
Bluthochdruck? So können Sie Ihren Blutdruck richtig messen
Bluthochdruck ist keine Seltenheit, etwa jeder fünfte Mensch in der Schweiz hat regelmässig zu hohe Werte. Oftmals hängen Übergewicht und Bluthochdruck zusammen. Weil dieses Phänomen aber keine Beschwerden macht, nehmen viele die sogenannte Hypertonie hin . Doch Bluthochdruck kann das Risiko für viele Erkrankungen erhöhen. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei chronischem Bluthochdruck regelmässig die Werte zu kontrollieren.
Dafür müssen Sie nicht gleich zum Arzt, denn auch zu Hause können Sie problemlos Ihren Blutdruck messen. Um jedoch eine verlässliche Aussage zu erhalten, gilt es einige Faktoren zu beachten. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Blutdruckmessgeräte Sie verwenden können, wie Sie damit korrekt Ihren Blutdruck messen und wo Sie Ihre Ergebnisse am besten festhalten. Mit der Zeit bekommen Sie so nicht nur Routine beim Blutdruckmessen, sondern werden auch feststellen, dass sich Ihre Werte positiv verändern, sobald Sie bei Übergewicht Ihr Gewicht reduzieren. Und genau dabei unterstützt Sie Oviva.
Das Wichtigste in Kürze
- Bluthochdruck macht sich in den wenigsten Fällen bemerkbar, dennoch schädigt er die Blutgefässe und kann ernsthafte Folgen haben.
- Deshalb ist es wichtig, den Blutdruck regelmässig zu messen. Vor allem, wenn bereits häufiger höhere Werte ermittelt wurden, ist es wichtig, den Blutdruck zu kontrollieren.
- Dafür eignen sich am besten digitale Messgeräte für zu Hause.
- Es gibt einige Dinge, die Sie bei der Messung beachten sollten, um richtige Blutdruckwerte zu erhalten.
- Ausserdem ist es ratsam, die Ergebnisse der Blutdruckmessung in einem Tagebuch festzuhalten.
Blutdruck messen – so geht es richtig
Viele Menschen wissen nicht, dass sie einen zu hohen Blutdruck haben. Doch vor allem einseitige Ernährung, Übergewicht, Nikotinkonsum und die Einnahme von Verhütungspräparaten gehen sehr häufig mit Bluthochdruck einher. Die sogenannte Hypertonie bereitet zwar keine Beschwerden, doch mit der Zeit werden die Gefässe geschädigt. Und dies wiederum erhöht das Risiko von Herzinfarkt oder Schlaganfall. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Blutdruck regelmässig selbst zu messen. Denn je früher eine chronische Hypertonie erkannt wird, umso eher kann die Therapie eingeleitet werden.
Bei der Messung zu Hause können aber verschiedene Fehler passieren. Doch wenn Sie einige Dinge beachten, können Sie ganz einfach verlässliche Werte erhalten. Wir erklären Ihnen, wie Sie schnell und sicher Ihren Blutdruck messen und die Ergebnisse in einem Blutdrucktagebuch festhalten. Dadurch bekommen Sie einen Überblick über Ihre Körperfunktion und haben bei einem Arztgespräch gleich eine solide Grundlage.

Wie misst man den Blutdruck richtig?
Wenn Sie Ihren Blutdruck messen möchten, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Sie können die Werte analog oder digital ermitteln. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Ausserdem ist es ratsam, regelmässig Messungen durchzuführen und die Ergebnisse festzuhalten.
Welche Methode zur Blutdruckmessung ist passend?
Wenn Sie Ihren Blutdruck analog messen möchten, benötigen Sie dafür ein sogenanntes Sphygmo-Manometer mit Manschette und ein Stethoskop. Die Manschette stülpen Sie über Ihren blossen Oberarm und pumpen diese auf. Wenn der Druck so hoch ist, dass kein Blut mehr durch die Blutgefässe fliessen kann, legen Sie das Stethoskop in die Ellenbeuge. Nun lassen Sie langsam wieder die Luft aus der Manschette aus. Sobald wieder Blut durch die Gefässe strömt, können Sie dies durch ein klopfendes Geräusch wahrnehmen. Dieses entsteht, wenn der noch vorhandene Druck in der Manschette die Gefässwände zwischen den Herzschlägen zusammenpresst. Wenn Sie das erste Mal dieses Geräusch hören, können Sie auf dem Manometer den systolischen Wert (oberer Blutdruck) ablesen. Ist der Druck in der Manschette dann so gering, dass er keine Auswirkungen mehr auf die Blutgefässe hat, verschwindet das Geräusch. Auf dem Manometer lesen Sie dann den diastolischen Wert (unterer Blutdruck) ab.
