medikament langfristig bei der Gewichtsreduktion. Der alleinige Einsatz von Metformin führt lediglich zu Magen-Darm-Beschwerden, welche zwar auch den Appetit drosseln, aber nur kurzzeitig einen Effekt auf das Gewicht haben. Wenn Sie Ihre Ernährung und Bewegung anpassen, können Sie damit nicht nur dauerhaft, sondern auch gesünder abnehmen.

Metformin Ernährungsumstellung Bewegung
Wirkung auf Appetit und Essverhalten Drosselt den Appetit für etwa 5 Stunden Führt dazu, das Gefühl für Hunger und Sättigung wiederzuerlangen und so „richtig“ essen zu lernen Reguliert den Appetit
Auswirkungen auf Heisshunger Reduziert Heisshungerattacken in längeren Nüchternphasen Wirkt Heisshungerattacken durch das Essen bestimmter Lebensmittel entgegen Reduziert Heisshungerattacken nach Bewegungseinheiten 
Wirkung auf den Stoffwechsel Unterstützt den Fettstoffwechsel etwa 6 Stunden nach der Einnahme Kurbelt den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel gleichermassen über einen langen Zeitraum an Wirkt auch Stunden nach dem Training auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel
Effektivität Kann eine Gewichtsreduktion von 2 bis 10 % bewirken Kann eine Gewichtsreduktion von mehr als 10 % bewirken – ohne Jo-Jo-Effekt Kann in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung eine moderate bis hohe Gewichtsreduktion bewirken
Nebenwirkungen Geht häufig mit Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden einher Geht manchmal mit Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen einher Geht selten mit Nebenwirkungen wie Muskelkater oder Verspannungen einher
Verfügbarkeit  Verschreibungspflichtig und deshalb nur unter ärztlicher Kontrolle zu verwenden  Leicht verfügbar, z. B. Abnehmprogramm als App Leicht verfügbar, z. B. Online-Trainingsprogramm

Eine Ernährungsumstellung ist eine dauerhafte und gesunde Alternative zu Diabetesmedikamenten wie Metformin oder GLP-1-Analoga. Doch Veränderungen im Lebensstil sind nicht immer einfach. Denn es kann im stressigen Alltag und Berufsleben zu einer echten Herausforderung werden, die richtigen Lebensmittel auszuwählen und sich ausreichend zu bewegen. Hier hilft eine Ernährungsberatung.

Unsere Ernährungsberatung wird durch die innovative Oviva App begleitet. Mit der App zeichnen Sie Ihre Fortschritte auf, sprechen mit Ihrer Ernährungsfachperson und lernen mehr über Ernährung und Gesundheit. Unsere App ist ein praktisches Mittel, auch im hektischen Alltag Ihre Mahlzeiten und Aktivitäten unkompliziert festzuhalten. Diese Form der App-begleiteten Ernährungsberatung ist besonders innovativ und wurde von erfahrenen Ernährungsberater*innen, Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen entwickelt. Und: In vielen Fällen werden die Kosten für die Oviva Ernährungsberatung von der Krankenkasse übernommen.

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Heike Oviva Teilnehmerin

Ich wollte auf gesunde Art und Weise abnehmen und das auch wirklich dauerhaft. Mit Oviva habe ich 18 Kilo abgenommen und fühle mich wieder fitter und lebendiger. Meine Blutzuckerwerte haben sich innerhalb eines Jahres von vorher 7,3 auf jetzt 5,6 normalisiert und ich konnte meine Medikamente absetzen.

Heike K.

FAQ

Monika Schmid leitende Ernährungsberaterin bei Oviva

Geprüft durch:

Monika Schmid

Monika Schmid ist Ernährungsberaterin BSc, SVDE und arbeitet als leitende Ernährungsberaterin bei Oviva. Sie ist überzeugt, dass Patient*innen vom hybriden Ernährungsberatungsmodell profitieren und bessere Resultat erzielen.

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