Sollten Sie die digitale Blutdruckmessung bevorzugen, haben Sie die Wahl zwischen Handgelenk- und Oberarmgeräten. Beide messen oszillometrisch, also anhand der Schwankungen in den Blutgefässen. Dafür ist es unabdingbar, dass der Umfang IhresHandgelenks oder Ihres Oberarms vorher gemessen wird. Denn nur bei der richtigen Manschettengrösse können Sie auch richtige Werte erhalten. In der Regel genügt es dann, die Manschette richtig anzulegen und einen Knopf zu drücken. Das Gerät ermittelt nach kurzer Zeit den Blutdruck, ohne dass Sie etwas tun müssen. Oftmals zeigen die Modelle auch die Herzfrequenz (Puls) sowie den mittleren arteriellen Druck (MAD) an. Per Knopfdruck können Sie mehrere Werte speichern.
Die analoge Messung ist deutlich genauer als die digitale, allerdings ist die Handhabung etwas schwieriger. Zudem unterliegt die analoge Messung deutlich mehr Fehlern, sodass es häufiger zu falschen Ergebnisses kommt. Aus diesem Grund wird in Arztpraxen meist die analoge Messung bevorzugt, zu Hause setzen die meisten Menschen auf digitale Messgeräte.
Was ist vor der Blutdruckmessung zu beachten?
Um den Blutdruck mit einem digitalen Messgerät selbst richtig zu messen, müssen Sie einige Dinge vorbereiten bzw. beachten.

- Sollten Sie aktiv gewesen sein (Sport, Treppensteigen, heisses Vollbad), dann ist eine Erholungszeit von mindestens 20 Minuten wichtig. Denn während einer Aktivität müssen Ihre Blutgefässe angespannt sein, damit Ihr Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Wenn Sie Ihren Blutdruck messen möchten, wollen Sie allerdings den Ruhewert ermitteln. Und dafür müssen sich Ihre Blutgefässe vorher entspannt haben.
- Auch nach dem Essen oder Trinken ist Ihr Körper gefordert, da er Blut schnell ins Verdauungssystem pumpen muss. Infolgedessen ist der Blutdruck höher. Deshalb ist es ratsam, vor einer Mahlzeit den Blutdruck zu messen.
- Übrigens kann auch eine volle Blase oder ein voller Darm den Blutdruck verfälschen. Gehen Sie deshalb vor dem Blutdruckmessen zur Toilette.
Wie wird der Blutdruck richtig gemessen?
- Es ist gut, wenn Sie sich in ruhiger Umgebung still auf die Bettkante oder auf einen Stuhl hinsetzen und entspannen. Sollte Ihnen das schwerfallen, können Sie etwas lesen oder Musik hören, denn Stress treibt den Blutdruck in die Höhe. Nehmen Sie sich auf jeden Fall Zeit zum Blutdruckmessen.
- Stellen Sie beide Füsse nebeneinander auf den Boden und legen Sie den Arm, an dem Sie Ihren Blutdruck messen werden, auf einem Tisch oder einer Lehne ab. Die Blutdruckmanschette am Handgelenk oder Oberarm sollte auf Herzhöhe sein und die Handinnenfläche sollte nach oben zeigen. Befindet sich das Messgerät zu tief, kann es zu hohe Werte anzeigen, liegt es zu hoch, ermittelt es zu niedrige Werte.
- Legen Sie die Manschette immer auf nackter Haut an, denn Kleidung zwischen Manschette und Körper kann zu falschen Ergebnissen führen.
- Die perfekte Position der Manschette ist entweder genau hinter dem Handgelenk am untersten Teil des Unterarms oder drei Fingerbreit oberhalb der Ellenbeuge. Idealerweise passt noch ein Finger zwischen Manschette und Haut, dann ist der Zug perfekt.
- Für die Messung schalten Sie das Gerät ein. Währenddessen dürfen Sie nicht reden, husten, die Beine übereinanderschlagen oder niesen. Sollte dies dennoch passieren, ist das nicht schlimm. Messen Sie einfach am anderen Arm noch einmal. Es ist wichtig, für eine erneute Blutdruckmessung den Arm zu wechseln oder mindestens 5 Minuten zu warten. Denn die Blutgefässe sind nach der Kompression noch nicht entspannt und es kann fälschlicherweise zu hohen Werten kommen.
- Notieren Sie dann die Werte in einem Blutdrucktagebuch.
Wie oft sollte man den Blutdruck messen?
Grundsätzlich sollten alle Erwachsenen ab einem Alter von 35 Jahren ihren Blutdruck beim jährlichen Gesundheitscheck kontrollieren lassen. Sind die Werte erhöht, ist es ratsam, den Blutdruck dann auch regelmässig zu Hause zu messen. Denn so können Sie sehen, ob der hohe Wert in der Arztpraxis eine Ausnahme war oder ob dieser bei Ihnen normal ist.
Der Blutdruck unterliegt natürlichen Schwankungen, weil verschiedene Hormone Auswirkungen auf die Blutgefässe haben. Morgens zwischen 4 und 6 Uhr ist der Blutdruck deshalb am höchsten, gegen Mittag sinkt er, um abends noch einmal anzusteigen. Auch andere Faktoren haben einen entscheidenden Einfluss, z. B. Schlafmangel, Stress oder Nahrungsaufnahme. Wenn Sie Ihren Blutdruck messen, sollten Sie deshalb vor allem anfangs immer zur selben Zeit messen. Idealerweise halten Sie morgens vor dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen Ihre Blutdruckwerte fest.
Die Ergebnisse tragen Sie dann in ein Blutdrucktagebuch ein. Dadurch haben Sie nicht nur alle Werte gespeichert, sondern bekommen auch ein Gefühl für Ihren Körper.
Blutdruckwerte interpretieren
Jede Zelle des Körpers benötigt Blut, denn dadurch wird es mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das Herz pumpt Schlag für Schlag Blut in die Arterien, welche den Weg durch den Organismus bis in die Zellen finden. Die Kraft, mit der das Blut gegen die Arterienwände gedrückt wird, heisst Blutdruck. Die Einheit, mit der der Blutdruck gemessen wird, nennt sich mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Er besteht aus einem systolischen und einem diastolischen Wert.
Der systolische Wert ist der höhere Wert. Er beschreibt den Druck, während sich der Herzmuskel zusammenzieht und das in den Herzkammern gesammelte Blut in die Arterien pumpt.
Der diastolische Wert ist der zweite Wert. Er zeigt an, wie hoch der Druck auf die Arterien ist, wenn der Herzmuskel entspannt ist und sich die Herzkammern mit Blut füllen.
Ein normaler Blutdruck bei einem Erwachsenen liegt bei etwa 120/80 mmHg. Das bedeutet, der systolische Wert ist 120 und der diastolische Wert 80. Liegt der systolische Wert über 140 oder der diastolische Wert über 90, spricht man von Bluthochdruck. Allerdings sind Unterschiede von bis zu 20 mmHg zwischen dem rechten und linken Arm normal.
Zum Arzt sollten Sie, wenn Sie regelmässig Werte von über 140/90 mmHg ermitteln. Denn unbehandelter Bluthochdruck birgt ernste Gesundheitsrisiken. Es ist nicht so schwer, wieder normale Werte zu erreichen. Schon mit gesunder Ernährung und adäquater Bewegung können Sie nicht nur Ihr Wohlfühlgewicht anstreben, sondern auch dauerhaft etwas für Ihre Gesundheit tun.
Warum sind meine Blutdruckwerte so hoch?
Es gibt verschiedene Gründe, die den Blutdruck in die Höhe treiben. Bereits in jungen Jahren haben einige Menschen Bluthochdruck. Hier spielen wahrscheinlich ungünstige Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und vermehrter Stress eine grosse Rolle. Aber auch Übergewicht, Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum sind Risikofaktoren für Hypertonie. Statistisch gesehen, sind insbesondere Männer zwischen 20 und 45 Jahren davon betroffen, nur etwa 1/3 aller jungen Menschen mit Hypertonie sind Frauen.
Ab dem 45. Lebensjahr ändert sich dies. Dann haben etwa genauso viele Frauen wie Männer Bluthochdruck. Primär sind vor allem die Wechseljahre der Grund dafür. Denn bei jungen Frauen wirkt das weibliche Sexualhormon Östrogen wie ein Schutzfaktor für die Blutgefässe. Mit sinkendem Spiegel entfällt dieser Schutz. Hinzu kommen Wechseljahresbeschwerden wie Schlafstörungen und Gewichtszunahme, die sich negativ auf den Blutdruck auswirken. Daher neigen Frauen ab dem Klimakterium vermehrt unter Bluthochdruck.
Häufig gestellte Fragen

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